Uli Frieß
· 15.12.2022
Macht auf Asphalt und Schotter eine gute Figur: Das Victoria Avyon 5 bringt eine sportliche Note in Victorias Trekking-Segment.
Die neue Avyon-Serie ergänzt Victorias Angebot an Touren-Pedelecs hin zu einem größeren Einsatzbereich. Die Pedelecs lösen die E-Adventure-Serie ab und erweitern deren Offroad-Tauglichkeit. Ihre Rahmengeometrie leitet sich von Hardtail E-MTBs ab, auch die grobstollige 2,25 Zoll breite Maxxis-Bereifung macht das Rad feld- und waldwegtauglich. Für ordentliche Bodenhaftung auf grobem Untergrund sorgt zudem eine offroadtaugliche und einstellbare Luftfedergabel mit soliden 34-Millimeter-Standrohren und 100 Millimeter Federweg. Hatte das Vorgängermodell E-Adventure 11.9 noch einen 625 Wh großen Akku, liefert im Avyon 5 ein 750 Wh großer Energiespender ein sattes Plus an Reichweite. Bremsen und Motor wurden unverändert übernommen, eine mechanisch schaltbare Enviolo-Getriebenabe ersetzt die Nexus-Fünfgang-Nabe.
Hier finden Sie Basiswissen über den Antrieb mit Gates-Riemen und Tipps, wie Riemen und Zahnscheiben lange halten.
Mit einer etwas gestreckteren Sitzposition verfolgt Victoria beim Avyon 5 eine geringfügig sportlichere Auslegung, auch wenn der Lenker bei passender Größe über der Sattelhöhe steht. Der breite Lenker mit handgelenkschonenden Ergogriffen unterstützt die Eignung auch für längere Touren. Der kleine Rahmen ist fühlbar steif, die Front mit verstellbarem Vorbau und Steckachse zufriedenstellend verwindungsstabil. Der drehmomentstarke Bosch Performance CX Motor beschleunigt das Pedelec dynamisch, auch wenn die breiten und schweren Reifen sowie das hohe Radgewicht von gut 30 Kilogramm ein wenig Spritzigkeit nehmen. Die Stärken des Avyon liegen aber ohnehin weniger im spritzigen Fahrverhalten als in seinem breiten Einsatzbereich. Sowohl auf Asphalt als auch auf losem Untergrund zeigt sich das Victoria Avyon 5 souverän kontrollierbar und lässt sich mit seinen 27,5-Zoll-Laufrädern trotz Breitreifen wendig und zielgenau dirigieren. Der Fahrkomfort ist hoch, der 2,25 Zoll breite Maxxis Crossmark II glättet zusammen mit der fein ansprechenden Gabel auch gröbere Fahrbahnunebenheiten.
Auf Asphalt entwickelt er ein gut vernehmbares Abrollgeräusch, doch auf Feld- und Waldwegen ist sein Grip hervorragend. Der Antriebsstrang mit stufenloser Enviolo Getriebenabe und Gates-Carbonriemen ist komfortabel, wartungsarm und leise. Die Nabe trägt allerdings auch zum hohen Gewicht des Avyon bei. Ihre Übersetzungsbandbreite von 380 Prozent lässt an Pedelecs kaum Wünsche offen. Sie ist am Victoria sehr kurz ausgelegt: Selbst in der längsten Übersetzung ist schon bei einer Trittfrequenz von etwa 70 Kurbelumdrehungen die Abschaltgrenze des Bosch Performance erreicht. Jenseits der 30 Stundenkilometer wirbeln die Beine ...
An den tiefen Querstreben des Heckträgers lassen sich Packtaschen mit bis zu 25 Kilo Gewicht schwerpunktgünstig befestigen– genug auch für längere Touren. Der Contec-Scheinwerfer garantiert auch nachts gute Sicht, das Rücklicht ist formschön ins Curana-Schutzblech integriert. Kabel und Züge verlaufen unsichtbar im Rahmen, die Akkuabdeckung ist kraftschlüssig befestigt, klappert nicht und ist dank gut bedienbarem Verschluss bequem abnehmbar.
Komfortabler und informativer geht‘s nicht:
Das Avyon 5 ist ein sportlicher Tourer mit breitem Einsatzbereich und hoher Reichweite. Das Pedelec ist sinnvoll ausgerüstet, die stufenlose Getriebenabe ist wartungsarm und stellt stets eine individuell passende Übersetzung bereit.