Jochen Donner
· 22.10.2013
Drei Jahre nach der Vorstellung des revolutionären Fahrrad-Getriebes steht eine breite Auswahl an Pinion-Bikes bei den Händlern. Unser großer Fahrtest nimmt zehn der neuen 18-Gänger unter die Lupe.
Vor einem Jahr hatte das brandneue Fahrradgetriebe aus der Automobil-Stadt Stuttgart in ersten Testrädern sein Debüt in TREKKINGBIKE 4/2012. Dass sich die beiden Entwickler des 18-Gang-Tretlagergetriebes 2006 als Werksstudenten beim Sportwagenhersteller Porsche getroffen und kennengelernt hatten, darf man als gutes Omen werten. Heute steuern sie als Gründer ihrer eigenen Pinion GmbH mit gut 15 Mitarbeitern die Produktion des gekapselten Stirnradgetriebes. In einem Ölbad laufend, mit insgesamt 18 Gängen in regelmäßigen Sprüngen von 11,5 Prozent kommt es auf 636 Prozent Gesamtübersetzung – mehr als jeder andere Serien-Fahrradantrieb. Zudem bringt das Pinion P1.18 die Masse der gesamten Antriebskomponenten auf einen idealen Punkt: tiefstmöglich, mittig und zentral am Tretlager des Einspur-Fahrzeuges Fahrrad. Das schafft eine verbesserte Fahrdynamik und eröffnet Bike-Konstrukteuren bisher nicht da gewesene Möglichkeiten in Bezug auf Fahrwerksoptimierung.
Das Pinion-Getriebe ist eine reine OEM-Komponente, die ausschließlich an Fahrradhersteller verkauft wird. Die müssen einen dazu passenden Rahmen entwickeln, um den Antrieb darin unterzubringen. Nachrüsten geht nicht. Dennoch haben viele Hersteller freudig zugegriffen: Denn Pinion beflügelt den Markt. Das kompakte Getriebe ist dabei, eine neue Königsklasse an Fahrrädern entstehen zu lassen, die preislich und ausstattungsmäßig deutlich über der bisherigen Top-Gruppe der Rohloff-Bikes angesiedelt ist. Als moderner Hersteller möchte man natürlich dabei sein, wenn mit einer wichtigen Innovation wieder einmal der Geist des Fortschritts durch die Fahrradbranche weht.
„Das Tanami Explore mit Pinion-Schaltung war mein Begleiter auf einer 11-tägigen Rundfahrt durch Sizilien. Auf gut 600 Kilometern bewältigten wir steilste Anstiege auf teilweise sehr ruppigen Wegen genauso wie kilometerlange Abfahrten auf bestem Asphalt. Die Schaltung vermittelte Fahrspaß von der ersten Sekunde an und bot stets die perfekte Übersetzung. Die Kurbeln drehen federleicht und man hat nicht das geringste Gefühl, irgendwo Kraft zu verschwenden. Nur beim Wechsel vom 13. in den 12. Gang unter Last musste ich etwas Fingerspitzengefühl walten lassen. Ich bin rundum begeistert.“ TREKKINGBIKE-Chefredakteur Tom Bierl
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