Jeder Weg ist das Ziel

Jochen Donner

 · 19.10.2021

Jeder Weg ist das ZielFoto: Jan Greune
Jeder Weg ist das Ziel

Die sportlichen Schotterrenner sind Universal-Räder für alle Wege, und lassen sich auch zum Reise- oder Alltagsrad aufrüsten. Acht Gravelbikes im Test.

Eine frische, junge Radgattung mischt als Super-Trend die Bike-Branche auf: Gravelbikes sind sexy! Mit eher sportlicher Sitzposition und minimalistischer Ausstattung stehen sie dynamisch da, und dank geländetauglicher Schaltungen und griffiger Stollenreifen müssen sie nicht aufgeben, wenn die Teerstraße endet. Wir haben uns anstecken lassen und festgestellt: Der Spaß wächst mit der Herausforderung. Wo es schmutzt, staubt und spritzt, wo ein kraftvoller Antritt, zähe Ausdauer und ein Auge für die beste Fahrlinie gefordert sind, eröffnen die Schotterräder einen neuen Erlebnis-Horizont. Doch auch mit dem Gravelbike muss man erst einmal ins Abenteuerland kommen – meist über gewöhnliche Teerstraßen oder Radwege. Deshalb brauchen Gravelbikes auch auf Asphalt gute Fahreigenschaften. Zudem vermitteln Gravelbikes ein starkes Image, das gut in unsere Zeit passt: Sie deuten an, dass man jederzeit einfach ausbrechen und alle Zivilisation hinter sich lassen könnte – ein Signal, das auch dem SUV zum Erfolg in der Autowelt verhilft.

Gravelbikes kreuzen Elemente von Rennrad, MTB und Trekkingbike

... und sind doch ganz anders: robuster und geländegängiger als ein Straßenrenner, leichter und ruppiger als ein MTB und karger ausgestattet als ein Trekkingbike.

MYBIKE Test-Video

Ihr Aufstieg begann mit dem Siegeszug der hydraulischen Scheibenbremse. Seit sich Scheibenbremsen an allen Radgattungen durchsetzen konnten, hat die Entwicklung des Gravelbikes so richtig Fahrt aufgenommen.

TFLSBERG von 8BAR
Foto: Daniel Simon
  • TFLSBERG von 8BAR
  • GRIZL CF SL 8 von CANYON
  • SILEX 4000 HP2 von MERIDA
  • ANEMOS von PARAPERA
  • RUUT ST 1 von RONDO
  • CUTTHROAT C GRX 810 von SALSA
  • VASCO GT 28 SELECT von TOUT TERRAIN
  • SPEEDSTER SP 2 von VELOTRAUM

Reisen, Touren, Alltagswege

Was Gravelbikes optisch mit am stärksten prägt, sind die vielen Gewindebuchsen, die über Rahmen und Gabel verteilt sind. Besonders charakteristisch sind Dreifach-Gewinde, deren Abstand dem von Flaschenhalter-Schrauben entspricht. Meist findet man sie an der Außenseite der Gabelholme oder am Ober- und Unterrohr. 8bar setzt sie sogar an die Sitzstreben im Hinterbau. Die Idee für diese Befestigungspunkte stammt aus den USA, dem Mutterland der Gravelbikes. Dort haben sich dafür sogenannte Anything Cages etabliert, rund geformte Klammer-Käfige, einem Flaschenhalter nicht unähnlich, aber deutlich größer. Dort lässt sich alles Mögliche unterbringen, von großen Flaschenformaten über gerollte Textilien bis zum Packsack mit gestopfter Füllung. Gesichert durch Zurr-Riemen oder Velcro-Bänder, sitzt das Gepäck darin fest am Rahmen, ohne weit auszukragen oder zu schlackern.

Stahlrahmen und Alu-Gabel des 8bar bieten insgesamt neun Flaschenhaltern oder fünf Anything Cages Platz.
Foto: Daniel Simon

Den kompletten Vergleichstest der Gravelbikes inkl. aller Einzelbewertungen können Sie unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Test kostet 1,99 Euro.

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