Armin Herb
· 26.01.2023
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Die Winter werden wärmer und die Radbekleidung besser. Also warum in der kalten Jahreszeit aufs Radfahren verzichten? Aktuelle Winterbekleidung von Kopf bis Fuß.
“Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur ungeeignete Kleidung.“ Dieser gern zitierte Ausspruch von Johannes von Müller, einem Schweizer Geschichtsschreiber und Publizisten (1752–1809), ist mittlerweile mehr als 200 Jahre alt. Die Bedeutung hat sich jedoch bis heute nicht geändert. Wer wetterfest eingepackt ist, kann (fast) immer rausgehen ins Freie, zum Beispiel zum Fahrradfahren. Wenn nicht gerade Windstärke acht und höher herrscht, der Schnee in wattebauschgroßen Flocken fällt oder golfballgroße Hagelkörner vom Himmel prasseln, ist Winterwetter kein großes Problem. Im Gegenteil: Bewegung an der frischen Luft hat auch im Winter einen positiven Effekt. Sie stärkt das Immunsystem und bringt den Kreislauf auf Trab.
Wer nicht genau weiß, wie er sich im Winter kleiden soll, kann sich dabei einer traditionellen Idee bedienen, dem immer wieder zitierten Zwiebel-Prinzip. Das Vorbild aus der Natur ist recht einfach: Man kleidet sich in mehrere Schichten und kann so im Winter und in der Übergangszeit Wetter- und Temperaturschwankungen durch An- oder Ausziehen einer Schicht ausgleichen – sowohl im Alltag wie auch bei sportlichen Aktivitäten.
In der Regel trägt man je nach Kälteempfinden drei, manchmal auch vier Schichten übereinander:
Sebastian Grospitz, Rennrad-Trainer U19: „Vor 20 Jahren haben wir unsere Füße in Alu-Folie oder Plastiktüten eingepackt. Heute gibt es zum Glück Merinosocken und Überschuhe.“
Wichtig zu wissen für Radler, die sportlich unterwegs sind: Wer auch im Winter ins Schwitzen kommt, sollte darauf achten, dass die einzelnen Schichten möglichst wenig Feuchtigkeit speichern und diese nach außen weiterleiten. Das funktioniert nach wie vor am besten bei Bekleidung aus Kunstfasern, etwa aus (möglichst recyceltem) Polyester und Polypropylen. Das beliebte Baumwoll-T-Shirt auf der Haut macht nur Sinn bei Radlern, die praktisch nie ins Schwitzen geraten. Bei anderen sollte es tabu sein. Denn Baumwolle speichert viel Feuchtigkeit und trocknet ziemlich langsam. Deshalb beginnt man mit einem nass geschwitzten T-Shirt auf der Haut im Winter schnell zu frieren.
Wolle (Merino) saugt zwar auch viel Feuchtigkeit auf. Aber sie hat den Vorteil, dass sie bis zu einem gewissen Feuchtigkeitsgrad noch die Körperwärme speichert und damit ein Auskühlen erst deutlich später einsetzt. Noch ein Tipp dazu: Über das Funktionieren eines Funktionsunterhemds entscheiden nicht nur die verwendeten Textilfasern und die Strickform, sondern auch die Passform. Die erste Schicht auf der Haut muss möglichst hautnah anliegen, ohne einzuengen, um den Schweiß an die nächste Schicht weiterzugeben. Denn die Haut sollte gerade in der kühleren Jahreszeit möglichst „trocken“ bleiben.
Wind- und wasserdichte Membranen, wie zum Beispiel Gore-Tex und Sympatex, sind heute aus modernen Wetterschutzjacken kaum noch wegzudenken. Das Argument, dass man darin stark ins Schwitzen kommt, wird mehr und mehr entkräftet. Denn die aktuellen Membranen sind deutlich atmungsaktiver, außerdem helfen im Winter die niedrigeren Temperaturen. Denn damit der Abtransport der Feuchtigkeit überhaupt funktioniert, bedarf es zwischen Innen- und Außenseite eines Temperaturgefälles von mindestens 15 Grad. Nur dann kann der Wasserdampf (Schweiß) diffundieren. Bei höheren Temperaturen über 20 Grad oder zu vielen isolierenden Bekleidungsschichten gerät der Feuchtigkeitstransport ins Stocken.
Bei allen Überlegungen, mit welcher Kleidung man am besten warm und trocken bleibt, sollte ein Aspekt nicht in den Hintergrund geraten: Winter bedeutet auch Dunkelheit und schlechtere Sicht. Deshalb sollten Radfahrer immer gut zu sehen sein. Dabei helfen Reflektoren am Helm und an der Kleidung, außerdem kleine Hilfsmittel wie reflektierende Hosen und Armbänder sowie neonfarbene Helmüberzüge und Rucksackhüllen.
Bei Erkältungen oder anderen Infekten herrscht Sportverbot. Wer aufs Rad steigt, obwohl er kränkelt, riskiert erstens, dass sich die Infektion verschlimmert. Zweitens kann sich der Krankheitserreger an den Herzklappen festsetzen und dabei eine lebensbedrohliche Herzmuskelentzündung verursachen. Wirksam ist Sport im angeschlagenen Zustand ohnehin nicht. Also lieber ausruhen und ein paar Tage später frisch in die Pedale treten!
Welcher Winter? Radpendler fahren immer – rund ums Jahr – bei Wind und Wetter, bei Regen und Schnee. Entsprechend gut vorbereitet setzen sich die meisten jeden Morgen auf ihr Rad.
Der Helmüberzug ist ein preisgünstiger Wetterschutz für den Kopf. Er passt auf fast alle Helme, ist wind - und wasserdicht und hat reflektierende Elemente. In drei Farben erhältlich. Preis: 13 Euro >> hier erhältlich*.
Die angeraute Innenseite kombiniert mit einem winddichten, wasserabweisenden Gewebe bietet eine gute Wärmeisolation, vor allem an der Stirn und an den Ohren. Preis: 27,95 Euro >> hier erhältlich*.
Der wasser- und winddichte Schutz für die Füße mit atmungsaktiver Gore-Tex-Membran. Einfach über die Alltagsschuhe stülpen und Reißverschluss schließen. Preis: 89,99 Euro >> hier erhältlich*.
Wasserdichte Radhandschuhe sind meist auch winddicht und wärmen. Wenn‘s dann doch mal sehr eisig wird, helfen dünne Unterziehhandschuhe aus Wolle als Ergänzung. Preis: 95 Euro >> hier erhältlich* und 12 Euro >> hier erhältlich*.
Wolle wärmt die Füße am besten. Die gute alte Wollsocke in moderner Strickform kommt vom traditionellen Wollexperten aus Schweden. Mit etwas Polyamid für die bessere Haltbarkeit. Preis: 32,95 Euro >> hier erhältlich*.
Günstiger kann man kaum kuschelige Wärme in den Schuhen erzeugen als mit einer Merino-Einlegesohle. Gibt‘s in verschiedenen Größen. Preis: 3,45 Euro.
Moderne Isolationsjacken bieten eine überzeugende Wärmeleistung in Relation zum geringen Gewicht. Dadurch stören sie auch kaum, selbst beim flotteren Radfahren. In fünf Größen und acht Farben erhältlich. Preis: 200 Euro >> hier erhältlich*.
Die praktische Lösung für Radpendler, die keine Softshell- oder Regenhose anziehen möchten. Die wattierte, wasserdichte Überhose wird bei Schmuddelwetter schnell und einfach über die Alltagshose gezogen. In drei Größen erhältlich. Preis: 85 Euro >> hier erhältlich*.
Frostbeulen sind schmerzhafte Kälteschäden an der Haut, die oft bei hoher Luftfeuchtigkeit und kalter Temperatur in Kombination mit zu dünner Kleidung entstehen. Die kissenartigen, bläulichen Schwellungen, die oft zuerst an Fingern oder Zehen entstehen, heißen in der Fachsprache „Perniones“. Wärmt man betroffene Hände und Füße wieder auf, brennen und jucken die Beulen und nehmen eine hellrote Farbe an. Verglichen mit Erfrierungen, sind Perniones zwar eher ungefährlich und heilen binnen weniger Wochen meist von selbst ab. Ernst nehmen sollte man sie aber trotzdem, vor allem, wenn die Beschwerden häufig wiederkehren. Bei Erfrierungen bilden sich – anders als bei Frostbeulen – winzige Eiskristalle im Gewebe, und es kann zum Absterben von Gliedmaßen kommen.
Bis zu 20 Prozent der Erwachsenen, Frauen viermal häufiger als Männer, leiden unter dem Raynaud-Syndrom. Es handelt sich dabei um eine Durchblutungsstörung vor allem in den Fingern, die bei Kälte plötzlich blass und taub werden und erst nach einer Weile wieder die gewohnte Farbe annehmen. Die Krankheit, die der französische Arzt Maurice Raynaud erstmals beschrieb, heißt umgangssprachlich „Weißfingerkrankheit“ oder einfach „Leichenfinger“. Zugrunde liegt vermutlich eine Fehlregulation der Nervenfunktion, die bewirkt, dass sich die Gefäße als Reaktion auf einen Kältereiz krampfartig zusammenziehen. Bereits bei Temperaturen knapp unter zehn Grad oder schnellen Temperaturwechseln können die Anfälle auftreten. Betroffene sollten nicht rauchen, feuchte Kälte meiden und mit regelmäßigem Fingertraining ihre Durchblutung verbessern.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Angiologie
Trotz Kälte kann man sich rundum wohlfühlen auf der Winter-Radtour. Zum Glück gibt es kuschelige Accessoires, von der Merino-Unterwäsche über die warm wattierte Jacke bis hin zum Helm mit Winterpolster.
Der Tipp für den Winter: Für den E-Bike-Helm-Klassiker gibt es eine warme Innenhaube oder aufsteckbare Ohrenschützer. Preis: 109,95 + 14,95 + 18,90 Euro >> hier erhältlich*.
Gute Winterhandschuhe sind wasserabweisend und winddicht, halten die Finger warm und bieten gleichzeitig guten Grip am Lenker. Preis: 69,95 Euro >> hier erhältlich*.
Hoher Kragen und warm gefüttert mit recyceltem Polyester-Material, aber nicht zu dick, sodass man damit noch gemütlich radeln kann. Preis: 220 Euro >> hier erhältlich*.
Kuschelige Wärme auf der Haut – das schafft nur feine Merinowolle, wie sie der norwegische Woll-Spezialist Devold verarbeitet. In vielen Farbstellungen erhältlich. Preis: 90 Euro (Hemd) >> hier erhältlich* + 90 Euro (Hose) >> hier erhältlich*.
Eine bequeme Softshell-Hose im Jeansschnitt. Sie ist wärmend, wind- und wasserabweisend und bietet einige reflektierende Elemente. Preis: 139,95 Euro >> hier erhältlich*.
Der leichte, warme Wollschlauch zum Immer-Dabeihaben, z. B. als Halstuch, Mundschutz oder Unterhelmmütze. Preis: 30 Euro.
Ein halbhoher, bequemer Outdoor-Schuh mit wasser- und winddichter Gore-Tex-Membran – ideal zum Biken und zum Wandern. Preis: 149 Euro >> hier erhältlich*.
Die Funktion steht im Vordergrund für die schnelle Winterrunde. Die Bekleidung ist relativ leicht und körpernah geschnitten. Außerdem sorgt das passende Schichtenprinzip dafür, dass auch bei Kälte der Schweiß schnell von der Haut wegtransportiert wird.
Die leichte, hautsympathische Sturmhaube bewahrt das Gesicht und den Kopf vor Frostbeulen. Preis: 19,99 Euro.
Der halbhohe Radschuh ist robust und schützt auch mit Cleats an der Sohle zuverlässig vor Nässe und Kälte. Preis: 229,95 Euro >> hier erhältlich*.
Windstopper-Material von Gore-Tex und ein Microfleece-Futter machen die Mütze winddicht, warm und atmungsaktiv. Preis: 30 Euro.
Sportlich-leichte Wärmejacke mit Primaloft-Wattierung und guter Atmungsaktivität. Sie ist winddicht und wasserabweisend. In vielen Farben und Größen erhältlich. Preis: 209,99 Euro >> hier erhältlich*.
Die winddichte Membran und eine leichte Wattierung schützen die Finger gegen kalten Fahrtwind. Preis: 70 Euro >> hier erhältlich*.
Die klassische, bewährte Funktionsunterwäsche für Wintersportler, vom Radler bis zum Langläufer, aus einem überwiegend recycelten Polyamid-Polyester-Mix. Preis: je 79,95 Euro >> hier erhältlich*.
Im Winter dürfen die Radsocken gerne etwas länger sein, wie diese hier aus Wolle (28%), Polyacryl (28%) und Polyamid (44%). Preis: 27,95 Euro >> hier erhältlich*.
Innen weiches Fleece, außen wind- und wasserabweisendes Softshell. Die sportliche Winterhose bietet zudem Reflexelemente, Reißverschlusstaschen und Beinweitenregulierung. Preis: 89,95 Euro >> hier erhältlich*.
Dr. Milan Dinic, Sportmediziner aus München: „Tiefe Mundatmung sollte man bei Kälte vermeiden, um die Bronchien zu schonen. Belasten Sie sich also draußen nicht zu intensiv, sodass Sie noch durch die Nase atmen können.