Armin Herb
· 18.01.2022
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Imprägnierungen rüsten die Oberflächen von Regen- und Funktionsbekleidung wasser- und schmutzabweisend aus. So funktioniert's:
Viele kennen das: Die Regenjacke fühlt sich nass und klamm an, als wäre sie undicht. Aber in den meisten Fällen ist das gar nicht der Fall – es sei denn, die Jacke hat ein Loch oder eine undichte Naht. Das unangenehme Nässegefühl entsteht, wenn die außen aufgebrachte Imprägnierung und dadurch die sogenannte DWR (Durable Water Repellency) nicht mehr richtig funktioniert, Wasser nicht mehr abperlt und der Oberstoff Feuchtigkeit aufnimmt. Das beeinträchtigt auch die Atmungsaktivität, der Wasserdampf kondensiert innen an der Bekleidung – deshalb fühlt sie sich klamm an. Ob die Imprägnierung der Funktionsbekleidung noch funktioniert, lässt sich mit einem einfachen Test überprüfen: einfach aus einer Sprühflasche Wasser auf das Material sprühen. Perlt das Wasser ab, ist die Imprägnierung noch intakt. Saugt sich das Gewebe voll, ist es Zeit für eine Nachbehandlung.
Die Original-Imprägnierung kann man mithilfe von Wärme reaktivieren
Übrigens werden nicht nur Regenjacken und -hosen (Hardshell) von den Herstellern in der Regel wasserabweisend ausgerüstet, sondern auch Softshell-Jacken und -Trikots. Laut den Produzenten von Materialien wie Gore-Tex Windstopper, Assos Schloss-Tex oder Polartec Powershield Pro halten die Imprägnierungen viele Wäschen aus. Aber irgendwann sollte man die Imprägnierung reaktivieren oder nachimprägnieren.
Imprägniersprays benutzt man nur für die Außenseite der Kleidungsstücke. Ein Vorteil: Man kann gezielt Stellen wie Nähte, Bündchen oder Schulterpartien behandeln. Einwaschmittel werden dagegen wie herkömmliche Waschmittel eingesetzt und benetzen das komplette Textil. Aber nicht alle Membranen vertragen das Einwaschen. Für porenlose PU-Membranen, wie von Dermizax oder Sympatex HigH2Out-Laminate, sollte man Einwaschpräpa-rate vermeiden, da sie die Funktion beeinträchtigen können.
So funktioniert es mit Imprägnierspray
So funktioniert die Wash-in-Imprägnierung
• Wassersäule
Sie gibt an, welchem Wasserdruck z. B. das Obermaterial einer Regenjacke standhalten kann, bevor es durchlässig wird. Das heißt, je höher der Wert in Millimeter, desto wasserdichter ist das Material. 1.000 mm Wassersäule entsprechen dabei etwa dem Druck von 0,1 Bar. Die Aussagekraft der Wassersäule wird oft überbewertet, denn für deren Bestimmung existieren verschiedene Normen und Testmethoden. Außerdem kommt es darauf an, wie etwa eine Regenjacke verarbeitet ist, wie dicht Nähte und Reißverschlüsse sind.
• Wasserdicht
Nach EU-Richtlinien gilt ein Stoff bereits ab ei-ner Wassersäule von 800 mm als wasserdicht. In Deutschland gilt ein Material ab 1.300 mm als wasserdicht, in der Schweiz erst ab 4.000 mm. Im Outdoorbereich hat sich bei Regenjacken zum Radfahren eine Wassersäule von 10.000 mm als Richtwert etabliert, bei Regenhosen von 15.000 mm. Für Touren mit anspruchsvollen Bedingungen bieten Hardshell-Jacken mit einer Wassersäule von 20.000 mm die nötigen Reserven.
• Wasserabweisend
Wasserabweisend bedeutet, dass bei leichtem Regen Wasser an der Oberfläche der Jacke oder Hose abperlt und nicht nach innen dringt. Bei stärkerem Regen muss man jedoch damit rechnen, dass man irgendwann nass wird.
Wer Funktionskleidung nicht selbst imprägnieren kann oder will, kann sich auch an einen professionellen Imprägnier-Service wenden. Solche Dienstleistungen, die meist innerhalb weniger Werktage erledigt sind, bieten unter anderem:
GORE-TEX
Die Imprägnierung erfolgt über den Wasch- und Imprägnier-Spezialisten Meyer und Kuhl. Sie kostet je nach Kleidungsstück 17,95 bis 22,95 Euro. Meyer und Kuhl imprägniert u. a. auch für Gonso, Maier Sports und Vaude. Weitere Infos hier.
GLOBETROTTER
JACK WOLFSKIN
Der Imprägnier-Gutschein kostet 24,95 Euro. Weitere Infos hier.