Contoura Pollino Pinion

Jochen Donner

 · 26.01.2017

Contoura Pollino PinionFoto: Daniel Simon
Contoura Pollino Pinion

Ein gepflegtes Äußeres macht Eindruck: Contoura hat mit dem Pinion-Tourer Pollino ein sympathisches Luxusprodukt für Alltag und Touren im Angebot.

Das Auge fährt ja immer auch mit: Contoura, eine Marke der Hermann Hartje KG aus dem niedersächsischen Hoya, hat ein Herz für Ästheten. Unter diesem Label baut Hartje gediegene, hochwertige Alltags- und Tourenräder, die sich durch besonders sorgfältige Gestaltung von der Masse abheben. Glänzende Pulverlacke, geschmackvolle Farbgebung, geglättete Rohrverbindungen und saubere, handwerkliche Verarbeitung sind inbegriffen. Zudem existiert eine Art Baukastensystem, das dem Interessenten viele Optionen in Sachen Ausstattung und vor allem Farbwahl zur Verfügung stellt. Beim Pollino sind dies allein 12 verschiedene, doppelt aufgebrachte Pulverlackierungen. Dennoch ist das Pollino keinesfalls ein eitler Blender: Auch technisch kann das hübsche Ding überzeugen. Angefangen bei angenehmer Ergonomie am Cockpit mit geschweiftem Lenker, möglicher Höhenanpassung via Spacer und angenehmen Schraubgriffen, über kräftige Deore-Discs mit griffgünstigen Zwei-Finger-Hebeln, dem starken, alltagstauglichen Gepäckträger mit abnehmbarer Federklappe, leichten, schnellen Reifen und einer starken Beleuchtung, bis zur luxuriösen P1.18-Schaltung.

Contoura Pollino – Ausgereiftes Alltagsrad mit hohem Wohlfühlfaktor

Die ist am Testrad mit 1:1 so stark untersetzt, dass man im 10. Gang anfahren kann – das verschenkt viel von der riesigen Übersetzungsbandbreite des Super-Getriebes. In Serie möchte Hartje zu einer Primärübersetzung von 32:28 Zähnen greifen, wie das andere Hersteller auch tun. Das liegt exakt auf der von Pinion ausgesprochenen Empfehlung von 0,875 als Quotient der Zähnezahl hinten zu vorn. Damit hat der Fahrer reichlich Gänge "untenrum", wenn’s lange oder stark bergauf geht, der Arbeitsgang für entspannte Fahrt in der Ebene liegt bei etwa 12, und bergab kann nochmals Dampf machen, wer will (und noch kann). Der Trapezrahmen des Pollino ist hinreichend seitensteif, krankt aber, wie jeder Nicht-Diamantrahmen, an fühlbarer Längsverwindung, sobald mehr als etwa 10 Kilo Gepäck auf den Träger kommen. Diese Einschränkung bleibt aber auch nach intensiven Testkilometern die einzig notwendige. Das kompakte Rad fährt sich sympathisch-spritzig, flink, sicher und angenehm. Der Gates-Antrieb macht es maximal wartungsarm und besonders leise in Fahrt. Wer mit dem Luftdruck der Reifen etwas spielt, kann leicht sein Optimum an Schnelligkeit und Dämpfung herausfinden.

Der komplette Artikel „Top-Räder 2017“ stand in Trekkingbike-Ausgabe 1/2017.