Jochen Donner
· 13.11.2016
Mit einer neuen Familie will Pinion die Getriebeschaltung auch an Rädern unter 2000 Euro salonfähig machen. Für Radfahrer ist zunächst nur das C1.12 interessant.
Der Erfolg von Pinion scheint nicht mehr aufzuhalten. Die Getriebeschaltung im Tretlagerbereich begeistert Konstrukteure und Radfahrer gleichermaßen. Mit einer neuen C-Klasse soll der Preis für Kompletträder nun deutlich sinken. Zudem nimmt Pinion den lukrativen Markt der E-Bikes ins Visier.
Das kompakte Gehäusedesign integriert die innovativen Getriebevarianten mit zwölf, neun oder sechs Gängen optimal in moderne Fahrrad-Rahmen. Technisch warten die neuen Getriebe mit einigen Besonderheiten auf: Durch die kompakten Getriebeboxen ergibt sich bei der C-Linie ein ergonomisch sinnvoller Q-Faktor von nur 166 Millimetern sowie eine neue Kettenlinie mit 50 Millimetern. Die Zugausgänge der Getriebeboxen sind im Winkel einstellbar. Dadurch ist für jedes Rahmendesign eine optimale Zugverlegung möglich. Was bleibt, ist die überragende Wartungsarmut der Pinion-Getriebe. Auch bei der C-Linie ist nur alle 10.000 Kilometer ein Ölwechsel nötig, das Schaltgetriebe funktioniert ohne Einstellung verlässlich. Der gekapselte Body verspricht gleichbleibende Funktion auch bei Schlamm, Nässe und Schnee, die stets parallele Kettenlinie ermöglicht die Verwendung der wartungsfreien Gates-Antriebsriemen statt einer Kette.
Waren bislang für ein Pinion-Rad schnell 5000 Euro fällig, soll diese Marke künftig unter 2000 Euro für ein Komplettrad fallen. Möglich wird das unter anderem durch die sehr effiziente Fertigung der neuen Gehäuseschalen. Während der Body der legendären P-Linie aufwändig aus einem Block Aluminium gefräst wird, kommt bei der neuen C-Linie eine Highend-Druckguss-Legierung zum Einsatz, die zudem ein Drittel Gewicht einspart. Trotzdem ist die C-Linie auch zu hundert Prozent "Made in Germany". "Wir wollen uns breiter aufstellen", erklärt Pinion-Chef Christoph Lermen. "Künftig können die Hersteller auf die große Nachfrage reagieren und auch in der gehobenen Mittelklasse Fahrräder mit Pinion-Getriebetechnik anbieten".
Schon auf der Eurobike wird bei mehr als 60 internationalen Fahrrad-Marken mit Pinion-Rädern ein deutlich vergrößertes Angebot zu sehen sein. Weitere Marken wie Rose, Hartje, Raleigh und Kalkhoff setzen ab 2017 auf die wartungsarmen Zentralgetriebe aus dem Schwäbischen.
Die hochwertigere P-Linie mit dem Flaggschiff P1.18 bleibt gleichwohl weiter im Programm. "Die C-Linie ist für uns eine sinnvolle Ergänzung", sagt Pinion-Chef Lermen.
C1.12
Das Zwölfgang-Getriebe der C-Line ist erste Wahl bei der Ausstattung hochwertiger Tourenräder und rundet die Mittelklasse nach oben ab.
C1.9 XR
Entwickelt für den harten Einsatz an E-Bikes und S-Pedelecs. Potente Hinterrad-Motoren werden über Riemen mit dem Getriebe verbunden. So ergibt sich ein optimaler Kraftfluss zwischen zwei wartungsfreien Systemen.
C1.6
Die Lösung für gut abgestimmte E-Bikes bis 25 km/h. Das hochwertige Sechs-Gang-Getriebe richtet sich an urbane Commuter, Lieferdienste, Cargo-Biker sowie an Mietbike-Anbieter und Flottenausstatter.
Der Artikel stand in Trekkingbike-Ausgabe 5/2016.