Wenn die Tage kürzer, kühler und feuchter werden, brauchen wir auf dem Rad mehr warme Kleidung, guten Regenschutz und vor allem reflektierendes, leuchtendes Zubehör, um besser gesehen zu werden. Radfahr-Essentials für den Herbst im MYBIKE-Test.
Die Auswahl an urbanen Messenger-Rucksäcken, die sich in ihrem Design mit Rollverschluss an den Behältnissen für Fahrradkuriere orientieren, ist mittlerweile riesengroß. Und nun kam schon wieder ein neues Modell in zwei Größen hinzu. Was das Modell Simply Glow von den Mitbewerbern jedoch auf den ersten Blick unterscheidet, deutet sich schon etwas im Namen an (to glow = glühen) und zeigt sich in Form einer großen LED-Leuchtleiste in der Mitte des Rucksacks. Energie für die zwölf LED-Lichtlein liefert eine Powerbank im eigenen Fach. Diese Powerbank gehört jedoch nicht zum Lieferumfang. Und Vorsicht beim Beladen des Rucksacks: Das Stromkabel liegt etwas frei und könnte bei schwungvoller Beladung abreißen.
Ansonsten resümierte der Testredakteur: ein gut gemachter Rucksack für Stadtradler und Pendler mit dem Sicherheitsplus des gut sichtbaren LED-Rücklichtes. Der Rücken mit eingearbeiteten Polster-Pads ist bequem und ordentlich belüftet, selbst bei voller Beladung. Die breiten, angenehm gepolsterten Träger erweisen sich ebenso komfortabel im praktischen Einsatz. Ein Plus ist zudem der einknüpfbare Organizer mit Fächern und Taschen für Laptop, Schlüssel, Smartphone, Scheckkarten, Schreibstifte etc. Das Material besteht aus recyceltem Polyester. Ein Manko haben wir noch festgestellt: Bei unserem Testmodell drang bei einer längeren Regenfahrt an den Nähten am Tragegriff Wasser ins Innere.
Nach einem langen, trockenen Sommer denken die wenigsten Radfahrer an spezielle Wetterschutzausrüstung, wie z. B. wasserdichte Socken. Erfahrene Tourenradler und Ganzjahres-Fahrradpendler tun das schon. Eine Hightech-Regenjacke und -Regenhose nützen zwar schon sehr viel. Aber es ist ziemlich unangenehm, wenn nach einer Regenfahrt die Socken durchnässt und die Füße ausgekühlt sind. Aus diesem Grund hat unser Redaktionskollege, der immer mit dem Rad fährt – auch bei Wind und Wetter, die wasserdichten Sealskinz-Socken ausprobiert. Sein Kommentar: „Sehr gut verarbeitete, bequem zu tragende Socken (drei Lagen aus Merino, Polyacryl, Polyester und Elastan), die mit angenehmer Temperatur und gutem Komfort am Fuß überzeugen.
Wie beworben sind sie durch die drei Lagen und eng anliegenden Silikon-Bündchen auch wind- und wasserdicht – mit kleiner Einschränkung. Wer mit kurzer Hose und Beinbehaarung durch den Regen radelt, wird mit der Zeit etwas Nässe am Fuß spüren. Aber wer fährt im Herbst noch mit kurzer Hose? Mit langen Radhosen gab es keine Probleme. Zum Trocknen sollte man die Socken auf Links drehen und etwas Geduld mitbringen.
Für die MYBIKE-Printausgabe 6-2022 wurde intensiv Regenschutzbekleidung für Radfahrer getestet. Diese 3-Lagen-Jacke aus Japan kam leider nicht rechtzeitig für die Testphase. Deshalb an dieser Stelle ein Einzeltest. Die locker geschnittene Goldwin-Jacke hat einige interessante Details zu bieten: Die Armbündchen verfügen über einen Gummizug, aber zusätzlich noch über ein Band mit Druckknopf zum Engerstellen. Die beiden abgedeckten Reißverschluss-Brusttaschen mit Mesh-Einsatz können zusätzlich als Lüftungsöffnung eingesetzt werden. Eine Brusttasche verfügt über einen zweiten Netzeinsatz, der per Druckknopf auch außen an der Jacke angeknüpft werden kann.
Die 260 g (Größe M) leichte Jacke mit Zwei-Wege-Reißverschluss lässt sich in einem mitgelieferten Packsack klein komprimieren, wobei die Komprimierung etwas fummelig ist. Die Kapuze kann man an der Seite und am Hinterkopf auf die Kopfform einstellen, dann passt sie ganz gut und störungsfrei unter den Radhelm. Kleines Manko: Das Material raschelt etwas bei der Bewegung. Fazit: Eine durchdachte, gut funktionierende Regenjacke zum stolzen Preis.
Wenn die Tage kürzer und kühler werden, fangen beim Radfahren auch bald die Finger an zu frieren. Und es gibt beim Radeln kaum etwas Unangenehmeres als klamme Finger. Abhilfe schaffen dabei Langfinger-Handschuhe aus laminiertem Softshell-Material, wie unser Testmodell Kinetixx Leevi, das es in Schwarz oder –für die Sicherheit – in Neon-Gelb zu kaufen gibt. Die Außenseite ist stark wasserabweisend und winddicht, die Innenseite dafür atmungsaktiver. Unser Testredakteur ist damit unter anderem bei +10° Grad mehr als zwei Stunden durch den Regen geradelt. Das Ergebnis: Die Handfläche wurde mit der Zeit etwas feucht, aber die Finger waren nicht ausgekühlt. Der Bund des Leevi schließt schön ab. Man hat ein gutes Griffgefühl am Lenker, weil das Material an der Handfläche nicht zu dick ist. Nur könnte die Handschuhform etwas mehr an die Griffhaltung angepasst sein. Der Schnitt ist eine Idee zu gerade ausgefallen. Insgesamt ein angenehmer Handschuh für den Herbst und milden Winter mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das „Holzfällerhemd“ feiert immer mal wieder eine Renaissance in der Mode. Viele würden es sogar als Klassiker bezeichnen. Aber damit Rad fahren? Warum nicht? Das bietet sich für den Stadtradler mit dem P-Rockabilly von Protective an. Das dicht gewebte Radhemd – in drei Farben erhältlich – hat eine durchgehende Knopfleiste und zwei aufgesetzte Taschen. Durch den Baumwolle-Polyester-Mix fühlt es sich (fast) an wie Flanell, wärmt etwas und ist leicht windabweisend. Tribut an die Radlergemeinde sind ein nicht allzu weiter Schnitt, eine verdeckte Reißverschlusstasche am unteren Rücken sowie kleine reflektierende Flächen an der Seite.
Mit dem P-Rockabilly ist man in vielen Bereichen gut angezogen, ob im Büro oder im Restaurant. Nur sollte man damit keine Schweiß treibenden Touren fahren, denn dabei stößt der Materialmix bald an seine Grenzen, d.h. der Stoff saugt sich voll und trocknet nicht allzu schnell. Das P-Rockabilly gibt es übrigens auch als Damen-Modell.
Dass Radschuhe immer zu sportlich oder zu klobig aussehen, gehört längst der Vergangenheit an. Nein, sie können durchaus cool, trendy und stadtfein sein. Das beweist eindrücklich der neue urbane Southside 3.0 Midcut von Chrome. Er sieht nicht nur wie ein schicker Sneaker aus, mit modischen Farben und trendigem Design.
Der Schuh mit klassischer Schnürung und wasserabweisendem Obermaterial bewährt sich auch bei Touren, die über das übliche Gehen und Stadtradeln hinausreichen. Der Grund dafür liegt vor allem in der aufwändigen, mehrschichtigen Sohlenkonstruktion mit steifer, ¾-langer Nylonplatte und dämpfendem Fersenkissen. Die Panaracer-Außensohle sorgt für einen guten Grip auf dem Pedal. Kleine Reflexelemente an der Ferse erhöhen die Sicherheit bei Fahrten im Dunkeln. Fazit: ein schicker, bequemer Sneaker nicht nur für Stadtradler. Den Southside 3.0 Midcut gibt es auch als Pro-Version für Klickpedale.
Sportliche Radler und Radlerinnen sowie Bikepacker legen Wert auf möglichst geringes Gewicht ihrer Ausrüstung, auch bei wärmender Bekleidung. Gute Dienste leistet dabei die leichte (370 g bei Größe L) Fleece-Kapuzenjacke von Bergans, die zum Teil aus recycletem Polyester gestrickt ist. Unsere Tester waren erstaunt über die Wärmeleistung des relativ dünnen Materiales, was unter anderem durch die Waffelkonstruktion auf der Innenseite bewirkt wird. Je nach Außentemperatur bietet sich das atmungsaktive Rabot Active Jacket als Midlayer oder auch als Außenschicht an.
Zur Ausstattung zählen zudem zwei Reißverschluss-Seitentaschen, eine Reißverschluss-Brusttasche und Daumenschlaufen an den Armbündchen. Die Fleecejacke wird in drei Farben und sechs Größen angeboten und ist universell einsetzbar, z. B. auch zum Wandern und Trailrunning. Das Modell ist zudem in einer Damen-Version im Bergans-Programm.
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