Uli Frieß
, Jochen Donner
· 11.12.2018
Auf zwei Rädern durch Landschaften zu streifen – was gibt es schöneres als eine erlebnisreiche Radtour? Acht Tourenräder mit, aber auch neun ohne Motor stellen im Großen MYBIKE-Test ihr Potenzial für schöne Kilometer unter Beweis
Unterschiedlicher kann ein Testfeld kaum ausfallen: Nach dem Ausladen auf dem Hotel-Parkplatz in Torbole am Gardasee stehen alle 17 Testräder erstmals in Reih und Glied. Acht davon sind E-Bikes, meist mit kantigen Rahmenprofilen von nie zuvor gesehenen Dimensionen. Daneben wirken die neun klassischen Tourenräder fast wie verhungert: viel schlankere Rohre, traditionelle Silhouetten, filigrane Hinterbauten.
Auch die Reifen fallen sehr unterschiedlich aus: Die E-Tourer stehen auf dicken Pneus, kaum einer ist weniger als 50 Millimeter breit. Die muskelkraftbetriebenen Bikes, die auch mit dem Gewicht geizen, rollen auf Reifen, die zwischen 32 und 47 Millimeter breit sind. Die einfache Gleichung: Schmalere Reifen sind leichter, und weniger Masse lässt sich leichter beschleunigen.
Zugegeben, wir haben für diesen Test einen ungewöhnlichen Ansatz gewählt – aber irgendwie liegt er auch auf der Hand: Ein Tourenrad muss einfach nur ein gutes Rad sein. Ob mit oder ohne Motorantrieb, ist doch erst mal egal.
Denn: Wie viele Pärchen, wie viele Radlergruppen sind nicht längst schon in friedlicher Koexistenz "gemischt" unterwegs? E-Bikes eignen sich hervorragend dazu, Leistungsunterschiede verschiedener Radler auszugleichen. Die Wahl der Unterstützungsstufe ist ein geeignetes Mittel, die Geschwindigkeit bei gleichbleibendem Krafteinsatz fein zu regulieren.
"Ich und die Landschaft" – ein Wettstreit, der durchaus existenzielle Züge tragen kann. Als direkt erfahrbares Maß persönlicher Leistungsfähigkeit zählt, wenn man einen bestimmten Anstieg, eine bestimmte Distanz mit einem gewissen körperlichen Einsatz bewältigt. Dass das auch mal ein bisschen wehtun kann, gehört dazu. Dass man auf längere Sicht davon profitiert, sich ab und zu einmal (in Maßen) zu fordern, fällt unter den positiven Nebeneffekt "Training".
Weniger Trainierten dagegen hilft die Motorunterstützung, die Scheu vor Steigungen oder langen Strecken zu verlieren. Und sich so ebenfalls zu trainieren, denn an jeder Ausdauerbelastung wachsen Körper – und Geist. Die Intensität ist zweitrangig.
"Tour" bedeutet für den einen die Zwölf-Kilometer-Fahrt mit der Familie zum nächsten Badesee am Sonntagnachmittag, Picknick und Badesachen inklusive. Für andere ist es die 120-Kilometer-Reise über Berg und Tal.
Eine Anforderung, die unsere Testräder auf inzwischen hohem Niveau beherrschen. Noch vor wenigen Jahren waren erhebliche Einschränkungen aufgrund fehlender Seitensteifigkeit an Gepäckträger, Hinterbau und Vorderrahmen beziehungsweise Lenker normal. Da hat sich langsam, aber stetig, vieles zum Besseren gewandelt. Ganz besonders trifft das auf die E-Bikes des Jahrgangs 2018 zu. Die Entwicklung hin zur Integration von Motor und Akku, sowohl optisch als auch konstruktiv, führt zu eminent vergrößerten Rohr- oder besser: Profil-Querschnitten. Bei den E-Bikes von Riese & Müller, Stevens oder Simplon spürt man die Gepäcklast beim Fahren gar nicht mehr ...
Der komplette Artikel stand in MYBIKE-Ausgabe 3/2018. Sie können die Ausgabe in der MYBIKE-App (iTunes und Google Play) laden oder im DK-Shop bestellen.