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Kalte Füße, frierende Finger, Zugluft am Kopf, spritzender Matsch, schlechte Sicht – damit muss man sich beim Radfahren im Winter arrangieren. MYBIKE hat Winter-Zubehör getestet, das Abhilfe bei diesen Problemchen schafft.
Im Test: warme Schuhe, eine Sturmhaube, die unter den Fahrradhelm passt, Handschuhe gegen klamme Finger, Fahrradbeleuchtung, die Licht ins Dunkel bringt und Schutzbleche, die Nässe und Schmutz von Rad und Radler oder Radlerin fernhalten.
Beim Radeln im Winter die Füße auf Dauer trocken und warm zu halten, ist gar nicht so einfach. Auf jeden Fall ist dafür robustes, wasserdichtes Schuhwerk gefragt und das führte uns zum Vaude AM Moab Mid Winter-Radschuh*. Das Modell richtet sich laut Hersteller zwar an Mountainbiker, aber mit seiner Flatpedal-Sohle ist es durchaus für Ganzjahres-Radpendler und Winter-Gravelbiker geeignet. Der halbhohe Flat-Pedal Schuh aus robustem Cordura-Material ist mit seiner „Membran-Sockenkonstruktion“ des Schaftes zuverlässig wasserdicht – bei Schnee und bei Regen. Die Primaloft Eco Gold Isolierung hält die Füße auch an eisigen Tagen warm und trocken. Der halbhohe Schaft sorgt in Kombination mit Boa-L6-Drehverschluss und einem Klettverschluss für guten Halt am Fuß. Die Innensohle ist anatomisch geformt und herausnehmbar. Zudem ist sie mit einer Isolationsschicht und einem Winterfutter ausgestattet.
Verstärkte Zehen- und Fersenkappen sorgen für zusätzlichen Schutz vor Schlägen und Steinen. Die Sohle bietet mit dem unterteilten Hexagon-Profil im Pedal-Bereich in Kombination mit der weichen Gummimischung einen sehr guten Grip auf dem Pedal. Das Schuh-Paar wiegt je nach Größe zwischen 900 und 1000 Gramm. An der Rückseite der Schuhe befindet sich ein langer, gut sichtbarer Reflex-Streifen. Aber wie gesagt, das Modell ist ein Fahrradschuh und kein Wanderschuh, das heißt, es ist nicht für längere Strecken zu Fuß ausgelegt. Das Gehen wird damit ansonsten etwas unbequem.
Ohne Mütze wird es am Kopf schnell zu kalt im Winter. Aber welche ist nun die richtige? Die Auswahl an Unterhelmmützen ist ja nicht gerade klein. Wir haben bei Temperaturen um die Null Grad und etwas darunter dieses Mal auf eine Balaclava, eine Sturmhaube zurückgegriffen. Unser Modell von Rose verfügt über eine vergleichbar große Gesichtsöffnung, das heißt es werden „nur“ Stirn, Mund und Kinn bedeckt, jedoch nicht die Nase. Die Nase bleibt dadurch kühl, dafür beschlägt aber die Brille kaum, die viele auch im Winter gerne zum Schutz der Augen tragen. Die knapp 60 Gramm schwere Haube, die es in Größe S/M und L/XL gibt, schmiegt sich gut an die Kopfform an. Das innen angeraute Funktionsmaterial aus 85 Prozent Polyamid und 15 Prozent Elasthan wärmt angenehm Hals, Nacken und Ohren. Außerdem ist es atmungsaktiv, transportiert gut Feuchtigkeit (Schweiß) von der Haut weg und trocknet relativ schnell.
Unser Test-Fazit: Verarbeitung, Passform, Tragekomfort und Preis-Leistungs-Verhältnis der Rose Balaclava überzeugen. Da das Wärme-/Kälteempfinden individuell sehr unterschiedlich ist, fällt hier die Wertung etwas schwerer. Ein Tipp: Als es richtig frostig wurde, hat unser Testfahrer eine zweite Unterhelmmütze mit Windschutzmembran darüber gezogen, um vor allem im Stirnbereich besser vor eiskaltem Fahrtwind geschützt zu sein.
Es gibt beim Winterradeln kaum etwas Unangenehmeres als klamme Finger. Zudem gefährden Eisfinger die Sicherheit durch mangelnden Grip und vor allem mangelndes Gefühl am Lenker. Sealskinz, der Zubehör-Spezialist für wind- und wasserdichte Produkte, hat als geeignete Fingerwärmer das Modell Waterproof Extreme Cold Weather* in fünf Größen von S bis XXL im Programm. Beim ersten Anblick und beim Grip am Lenker wirkt der wasserdichte Handschuh zwar etwas wie ein Motorrad-Handschuh. Aber die Wärmeleistung ist klasse. Bei unseren Testfahrten fiel die Temperaturanzeige zwar nicht unter -6° C. Für eine ausreichend warme Isolation sollten jedoch auch zweistellige Minusgrade kein Problem darstellen. Den Wärmehaushalt bestimmen eine Primaloft-Isolation sowie eine Innenschicht mit 84 Prozent Merino-Wolle.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sorgte der Sealskinz-Handschuh für angenehmes Trageklima, das heißt keine kalten, aber auch keine schwitzigen Finger. Positiv aufgefallen sind uns zudem die langen Stulpen mit Klettverschluss, außerdem zum Thema Sicherheit die neongelbe Farbe (auch in schwarz erhältlich) sowie der Reflexionsstreifen auf der Außenhand. Für die äußere Lage wurden 50 Prozent Schafsleder, 40 Prozent Nylon sowie jeweils 5 Prozent Polyester und Elasthan verarbeitet. Das einzige, was unser Testfahrer nur mit gut statt sehr gut bewertete, ist die etwas zu dick gepolsterte Innenhand, was den Grip am Lenker leicht schwammig werden lässt.
Welcher Gravelbiker oder Sportradler mag schon nassen Schmodder an den Hosen und braune Schmutzstreifen am Rücken? In der kalten, nassen Jahreszeit ist das jedoch leider schnell passiert, wenn kein Spritzschutz am Rad ist. Abhilfe schaffen dabei leicht zu montierende Schutzbleche. Auf unserem Prüfstand bzw. bei unseren vielen Alltagstouren hatten wir deshalb das neue SKS Speedrocker-Set* im Test.
Die Bekanntschaft mit dem neuen Schutzblech-Set beginnt gleich sympathisch und überzeugend. Die Teile sind übersichtlich verpackt, dazu gibt’s eine bebilderte Montage sowie Klarsicht-Schutzfolie für die Montagepunkte am Rahmen. Mit Hilfe der Montageanleitung gestaltet sich das Anbringen der Kunststoffbleche relativ einfach. Am Hinterrad werden Gummibänder, am Vorderrad Klettbänder zur Befestigung verwendet. Je nach Rahmen müssen ggf. die Alustreben etwas gekürzt werden, was jedoch kein Problem darstellt. In unserem Falle hat es auch ohne Kürzen gepasst. Das hintere Schutzblech verfügt über eine ausziehbare Verlängerung zum Tretlager hin. Diese kann – bei Kettenschaltung – je nach Umwerfer oder Zugansteuerung individuell angepasst werden und wird mit Klettband fixiert.
Die Befestigung der Schutzbleche funktioniert perfekt, auch wenn der Fahrradrahmen keine Befestigungsgewinde aufweist. Die Reifenabdeckung passt bis zu einer Reifenbreite von 40 Millimetern bei Gravelreifen. Beim Fahren auf Wald- und Schotterwegen sowie holprigem Untergrund bleibt alles an seinem Platz, weder verrutscht noch klappert es. Aufgrund ihrer Montageart lassen sich die Schutzbleche in Windeseile wieder demontieren – zum Reinigen oder weil man sie nicht mehr benötigt. Das Testteam hat sich nur eine Frage gestellt: Warum werden für das vordere Schutzblech nicht auch Gummibänder verwendet. Die würde das MYBIKE-Team dem Klettverschluss vorziehen. Nichtsdestotrotz: Wenn wir in der Schule wären, gäbe es für das SKS Speedrocker-Set ein eindeutiges Sehr gut.
Nicht nur in der dunkleren Jahreszeit ist ein gutes Licht am Rad ein entscheidender Sicherheitsfaktor. Und da es längst auch praktische, nicht allzu schwere Aufstecklampen im Handel gibt, die nach StVZO zugelassen sind, gilt auch für Rennradfahrer und Gravelbiker aller Geschlechter. Keine Ausrede mehr, wenn Sie lichtlos durch die Dunkelheit kurven.
Unser Testteam hat das aktuelle Lampenset Lezyne StVZO Pro 115 mit Frontlampe* und Rücklicht unter die Lupe genommen. Auf den ersten Blick: Die Lampen sind gut verarbeitet und machen mit ihrem Aluminium- (Frontlicht) und Kunststoff-Gehäuse (Rücklicht) einen robusten Eindruck. Die Befestigung erfolgt mittels Gummibändern. An Lenkern bis 31,8 mm Rohrstärke geht das problemlos, bei 35 Millimeter muss der Gummi-Formeinsatz entfernt werden. Das Rücklicht hält problemlos an Sattelstützen bis 34,9 Millimeter Rohrdurchmesser, für schlankere Stützen gibt es einen Gummiadapter.
Der Lenkerschalter wird mit einem praktischen Gummiring befestigt, so dass die Leuchtstufen gut bedient werden können. Die Lampen verfügen über die drei Leuchtzonen (-stufen) Economy, Enduro und Blast, wobei die Ausleuchtung der Fahrbahn nicht allzu breit ist, aber für Straßen und Radwege in der Stadt stets ausreicht. Außerorts ist im Dunkeln aber mindestens der Enduro-Modus (mittel) notwendig. Das Laden der Lampen erfolgt mit dem im Lieferumfang enthaltenen, wasserdichten USB-Kabel und dauert knapp vier Stunden (Frontbeleuchtung) und 2:45 h für das Rücklicht. Folgende Leuchtzeiten der Frontlampe haben wir gemessen:
Unser Fazit: Ein hochwertig verarbeitetes, gutes bis sehr gutes Lampenset, das durch die Gummi-(Silikon)-Bänder schnell und individuell zu montieren sind. Gewicht und Baugröße überzeugen, das heißt, es findet sich dafür immer ein Plätzchen in Rucksack oder Packtasche. Die Leuchtleistung und das Leuchtfeld der Frontlampe ist für die Stadt und Radwege ausreichend. Das Rücklicht bietet sehr gute Sichtbarkeit, sowohl direkt nach hinten als auch zur Seite und hat ebenfalls drei Leuchtmodi. Bei der Frontleuchte muss man sich mit der Leuchtdauer arrangieren und dementsprechend seine Akkupflege darauf einrichten und den Ladezustand im Blick haben.