Bulls Daily Grinder 3Sportlicher Allrounder für Arbeitsweg und Abenteuer im Test

Stefan Loibl

 · 22.03.2023

Bulls Daily Grinder
Foto: Georg Grieshaber

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Mit dem Bulls Daily Grinder hat die ZEG-Radmarke ein Gravelbike mit Vollausstattung im Programm, das es als sportliches Commuter Bike mit allen Bedingungen aufnimmt. Mit uns musste das Bulls-Rad einiges mitmachen - von Winter-Pendeln bis zu Festive 500.

Lassen sich zügiges Pendeln mit dem Rad und sportliches Kilometerschrubben miteinander unter einen Hut bringen? Beziehungsweise klappt dieser Spagat mit ein und demselben Untersatz ? Wir haben es ausprobiert. Das Bike der Wahl war das Bulls Daily Grinder 3, ein vollausgestattetes Gravelbike der ZEG-Fahrradmarke. Das 2023er Modell des Commuter Bikes kostet 2299 Euro. Zur Ausstattung gehört ein Gepäckträger, fest montierte Schutzbleche und eine vormontierten Beleuchtung samt Nabendynamo. Vergleicht man das Bulls-Gravelbike anderen mit beliebten Ganzjahres-Rennrädern bzw. Gravelbikes wie dem Rose Backroad Randonneur oder dem Bergamont Grandurance RD, fällt auf, dass unser schwarzes Alu-Testbike beim Preis eine Liga drunter spielt. Vor dem etwas günstigeren Cube Nuroad Race FE (1899 Euro >> hier erhältlich*) muss sich das Bulls Daily Grinder 3 in Sachen Preis/Leistung nicht verstecken.

Die Basis bilden Alu-Rahmen und Carbon-Gabel

Ein klassischer Aluminium-Rahmen mit abfallendem Oberrohr bildet zusammen mit einer Carbon-Gabel die Basis des Bikes. Die Rahmen-Gabel-Kombi stattet Bulls mit einer Shimano GRX 810-Schaltung und Einfach-Kettenblatt aus. Eine Shimano Deore-Kassette mit 11-42 Zähnen liefert eine überschaubare Bandbreite von 382 Prozent Gesamtübersetzung. Wo liegen die Stärken des vollausgestatteten Gravelbikes, wie breit ist der Einsatzbereich des Commuter Bikes wirklich? Um das herauszufinden, haben wir das Bike bei winterlichen Pendelfahrten auf seine Alltagstauglichkeit hin getestet. Dazu kamen die 500 Kilometer der Festive 500-Challenge- 500 Kilometer radeln vom 24. bis zum 31. Dezember.

Bulls Daily Grinder 3 - die Fakten

  • Rahmenmaterial: Aluminium
  • Schaltung: Shimano GRX 810 1x11 Gänge
  • Übersetzung: 40, 11-42 Zähne
  • Bremsen / Scheiben: Shimano GRX 400 hydraulische Scheibenbremsen / 160/160 mm
  • Laufräder: Bulls XC-21 Evo Alu-Felgen, Shimano XT Naben
  • Reifen: Schwalbe G-One Allround Performance / 40 mm
  • Rahmengrößen: vier Größen von S bis XL
  • Preis: 2299 Euro
  • Gewicht: 11,54 kilo (ohne Pedale/Größe M)
  • Gewicht Laufräder vorne/hinten: 2086 Gramm / 2358 Gramm
  • Stack to Reach: 1,57
Das vollausgestattete Bulls-Gravelbike kostet 2099 Euro und wiegt 11,54 Kilo in Größe M.Foto: Georg Grieshaber
Das vollausgestattete Bulls-Gravelbike kostet 2099 Euro und wiegt 11,54 Kilo in Größe M.

Bulls-Gravelbike: Gerüstet für Gepäck, Schlechtwetter & Dunkelheit

Zwischen Weihnachten und Silvester waren die fest verbauten Schutzbleche und die Beleuchtung eine perfekte Grundlage für das einwöchige Kilometersammeln auf winterlichen Straßen. Die Schutzbleche sitzen auch auf Schotterpisten wackelfrei und sind lang genug dimensioniert, um Hintern und Füße vor Spritzwasserbeschuss zu bewahren. Vor allem der hintere Schützer lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, da er am Gepäckträger zusätzlich fixiert ist. Reichten die Festive 500-Runden bis in die Dämmerung, schaltete der Tageslichtsensor am Scheinwerfer während der Fahrt die Beleuchtung ein. Der Lichtkegel, den der Fuxon LED-Scheinwerfer generiert ist ausreichend. Das kompakte Rücklicht strahlt auch seitlich etwas ab und sorgt bei einem Stopp mit seiner Standlichtfunktion für dauerhafte Sichtbarkeit.

Der 70 Lux starke Scheinwerfer am Bulls Commuter Bike.Foto: Georg Grieshaber
Der 70 Lux starke Scheinwerfer am Bulls Commuter Bike.
Der Gepäckträger dient nicht nur als Packesel, sondern bietet auch Platz für das LED-Rücklicht und fixiert das hintere Schutzblech sicher.Foto: Georg Grieshaber
Der Gepäckträger dient nicht nur als Packesel, sondern bietet auch Platz für das LED-Rücklicht und fixiert das hintere Schutzblech sicher.
Unendlich Saft, solange der Strom in den Beinen nicht ausgeht: Der Shimano 3-Watt-Nabendynamo in der Vorderachse gehört zur XT-Gruppe und wird per Steckachse in der Carbon-Gabel fixiert.Foto: Georg Grieshaber
Unendlich Saft, solange der Strom in den Beinen nicht ausgeht: Der Shimano 3-Watt-Nabendynamo in der Vorderachse gehört zur XT-Gruppe und wird per Steckachse in der Carbon-Gabel fixiert.

So fährt sich das Bulls Daily Grinder 3

In Gegensatz zu den Bulls Machete Carbon-Gravelbikes setzt das Daily Grinder auf eine alltagstauglichere Geometrie. Der Stack to Reach-Wert liegt bei 1,57, die Sitzposition ist dementsprechend kompakt und positioniert den Piloten nicht allzu gestreckt zwischen Lenker und Sattel. Der 1075 Millimeter lange Radstand und der 70,5 Grad steile Lenkwinkel sorgen für etwas Laufruhe, wobei das Bulls-Gravelbike eher zu den agilen und wendigen Rädern seiner Klasse gehört. In Sachen Fahrkomfort bieten der steife Aluminium-Rahmen und Carbon-Gabel nicht allzu viel Flex. Damit ruppige Schotterpisten dennoch nicht zur Rüttelpartie werden verbaut Bulls seine ovale Duroflex Carbon-Sattelstütze (27,2 mm Durchmesser), die auch bei den Bulls MTB-Hardtails zum Einsatz kommt. Um die ovale, auf Komfort getrimmte Sattelstütze im runden Sattelrohr klemmen zu können, braucht es einen zusätzlichen Keil, der das Handling beim Sattelhöhe-Verstellen fummelig macht. Eine weiterer Komfort-Garant können die 40 Millimeter breiten Schwalbe G-One Allround-Reifen in der Performance-Version sein. Vorausgesetzt man fährt sie mit angepasstem, niedrigem Luftdruck und/oder rüstet sie dafür auf Tubeless um.

Die ovale Duroflex Carbon-Sattelstütze liefert viel Sitzkomfort. Nur das Klemmen mit dem zusätzlichen Keil hinten ist etwas fummelig.Foto: Georg Grieshaber
Die ovale Duroflex Carbon-Sattelstütze liefert viel Sitzkomfort. Nur das Klemmen mit dem zusätzlichen Keil hinten ist etwas fummelig.

Leichtfüßiges Beschleunigen wie mit einem puristischen Rennrad oder Gravelbike kann man vom Bulls nicht erwarten. Dafür sind das Gesamtgewicht und speziell die Laufräder zu schwer. Aber einen 27er-Schnitt haben wir auf Asphalt und bei höhenmeterarmer Routenwahl regelmäßig mit dem Bulls Daily Grinder 3 hinbekommen.

Pendeln bei winterlichen Verhältnissen mit dem Bulls Daily Grinder.Foto: Stefan Loibl
Pendeln bei winterlichen Verhältnissen mit dem Bulls Daily Grinder.


Testfazit zum zum Bulls-Gravelbike als Commuter Bike

Das Bulls Daily Grinder hat sich während unserer Testfahrten als ein vielseitiges Commuter Bike entpuppt, das für jeden Fahrer geeignet ist, der ein zuverlässiges und robustes Rad zum Pendeln benötigt. Der Rahmen und die Gabel bieten zudem Anschraubpunkte für eine Vielzahl von Gepäcktaschen und Halterungen. Alleine auf der Unterseite des Oberrohrs finden sich vier Gewindeösen, obendrauf kommen noch einmal zwei hinzu. Die Alltagsausrüstung (Schutzbleche, Beleuchtung, Gepäckträger, Klingel) kombiniert Bulls mit soliden und bewährten Shimano GRX-Komponenten. Nur die Bandbreite des Einfachantriebs schränkt die universelle Nutzung etwas ein. Ein weiterer, kleiner Kritikpunkt sind die etwas lieblos verlegten Lichtkabel, die unser Testbike hatte.

Die Lichtkabel sowie die hinteren Züge verschwinden über eine Öffnung am Unterrohr im Rahmeninneren.Foto: Georg Grieshaber
Die Lichtkabel sowie die hinteren Züge verschwinden über eine Öffnung am Unterrohr im Rahmeninneren.

Bulls Daily Grinder: Insgesamt 3 Modelle ab 1399 Euro

Insgesamt bietet die ZEG-Fachhandelsmarke drei Modelle des Bulls Daily Grinder* Commuter Bikes an. Los geht’s bereits bei 1399 Euro für die Einsteiger-Version mit mechanischen Scheibenbremsen. Das Rad gibt’s neben einer sportlichen Variante mit Diamant-Rahmen alternativ auch mit Trapez-Rahmen. Das 2er-Modell des vollausgestatteten Gravelbikes kostet 1999 Euro und besitzt einen Shimano GRX 400-Antrieb mit 2x10 Gängen. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei allen Modellen bei 125 Kilo.

In der Dämmerung auf einer Schneepiste durch den Englischen Garten: Hier musste sich das Bulls Commuter Bike beweisen.Foto: Stefan Loibl
In der Dämmerung auf einer Schneepiste durch den Englischen Garten: Hier musste sich das Bulls Commuter Bike beweisen.