LeisetreterBosch Active Line Plus & Brose Drive C im Test

Uli Frieß

 · 26.10.2021

Leisetreter: Bosch Active Line Plus & Brose Drive C im TestFoto: Daniel Simon
Leisetreter

Alltags- und City-Pedelecs brauchen gutmütige Antriebe mit überschaubarer Leistung. Boschs Active Line Plus und Broses Drive C stellen sich dem MYBIKE-Test.

Fahrern von Tourenrädern und E-Mountainbikes können Pedelec-Motoren nicht kräftig genug sein. Für den Alltagsbetrieb eignen sich sanft und laufruhig zu Werke gehende Antriebe deutlich besser. Sie fordern ihren Fahrern weniger Aufmerksamkeit ab; bei hohem Verkehrsaufkommen, häufigen Stop and Gos und enger Wegeführung kommt das den Nerven und der Sicherheit zugute. Motoren für Alltags- und City-Pedelecs sollten einfach zu bedienen sein sowie stets berechenbar auf den Pedaldruck reagieren.

FISCHER CITA 6.0I
Foto: Daniel Simon

Dafür braucht es weder eine hohe Maximalleistung noch viel Drehmoment. Wichtiger sind eine gute Sensorik und eine auf intuitive und natürliche Fahreigenschaften abgestimmte Motorsteuerung. Bosch Active Line Plus und Brose Drive C sind speziell für den Alltagsbetrieb im urbanen Umfeld und für kleinere Ausflüge ausgelegt. Beide vermitteln ein natürliches, fahrradähnliches Fahrgefühl.

Als Zulieferer für die Automobilindustrie haben Bosch und Brose langjährige Erfahrung beim Bau von Elektroantrieben. Bosch hat mittlerweile fünf verschiedene Mittelmotoren im Programm, die sich in Leistung, Drehmoment und Motorcharakteristik unterscheiden. Der Active Plus liefert 50 Nm maximales Drehmoment, genug für den Stadtverkehr und gemütliche Kurztouren. Brose fertigt seit 2015 Pedelec-Motoren. Als Basis für alle vier Mittelmotor-Modelle des Herstellers dient ein millionenfach produzierter Lenkungsmotor aus eigenem Hause.

Broses City-Antrieb Drive C zieht ebenfalls mit maximal 50 Nm an der Kette. Damit spielt er in derselben Liga wie Boschs Active Line Plus. Der Motor überzeugt mit einem sehr natürlichen Fahrgefühl und extrem hoher Laufruhe. Den Drive C gibt es auch mit Magnesium-Gehäuse. Damit ist er 500 Gramm leichter und 15 Prozent kleiner als die Aluminium- Version. Einen Testsieger gibt es in unserem Motorenvergleich übrigens nicht. Trotz unterschiedlicher Charakteristik eignen sich beide Modelle uneingeschränkt für die täglichen Trips zwischen Wohnung, Arbeitsplatz und Badesee.

FAHRTEST

Nicht alles, was ein Antrieb kann, lässt sich auf einem Prüfstand abbilden und messen. Wie sensibel ein Motor auf den Pedaldruck reagiert und wie stark er beschleunigt, erfährt man nur während einer Testfahrt. Das gilt auch fürs Ansprech- und Abschaltverhalten. Der Antrieb muss beherrschbar einsetzen und beim Anfahren am Berg möglichst sofort anlaufen. Wenn man aufhört, zu treten, sollte der Motor sofort abschalten und nicht nachschieben.

PRÜFSTANDTEST

Auf unserem Rollenprüfstand haben wir die maximale Dauerleistung der Motoren gemessen. Die Leistungsabgabe differiert, abhängig von der Trittfrequenz (Kadenz), bei den Motoren mehr oder weniger stark. Gemessen wurde bei 20 km/h und, je nach Gangabstufung, mit Kadenzen nahe 60, 70, 80 und 90 Umdrehungen pro Minute. Die Tretleistung des Fahrers haben wir mit 100, 120, 140, und 160 Watt simuliert. Aus den Leistungskurven lässt sich neben dem charakteristischen Leistungsanstieg auch ablesen, bei welcher Kadenz und Tretleistung der Motor den Fahrer maximal unterstützt. Die maximale Motorleistung in jeder Unterstützungsstufe haben wir bei 70 Kurbelumdrehungen pro Minute gemessen.

Den kompletten Vergleichstest des Bosch Active Line Plus und Broses Drive C aus MYBIKE 4/2021 inkl. aller Einzelbewertungen können Sie unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Test kostet 1,99 Euro.

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