5 Jahre Dauertest

Jochen Donner

 · 22.02.2016

5 Jahre DauertestFoto: Daniel Simon
5 Jahre Dauertest

58.429 verifizierte Kilometer stecken in den vier Trekkingrädern, die uns Stevens Anfang 2011 zum Ultra-Dauertest zur Verfügung gestellt hat. Nach einem halben Jahrzehnt ist Zeit, Bilanz zu ziehen

Die Idee war faszinierend: Einen Radtest über wirklich lange Zeit sollte man mal machen! Bisherige Dauertests in der Fahrrad-Zeitschriftenbranche, auch bei TREKKINGBIKE, liefen maximal ein, zwei Jahre. Da war meist nicht viel zu vermelden. Auch die Hersteller haben nur Interesse, ein Rad, das sie verkaufen könnten, stattdessen kontrolliert verschleißen zu lassen, wenn die Erkenntnisse und die zu erwartende Aufmerksamkeit über eine Publikation noch zum laufenden Modell passen. Schwierig, also. Dazu kommt, dass Fahrer, die einen Dauertest ausführen, währenddessen keine anderen Räder fahren können – eine Qual für Bikepeople, wie wir sie im Umfeld der Redaktion sind und kennen: Eine Saison ohne Fahrrad-Urlaub, ohne MTB-Bergtour, ohne epische Rennrad-Kilometer, weil das Dauertestrad mahnt – wieder schwierig! Und wer will schon minutiös Buch führen über jedes Vorkommnis, wenn man nur mal schnell die Schaltung nachstellen will, um endlich in die Puschen zu kommen? Schwierigkeiten über Schwierigkeiten...

  Haifisch-Zähne: So sieht es aus, wenn man eine verschlissene Kette nicht rechtzeitig tauscht.Foto: Daniel Simon
Haifisch-Zähne: So sieht es aus, wenn man eine verschlissene Kette nicht rechtzeitig tauscht.


Wie gerufen kam, dass Dirk Zedler seine "Männer" und seine Infrastruktur für das Projekt ins Gespräch brachte. Die Zedler-Mitarbeiter bringen Professionalität in Bezug auf Radfahren, Technik-Verständnis und Dokumentation mit. Die Ergebnisse des Dauertests sind für das Institut, das Wert-Gutachten zu Versicherungs- und Unfallschäden erstellt, aber auch Bedienungsanleitungen für Fahrräder entwirft, nicht uninteressant. Denn es lassen sich Schlüsse ziehen, die auch beim Konzept einer Prüfmaschine oder einer Bedienungs- und Wartungsanleitung weiterhelfen.

  Die teure Suntour NRX-Luftgabel war ebenso korrosionsanfällig wie die günstige NCX.Foto: Daniel Simon
Die teure Suntour NRX-Luftgabel war ebenso korrosionsanfällig wie die günstige NCX.


Die erbarmungswürdigen Räder, die man als Passant oft am Straßenrand stehen sieht, lieferten Anregung für unser Prüfmaterial: Wie überstehen Technikkomponenten unterschiedlicher Qualitäts- und Preiskategorien die Strapazen kontrollierten Dauergebrauchs? Nach einer Anfrage bei Stevens war klar, dass die Hamburger mitmachen. Sie sind auch als Hersteller Kunde bei Zedler, der verschiedene Rahmen für Stevens prüft. Als Testräder kamen vier Stevens-Bikes zum Einsatz: Das solide Rohloff-Magura-Reiserad Sovereign mit Starrgabel (2499 Euro), das sportive Crossbike X8 mit hochwertiger Suntour NRX-Luftgabel, XT-Antrieb und -Discs (1599 Euro), das für den Alltagseinsatz bei Zedler mit SON-Nabendynamo, Edelux-Leuchte und Schutzblech aufgerüstet wurde. Dann das Flyer 11 (1299 Euro), das 2011 noch "Super Flight 11" hieß: ein schickes Alfine-Rad mit Starrgabel, Vollausstattung und V-Brakes. Nach unten rundete das Volumenmodell Primera (849 Euro) die Testflotte ab. Hier finden sich eine günstige Suntour NCX-Stahlfedergabel, Nabendynamo, Antrieb und V-Brakes aus der Deore-Gruppe. Seit Frühjahr 2011 bewegten verschiedenen Fahrer ganzjährig jeweils abwechselnd jedes Bike, damit sich die Unterschiede im Fahrstil und Einsatzbereich breit verteilen.

Der komplette Artikel stand in Trekkingbike-Ausgabe 1/2016. Sie können das gesamte Heft in der Trekkingbike-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Ausgabe im DK-Shop bestellen.

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