Jochen Donner
· 25.03.2023
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Ein Faltrad, wie das Tern Link, spielt in Ballungsräumen seine Stärken aus: Für lange Strecken nutzt man Bahn und Bus. Den Rest macht das Rad.
Sein Know-how hat Josh Hon, Inhaber des Faltrad-Herstellers Tern, gewissermaßen mit der Muttermilch aufgesogen: Er ist Sohn des Faltrad-Pioniers David Hon, der hinter der Marke Dahon steckt. Mit seiner eigenen Marke Tern holte Josh das Faltrad aus der Billig-Nische, in der Vater David vorwiegend auf dem asiatischen Markt unterwegs war. Technische Verbesserungen, höhere Materialqualität, neue Modelle mit Elektrounterstützung und ein moderner, frischer Auftritt haben Tern zu einer Marke gemacht, die über den Fachhandel auch bei einem jungen Publikum gut ankommt.
Das Link B7* ist „die günstigste Art, ein Tern zu fahren“, wie es Marken-Sprecher Chris Allmendinger ausdrückt. Die spezifische Technik mit solide konstruierten, hochwertig gearbeiteten und betriebssicheren Faltgelenken, Teleskopauszug und Lenkerklemmung funktioniert am B7 hervorragend: Zu keiner Zeit entsteht trotz der großen frei tragenden Rohrlängen ein Unsicherheitsgefühl beim Fahren. Die Gelenke und ihre Verriegelung sind fein justierbar. Die Kontaktpunkte Lenker, Sattel und Pedale liegen in etwa da, wo sie bei einem normalen Fahrrad auch sind. Man sitzt etwas kürzer, aber entspannt und subjektiv richtig. Im Vergleich zum Normalrad ist der Radstand etwa acht bis zehn Zentimeter kürzer, die kleinen Laufräder rollen zudem unruhiger als 28-Zöller: Das Rad reagiert stärker auf Lastwechsel, Kurvenfliehkräfte und Bremsungen als ein Normalrad.
Das geringe Gewicht des Tern Link und sein tiefer Schwerpunkt prägen zudem das gesamte Handling. Dementsprechend fährt es sich etwas nervöser und „hippeliger“. Die aus Preis- und Gewichtsgründen mager abgestufte, siebengängige Kettenschaltung schränkt die Gangwahl spürbar ein, sobald man bergauf oder bergab noch Gas geben will. Die V-Brakes verzögern (bei trockenen Bedingungen) sehr effizient und lassen sich mit geringer Handkraft gut bedienen. Anfangs irritieren die großen Zuglängen am Lenker durch ihr Schlackern, doch sie sind notwendig, um die Auszugslänge des höhenverstellbaren Lenkerschaftes zu nutzen und das Falten ohne Hakeleien zu ermöglichen.
In der City ist man mit dem Tern Link wieselflink und höchst agil unterwegs. Auf eine Lichtanlage hat Tern bewusst verzichtet: Sie treibt das Gewicht um etwa zwei Kilo hoch, und die Kabelverlegung wäre aufgrund der Faltmechanik relativ aufwendig. Eine Akku-Front- und Rückleuchte, leicht abnehmbar und kabellos, ist die bessere Wahl. Der Faltvorgang klappt für Geübte innerhalb von etwa 25 Sekunden. Das Paket von 85 x 69 x 34 cm (Länge x Höhe x Breite) lässt sich stabil auf der durchgeschobenen Sattelstütze parken. Das gefaltete Rad gilt bei der Bahn als Gepäckstück, lässt sich auch in Bus und Tram mitnehmen, und in den meisten Verkehrsverbünden wird es als 20-Zoll-Rad sogar ungefaltet kostenlos transportiert. Treppen, etwa in den Fahrradkeller, ins Büro oder zum Bahnsteig, sind mit dem gefalteten Tern Link kein Problem: einfach die Sattelnase wie einen Handgriff benutzen. So lässt sich das Rad-Paket bequem und ausgewogen tragen.
Der kompakte 20-Zöller lässt sich flink und wendig fahren – ideal für Kurzstrecken und im Kombiverkehr mit ÖPNV oder Pkw. Dank ausgereifter Technik ist das Tern jederzeit schnell gefaltet, einfach verstaut und reist in Bus, Tram und Bahn unkompliziert als Gepäckstück mit.