Warme Füße und Hände

Angelika Urbach

 · 13.02.2015

Warme Füße und HändeFoto: Daniel Simon
Warme Füße und Hände

Touren bei niedrigen Temperaturen lassen Zehen und Finger schmerzhaft auskühlen. Unsere Hände und Füße besitzen nur sehr kleine Muskeln, die durch ihre Arbeit Wärme produzieren können. Wer die physiologischen Zusammenhänge kennt, kann sich besser schützen.

Im Winter reichen schon wenige Meter auf dem Rad, damit der Körper seine ideale Betriebstemperatur bedroht sieht. "Die Auskühlung durch die Umgebungstemperatur setzt einen Automatismus in Gang, mit dem lebenswichtige Organe geschützt werden sollen", sagt der Sportwissenschaftler und Radsport-Experte Matthias Laar aus Bad Tölz. Die Blutgefäße in den Händen und Füßen verengen sich, gleichzeitig wird der Fluss des warmen Blutes in der Körpermitte erhöht. Auf diese Weise zieht der Körper Wärme von den Extremitäten ab und bringt sie nach innen.
"Unsere Hände und Füße besitzen wenig schützendes Fettgewebe und nur sehr kleine Muskeln, die durch ihre Arbeit Wärme produzieren", erklärt Laar. Deshalb kühlen sie besonders schnell aus. Der kalte Fahrtwind auf dem Rad und die Materialkälte des Lenkers bzw. der (Klick-)Pedale verstärken diesen Effekt. Wirksamen Schutz bietet eine funktionale Ausrüstung, die folgende Punkte berücksichtigt: 1. Wind abhalten, 2. Wärme isolieren bzw. produzieren, 3. Feuchtigkeit nach außen transportieren. Der letzte Punkt ist tatsächlich nicht nur für Oberbekleidung wichtig. Auch an den Händen und Füßen gilt es, Feuchtigkeit und damit Verdunstungskälte zu verhindern, die immer dann entsteht, wenn die Haut Wärme an die Umgebung abgibt.
Als Prävention gegen kalte Füße rät Matthias Laar zu (warmen) Schuhen, die gut am Fuß sitzen. "Schnüren Sie diese bitte auf keinen Fall zu fest", warnt er. Enge Schuhe verursachen kalte Füße, da sie Blutgefäße abdrücken und somit die Wärmezufuhr erschweren. Für die Hände empfiehlt der Sportwissenschaftler eine Fingergymnastik vor Fahrtantritt oder während einer Aufwärmpause, um die Durchblutung zu fördern. Auf lange Sicht lassen sich die Blutgefäße auch durch Wechselbäder trainieren.