Jochen Donner
· 04.04.2023
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Das Cube Touring One ist nicht auf die Kurzstrecke begrenzt. Mit modernem Rahmen und Disc Brakes punktet es in vielen Disziplinen.
Es ist vor allem das stabile, souveräne Fahrverhalten, das die Tester sofort für das Cube einnimmt. Man sitzt leicht aufrecht, dabei stets entspannt und bequem, der breite Lenker steht leicht über Sattelniveau und liegt gut in der Hand. Ein massiver Verstellvorbau ermöglicht eine bis zu 90 Millimeter höhere Lenkerposition, falls erwünscht. Durch die solide Auslegung aller Komponenten bleiben der stark belastete Lenkkopf und das Cockpit des Cube Touring One* ruhig und verwindungsfrei. Großvolumige, profilierte Rahmenrohre mit sauber gelegten Schweißnähten machen den Rahmen verwindungssteif und fahraktiv. Es ist, in anderer Farbstellung, derselbe Rahmen, der in der gesamten Touring-Serie, also auch in den teureren Modellen, verwendet wird.
Die farblich passend lackierte, einfache Federgabel mit Stahlfedern, -stand- und -schaftrohren bringt mit ihrem relativ hohen Gewicht eine gewisse Lenkträgheit ins Spiel. Doch sie arbeitet, zumindest im Neuzustand, so unauffällig und effizient wie die solide konstruierte Teleskop-Sattelstütze mit Stahlfederdämpfung unterm Tester-Hinterteil. Ruppige Schotterstrecken oder Kopfsteinpflaster bewältigt das Cube Touring One, ohne seinen Fahrer oder die Fahrerin allzu sehr durchzurütteln. Dazu tragen auch die großzügig breiten 47-Millimeter-Reifen von Schwalbe bei. Ihr Blockprofil läuft ruhig auf geteerten Fahrbahnen, liefert aber auch auf Schotterstrecken zuverlässigen Seitenhalt und Vortrieb. Mit einer Dreifach-Kurbel und einem Achter-Ritzelpaket bietet die Kettenschaltung eine Übersetzungsbandbreite von 492 Prozent – genug, um auch in hügeligem, sogar bergigem Terrain immer einen passenden Gang zu finden.
Einschränkungen gegenüber höherwertigen Schaltungen findet man an der Kurbel: Die drei Kettenblätter sind miteinander vernietet statt verschraubt und fest mit der Kurbel verpresst. Zwar nutzen sich die Stahl-Zahnräder nicht so schnell ab wie die teureren Alu-Blätter. Im Verschleißfall muss man jedoch den kompletten Kurbelsatz anstelle einzelner Kettenblätter tauschen. Die Kassette bietet drei Gänge weniger als aktuelle Top-Trekking-Gruppen. Der Übersetzungsumfang reicht aus, doch die einzelnen Gangsprünge sind größer als bei höherwertigen Schaltgruppen.
Quer über alle Modellvarianten hinweg verwendet Cube am Touring One dieselben schwingungsarmen Hausmarken-Schutzbleche, standfeste Hinterbau-Ständer und einen voll reisegepäcktauglichen Gepäckträger. Hier ist man also auf Augenhöhe mit deutlich teureren Modell-Versionen. Einzig Nabendynamo und Frontleuchte stammen aus billigerer Quelle. Letztere bietet ein zwar schmales, aber auch auf unbeleuchteten Straßen brauchbares Leuchtfeld.
Das Cube Touring One ist durch günstigere Komponenten spürbar schwerer als seine höherwertig ausgestatteten, teureren Geschwister. Mit gut 17 Kilo liegt es aber noch in einem Bereich, mit dem gut umzugehen ist. Die günstige Schaltung bringt neben Mehrgewicht gröbere Gangsprünge, weniger feine Bedienbarkeit und leicht erhöhten Wartungsaufwand mit sich. Doch insgesamt überwiegen positive Faktoren, die hohen Nutzwert in Alltag, auf Touren und Reise bieten.
Trotz notwendiger Händlermarge besteht die Fachhandelsmarke Cube im Wettbewerb mit Direktvertriebs-Anbietern: Das Basismodell Touring One profitiert von Konzept und Technik seiner teureren Schwestermodelle. Und glänzt so mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis.