FahrradbeleuchtungFront- & Rücklichter im Test

Jochen Donner

 · 17.01.2022

Fahrradbeleuchtung: Front- & Rücklichter im TestFoto: Hersteller

In diesem Artikel verwenden wir sogenannte Affiliate Links. Bei jedem Einkauf über diese Links erhalten wir eine Provision vom Händler. Alle vermittlungsrelevanten Links sind mit * gekennzeichnet. Mehr erfahren.

Wider die Dunkelheit

Gerade recht zur dunklen Jahreszeit kommt neue Fahrradbeleuchtung auf den Markt. MYBIKE hat sich die interessantesten Front- und Rücklichter angesehen.

Ob die EU es jemals richten kann? Der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit nervt viele und wird wohl oder übel auch uns Radler und Radlerinnen noch ein Weilchen begleiten. Prekär ist meistens die Zeit der Umstellung im Herbst, weil dann viele plötzlich im Dunkeln stehen, wenn sie sich morgens und/oder abends auf den Weg zur Arbeit machen.

Deshalb ist es erfreulich, dass die Fahrradbranche zuverlässig und dauerhaft am Thema Licht arbeitet. Auch dieses Jahr gibt es wieder Verbesserungen im Kampf gegen dunkle Mächte wenigstens aus der Radbranche zu vermelden.

Diese Fahrradbeleuchtung hat MYBIKE getestet

Supernova M99 DY Pro; Tagfahrlicht; Abblend-licht 700 Lumen; Fernlicht bis 1.000 Lumen; 181 Gramm; Lenker­montage; 325 Euro
Foto: Hersteller

Wir konnten den Supernova M99 DY Pro, den ersten dynamobetriebenen Fahrradscheinwerfer mit Fernlicht, noch vor der Markteinführung exklusiv testen. Die Entwicklung dieser Technik war selbst für die routinierten Licht-Profis aus Freiburg nicht ganz ohne. Bis zuletzt begleiteten Software-Bugs und Lieferschwierigkeiten von Elektronik-Bauteilen die Entstehung des hochinteressanten Stücks Fahrrad-Lichttechnik. Der M99 DY Pro erweitert den Einsatzbereich des klassischen Fahrrads nochmals deutlich, sei es für Radsportler oder für Berufspendler, Reiseradler und Langstreckenfahrer. Fernlicht als selbstverständliche Technik begleitet E-Biker schon länger. Hier gibt es eine interessante neue Frontleuchte von Marktführer Busch & Müller zu besprechen. Auch bei Akkuleuchten findet Fortschritt statt: Mehr Helligkeit, bessere Ausleuchtung, smartere Technik, vielseitigere und einfachere Montagemöglichkeiten finden sich zum Beispiel an Produkten von B&M, Sigma, Lightskin und Newcomer Lunivo.

Neues rund um’s Fahrradrücklicht

Von hinten betrachtet, gibt es beim Thema Rücklicht Neues zu entdecken: Bessere Sichtbarkeit versprechen neue Rückleuchten für E-Bikes, Dynamobetrieb oder als schnell montierbare Einzelleuchten durch stärkere, hellere LEDs, raffinierte Reflexions- und Verstärkungs-Methoden und, immer häufiger, Bremsanzeige-Licht. Als direktes Bremslicht wie beim Auto gelten die bei Verzögerung zugeschalteten Rotlicht-LEDs nicht. Sie sind nicht mit der Bremsanlage gekoppelt. Sensoren stellen fest, ob das Bike kontinuierlich fährt oder schnell verzögert, sprich abgebremst wird. Dann schaltet die Elektronik weitere LEDs zu und hält sie eine Weile unter Strom.

Im Test lösten viele Bremsanzeige-Leuchten durch ruppige Bordsteinkanten oder Bodenwellen zu früh aus. Und bleiben deutlich zu lange an: Viele leuchteten noch im Brems-Modus, wenn das Bike schon längst wieder unterwegs war. Da gibt es also noch unausgeschöpftes Potenzial. Auch bei der Langlebigkeit der Akkuleuchten gibt es Unterschiede: Ob ein ausgedienter Akku ersetzbar und die Leuchte reparabel ist oder ob sie dann als Elektronikschrott zum Wertstoffhof muss, ist für viele Menschen entscheidend. Die Lebensdauer der Akkus haben wir abgefragt und die Herstellerangaben genannt, wo wir die Auskunft bekamen.

Lux und Lumen bei Fahrradbeleuchtung

Auch beim Thema Helligkeit ist sich die Branche nicht einig. Einige Hersteller geben einen Lux-Wert an. Der bezeichnet jedoch innerhalb eines gegebenen Leuchtfelds nur den hellsten Punkt. Die Einheit Lumen gibt dagegen an, welchen Lichtstrom die Leuchte emittiert. Dieser Wert ist jedoch aufwendiger zu ermitteln. Doch bei Licht am Rad ist es ganz einfach: Viel hilft viel. Und mehr ist besser.

Supernova M99 DY Pro: Fernlicht aus dem Dynamo

  Supernova M99 DY Pro; Tagfahrlicht; Abblendlicht 700 Lumen; Fernlicht bis 1.000 Lumen; 181 Gramm; Lenker­montage; 325 EuroFoto: Hersteller
Supernova M99 DY Pro; Tagfahrlicht; Abblendlicht 700 Lumen; Fernlicht bis 1.000 Lumen; 181 Gramm; Lenker­montage; 325 Euro

Aus Freiburg kommt eine umwälzende Neuheit: Der M99 DY Pro ist der erste zugelassene Scheinwerfer für Nabendynamos mit Tagfahr-, Abblend- und Fernlicht. Als erstes Magazin konnte MYBIKE die Superleuchte ausgiebig testen.

Ganz bescheiden reiht sich der M99 DY Pro technisch wie optisch in die bekannte M99-Serie von Supernova ein: Auf den ersten Blick ist er nur am langen Kabel als Dynamoleuchte zu erkennen. Ein passender Stecker verbindet ihn mit jedem üblichen Nabendynamo mit sechs Volt und drei Watt. Bis etwa 20 km/h arbeitet der M99 DY wie ein moderner, aber ganz normaler LED-Scheinwerfer. Er wirft eine großzügige, homogen ausgeleuchtete Fläche weißen Lichts auf die Fahrbahn, zum Blendschutz mit klar ausgeprägter Hell-Dunkel-Grenze nach oben. Schon direkt ab dem Vorderrad wird es taghell. Da die Leistung von Naben­dynamos mit zunehmender Drehzahl und Fahrgeschwindigkeit zunimmt, wird der Abblend-Lichtkegel zwischen etwa 10 und 30 km/h immer intensiver und heller. Darüber nimmt die Helligkeit nur noch minimal zu. Der Clou ist jedoch, dass ab etwa 20 km/h genügend Leistung anliegt, um das Fernlicht zu zünden. Eine blendfrei gedimmte grüne LED auf der Gehäuserückseite zeigt an, wann genug Saft da ist. Dann genügt ein Druck auf die Lenkertaste, und Fernlicht flutet die Szene. Preis: 325 Euro >> hier erhältlich*.

  Das Abblendlicht zeigt klare Kante an der StVZO-konformen Hell-Dunkel-Grenze. Das Nahfeld ist hervorragend belichtet.Foto: Hersteller
Das Abblendlicht zeigt klare Kante an der StVZO-konformen Hell-Dunkel-Grenze. Das Nahfeld ist hervorragend belichtet.
  Im Fernlicht-Modus fließt viel zusätzliches Licht in die Mitte und an beide Seiten des Leuchtfelds. Die Hell-Dunkel-Grenze ist jetzt aufgehoben.Foto: Hersteller
Im Fernlicht-Modus fließt viel zusätzliches Licht in die Mitte und an beide Seiten des Leuchtfelds. Die Hell-Dunkel-Grenze ist jetzt aufgehoben.

Natürlich, wie im Autoverkehr, nur außerorts und wenn weder Gegenverkehr noch Fußgänger in Sichtweite sind. Und nur, wenn die radelnde Person topografisch und physisch in der Lage ist, länger eine Geschwindigkeit von über 25 bis 30 km/h zu halten. Das wird schon auf ebener oder leicht abschüssiger Strecke, aber erst recht auf verkehrsarmen, echten Gefällestrecken erreicht. Für Ganzjahres-Pendler und Reiseradler, aber auch für sportliche Trainingsfahrer im Winterhalbjahr kann das eine attraktive Motivation sein, an der persönlichen Top-Speed zu arbeiten. Mit mehr Licht sind Hindernisse früher und klarer zu erkennen, man kann daher tatsächlich nachts deutlich schneller fahren, ohne zum Kamikaze-Piloten zu werden. Das Kommando „Fernlicht“ zündet weitere Hochleistungs-LEDs, in der Spitze leuchten elf Stück gemeinsam. Sorgfältig selektierte Elektronik-Bauteile, der aus 99 Prismen gefügte Freiflächenreflektor und eine ausgeklügelte Software sorgen dafür, dass aus dem bisschen Strom, das der gesetzlich begrenzte Nabendynamo leisten darf, eine fein gegliederte Lichtflut wird.

Mittig oberhalb des StVZO-Lichtbereichs baut das Fernlicht eine zweite Ebene auf, die ohne Hell-Dunkel-Grenze weit nach oben und zur Seite hin Fahrbahn und den Raum darüber ausleuchtet. Tief hängende Äste im Wald, die Tunnelwände einer Unterführung, aber auch Straßenschilder sind immer klar zu erkennen. Der Scheinwerfer muss natürlich sorgfältig ausgerichtet werden, um in beiden Modi maximale Leuchtweite zu bringen und bei Abblendlicht nicht zu blenden. Auf unserem Rollenprüfstand konnten wir beobachten, dass die Helligkeit von 10 km/h bis Maximal-Speed 56 km/h im Fernlicht-Modus weiter kontinuierlich zunimmt. Das viele Licht bringt innerorts wenig. In völliger Dunkelheit wird es aber schlagartig taghell, wie das noch kein Dynamoscheinwerfer zuvor vollbracht hat. Bei Licht gilt ausnahmsweise: Viel hilft viel.

3 Fragen an… Marcus Wallmeyer, Inhaber von Supernova Designs

  Marcus Wallmeyer, Inhaber von Supernova DesignsFoto: Max Fuchs
Marcus Wallmeyer, Inhaber von Supernova Designs

Was fange ich an mit Fernlicht am Rad?

Wie der Name schon sagt, reicht Fernlicht bedeutend weiter als Abblendlicht und ist daher bei höheren Geschwindigkeiten hilfreich, um mehr Reaktionszeit zu haben. Zusätzlich beleuchtet gutes Fernlicht die Umgebung auch so, dass Kurven besser ausgeleuchtet sind und Schilder besser und früher erkannt werden können.

Ist der M99 DY auch für Touren- und Alltagsfahrer ein Gewinn?

Der M99 DY ist ein großer Gewinn für alle Radfahrer, die gelegentlich schneller als 25 km/h auf dunklen Straßen unterwegs sind. Bereits bei leichtem Gefälle rollt sogar jeder Radler so schnell.

Wofür benötigt ein Scheinwerfer Software?

Software erlaubt es, Schaltvorgänge in Sekundenbruchteilen zu steuern, und sie benötigt bei erhöhter Komplexität nicht mehr Bauraum, sondern nur mehr Speicherplatz. Theoretisch wäre das auch alles mit physischen Bauteilen abbildbar. Dann wäre der Scheinwerfer aber deutlich größer und teurer.

Busch & Müller IQ-XL: Frontleuchte mit Fernlicht für Pedelecs

  IQ-XL; Frontleuchte mit Fernlicht für Pedelecs; 11-48 V; Abblendlicht 300 Lux, Fernlicht 250 Lux; 243 Gramm;Foto: Daniel Simon
IQ-XL; Frontleuchte mit Fernlicht für Pedelecs; 11-48 V; Abblendlicht 300 Lux, Fernlicht 250 Lux; 243 Gramm;

Am Pedelec ist Fernlicht schon länger üblich: Der neue IQ-XL leistet bis zu 300 Lux Abblendlicht bei elf Watt Leistung. Obendrauf kommt ein Fernlicht, das die StVZO-konforme Hell-Dunkel-Grenze des Fahrlichts aufhebt und den Lichtkegel bogenförmig nach oben und zur Seite hin aufweitet. Ähnlich wie bei Supernovas M99 DY reicht die Ausleuchtung dann deutlich weiter voraus und wird seitlich nochmals satt aufgefüttert. Das Fernlicht hat 16 Watt, aber aufgrund größerer Fläche nur bis zu 250 Lux. Der Tastschalter am Lenker glimmt, je nach Leuchtmodus grün oder blau. Der starke IQ-XL sollte besonders sorgfältig blendfrei ausgerichtet werden. Preis: 299 Euro >> hier erhältlich*.

Busch & Müller Toplight Line Brex: Rücklicht mit Brems­anzeige für Pedelecs

  Toplight Line Brex; Rücklicht mit Brems­anzeige für Pedelecs; 11-48 V; 2 LEDs, 3 Helligkeitsstufen: normal, Bremsung, Notbremsung; Gepäckträgermontage; 50 Gramm;Foto: Daniel Simon
Toplight Line Brex; Rücklicht mit Brems­anzeige für Pedelecs; 11-48 V; 2 LEDs, 3 Helligkeitsstufen: normal, Bremsung, Notbremsung; Gepäckträgermontage; 50 Gramm;

Für Pedelecs ist das Toplight Brex ausgelegt: Es wird am Gepäckträger montiert und strahlt aus zwei dicken, roten LEDs, die mit einer Banderole von Reflexlinsen verbunden sind, nach hinten ab. Auf Bremsungen rea­giert die sensible Sensorik und intensiviert die beiden Leuchtpunkte stark. Bei abrupter Verzögerung kommt zusätzlich eine weitere Helligkeitsstufe als Notbrems-Stufe zum Einsatz. Das intensive Bremslicht leuchtet einige Sekunden lang nach. Danach schaltet die Elektronik in den Normalbetrieb zurück. Preis: 49,90 Euro >> hier erhältlich*.

Busch & Müller Ixon Rock: Akku-Frontleuchte mit Lenkerklemmung

  Ixon Rock; Akku-Frontleuchte mit Lenkerklemmung; Li-Ion-Akku, 3.350 mAh; 1.500 mAh sind als Powerbank nutzbar; Ladezeit USB: 3 h; Leuchtdauer: 5:20 h*; 155 g;Foto: Daniel Simon
Ixon Rock; Akku-Frontleuchte mit Lenkerklemmung; Li-Ion-Akku, 3.350 mAh; 1.500 mAh sind als Powerbank nutzbar; Ladezeit USB: 3 h; Leuchtdauer: 5:20 h*; 155 g;

Der Ixon Rock liefert 100 Lux in hellster Stufe. Die hält er mindestens 2,5 Stunden und schaltet dann, zur Akku-Schonung, in niedrigere Stufen. Die sichere Heimfahrt ist so immer garantiert. Das Leuchtfeld der Klemmleuchte ist großzügig, breit und homogen. Es lässt sich mit dem des Top-Dynamoscheinwerfers IQ-X vergleichen. Für den fest eingebauten Akku verspricht B&M nach 1000 Ladezyklen noch 70 Prozent Kapazität. Die Garantie beträgt zwei Jahre. Doch auch danach sichert B&M explizit eine kulante Behandlung höflicher An­fragen an die Qualitätssicherung zu. Preis: 99,90 Euro >> hier erhältlich*.

Trelock COB LS 655 Signal: Dynamorücklicht

  Trelock COB LS 655 Signal; Dynamorücklicht; Multi-Lens-Techno­logie; Standlicht, Bremsanzeige; Gepäckträger-Montage; 25 Gramm;Foto: Daniel Simon
Trelock COB LS 655 Signal; Dynamorücklicht; Multi-Lens-Techno­logie; Standlicht, Bremsanzeige; Gepäckträger-Montage; 25 Gramm;

Ein Rücklicht hat vor allem für die optimale Sichtbarkeit im Dunkeln zu sorgen, und zwar von hinten und der Seite. Das tut Trelocks LS 655 vorbildlich: Bei Tageslicht trägt das bogenförmige, schlanke Gehäuse kaum auf und stört am Gepäckträger weder optisch noch physisch. Gesetzeskonform wird es durch einen mitgelieferten, zusätzlichen roten Reflektor. Im Dunkeln leuchten kleine, eng gesetzte LEDs, noch einmal durch Prismen-Linsen verstärkt, kraftvoll und intensiv. Von hinten unmöglich zu übersehen und auch seitlich ist das Rotlicht klar wahrnehmbar. Ein etwas zu träger Verzögerungssensor schaltet ein intensiveres Bremslicht zu, das auch hier zu lange nachleuchtet, bevor es abschaltet. Preis: 29,90 Euro >> hier erhältlich*.

Trelock COB LS 415 Signal: Dynamorücklicht

  Trelock COB LS 415 Signal; Dynamorücklicht; Multi-Lens-Technologie; Standlicht, Bremsanzeige; Schutzblech-Montage; 20 Gramm;Foto: Daniel Simon
Trelock COB LS 415 Signal; Dynamorücklicht; Multi-Lens-Technologie; Standlicht, Bremsanzeige; Schutzblech-Montage; 20 Gramm;

Mit ebenfalls schlankem Fußabdruck und derselben Lichttechnik wie sein Marken-Kollege tritt das LS 415 als modernes Schutzblech-Rücklicht an. Prismentechnik, Standlicht und ein zugeschaltetes Bremsanzeige-Licht bringen auch Räder ohne Gepäckträger auf den Stand aktueller Lichttechnik. Die Bremsanzeige durch intensiviertes Rotlicht ist jedoch ebenfalls noch weit von dem Niveau entfernt, wie wir es vom Auto her kennen. Es bildet nicht klar die Dauer einer Bremsung ab. Dennoch weckt es mehr Aufmerksamkeit des nachfolgenden Verkehrs für den Radler da vorne. Auch das ist willkommen, denn es erhöht die Sicherheit. Preislich liegen die Trelock-Rücklichter sehr günstig. Damit spricht Trelock insbesondere auch Fahrradhersteller als Kunden an. Preis: 24,90 Euro >> hier erhältlich*.

Lightskin U2: LED-Frontleuchte für Pedelecs zur Festmontage

  U2; LED-Frontleuchte für Pedelecs zur Festmontage; 150 Lumen; 28 Gramm; Dynamoversion später erhältlich;Foto: Daniel Simon
U2; LED-Frontleuchte für Pedelecs zur Festmontage; 150 Lumen; 28 Gramm; Dynamoversion später erhältlich;

Mächtig stolz sind der koreanische Hersteller Lightskin und dessen deutscher Partner Schindelhauer auf „das weltweit kleinste Fahrrad-Frontlicht, das die Anforderungen der StVZO übertrifft“. Heißt: In dem putzigen Alu-Gehäuse steckt eine LED mit Linse, die eine breite Fahrbahnausleuchtung und die erforderliche Hell-Dunkel-Grenze produziert und StVZO-konform ist. Durch die Kon­struktion mit guter Wärmeabfuhr soll lange Lebensdauer gewährleistet sein. Mini-Gehäuse und -Gewicht erlauben es Fahrrad­herstellern, die Leuchte kreativ ins Bike-Design zu integrieren. Preis: 99,90 Euro.

Lightskin H2B: Lenker mit integriertem Frontlicht auf U2-Basis

  H2B; Lenker mit integriertem Frontlicht auf U2-Basis; Li-Po-Akku, 2.000 mAh; Leuchtdauer 4:15 h*; 353 Gramm; Dynamoversion erhältlich;Foto: Daniel Simon
H2B; Lenker mit integriertem Frontlicht auf U2-Basis; Li-Po-Akku, 2.000 mAh; Leuchtdauer 4:15 h*; 353 Gramm; Dynamoversion erhältlich;
Foto: Daniel Simon

Im Lightskin-Lenker steckt dieselbe Elektronik, die auch die U2 befeuert. So klein, mit Akkubetrieb, USB-geladen, liefert die LED im H2B genügend Fahr- und Positionslicht im städtischen Umfeld und ist StVZO-konform. Ungewöhnlich ist höchstens, dass man neuerdings seinen Lenker gelegentlich ans Ladegerät hängen muss: Die gemessene Leuchtdauer (hellste von zwei Stufen) ist relativ gering. Der Lenker ist in verschiedenen Formen und zwei Farben erhältlich. Er muss im Vorbau so ausgerichtet werden, dass die Leuchte blendfrei bleibt. Die Lenkerenden lassen sich, falls nötig, kürzen. Preis: 99 Euro.

Lightskin S311: Sattelstütze mit 5 integrierten LEDs

  S311; Sattelstütze mit 5 integrierten LEDs; USB-Akku; Leuchtdauer 8:55 h*; Li-Po-Akku, 750 mAh; 385 Gramm; Dynamoversion erhältlich; 69 Euro.Foto: Daniel Simon
S311; Sattelstütze mit 5 integrierten LEDs; USB-Akku; Leuchtdauer 8:55 h*; Li-Po-Akku, 750 mAh; 385 Gramm; Dynamoversion erhältlich; 69 Euro.

Die smarte Sattelstütze verbaut Schindelhauer bereits seit Jahren in seinen schicken Citybikes. Bei der jüngst überarbeiteten Version der S311 steuert man das Hingucker-Rücklicht an der zweiten LED von oben. Es sind alle fünf, oder für Stromsparer, nur die oberen drei LEDs in Dauerlicht anwählbar. Die Stütze ist in drei Durchmessern und zwei Längen erhältlich. Die USB-Ladebuchse sitzt, leider umständlich zu erreichen, in der unteren Hälfte der Sattelklemmung. Für tiefere Sitzhöhe lassen sich die unteren beiden LEDs im Sitzrohr versenken. Preis: 69 Euro >> hier erhältlich*.

Sigma Front- und Rückleuchte im Set: Aura 100

  Front- und Rückleuchte im Set; Aura 100; Frontleuchte bis 100 Lux; 4 Helligkeitsstufen; Li-Ion-Akku 2.000 mAh; Leuchtdauer hellste Stufe 4:25 h*; Blaze Link; Rücklicht mit Bremsanzeige; Li-Ion-Akku, Leuchtdauer 11 h*; Master/Slave-Koppelung, gemeinsam schaltbar an der Frontleuchte;Foto: Daniel Simon
Front- und Rückleuchte im Set; Aura 100; Frontleuchte bis 100 Lux; 4 Helligkeitsstufen; Li-Ion-Akku 2.000 mAh; Leuchtdauer hellste Stufe 4:25 h*; Blaze Link; Rücklicht mit Bremsanzeige; Li-Ion-Akku, Leuchtdauer 11 h*; Master/Slave-Koppelung, gemeinsam schaltbar an der Frontleuchte;

Praktisch: Die Aura-100-Frontleuchte und das Blaze-Link-Rücklicht lassen sich optional miteinander per Funk koppeln. Dann schalten sich beide Leuchten beim Druck auf die Taste am Frontscheinwerfer zusammen an oder aus. Auch der Ladezustand beider Akkus lässt sich in vier Stufen dort ablesen. Das Frontlicht bietet vier nicht näher klassifizierte Helligkeitsstufen, maximal aber 100 Lux am hellsten Punkt. Der Lichtkegel ist gut geschnitten, relativ homogen und reicht bei deutlicher Hell-Dunkel-Grenze weit voraus. Seitlich fällt er etwas schmal aus, ist aber auch bei völliger Dunkelheit als Fahrlicht noch gut zu gebrauchen. Preis: 109,95 Euro >> hier erhältlich*.

Gemeinsam hell

Die Rückleuchte befestigt man per Gummiring an der Sattelstütze. Man kann sie auch einzeln schalten. Bei langem Tastendruck verbindet sie sich mit der Frontleuchte und lässt sich dann synchron von dort bedienen. Mit einer intensiven LED sorgt die Blaze für gute Sichtbarkeit nach hinten. Bei Bremsungen schalten sich zwei weitere LEDs in einer Spiegeloptik zu und überstrahlen das Fahr-Rücklicht nochmals deutlich. Allerdings schaltet sich die Bremsanzeige teils schon bei Lastwechseln und leichtem Abbremsen ein und bleibt auch nach Bremsbeginn noch gut sechs oder sieben Sekunden lang an, wenn man schon weiterfährt. Der Verzögerungssensor reagiert ungenau. Doch verbesserte Sichtbarkeit liefert die Blaze-Leuchte auf jeden Fall.

Lunivo Lynx R Safety: Rücklicht mit Bodenkreis

  Lynx R Safety; Rücklicht mit Bodenkreis; USB-Akku; Leuchtdauer 5:10 h*; 54 Gramm;Foto: Daniel Simon
Lynx R Safety; Rücklicht mit Bodenkreis; USB-Akku; Leuchtdauer 5:10 h*; 54 Gramm;

Entscheidend mehr Sicherheit will das Lunivo-Rücklicht „Safety“ bieten: Zusätzlich zur hellen, gut sichtbaren Fünf-LED-Rückleuchte ist eine stärkere Einzel-LED nach schräg unten gerichtet. Sie projiziert einen Halo, einen zwei Meter großen Strahlenkreis, zu Boden, um zu markieren: Radler brauchen Platz! So ganz geht das nicht auf, da der Kreis durch die Schatten von Hinterbau, Hinterrad, Schutzblechen und Gepäckträger unterbrochen wird. Gesteigerte Aufmerksamkeit entsteht dennoch, da ungewöhnlich viel Rotlicht sichtbar nach unten strahlt. Auch seitlich ist die Leuchte sehr gut sichtbar. Der Akku hat leider nur 500 Ladezyklen Lebensdauer und ist nicht auswechselbar. Preis: 22,95 Euro >> hier erhältlich*.

Lunivo Lynx F70: Frontleuchte mit 15, 35, 70 Lux

  Lynx F70; Frontleuchte mit 15, 35, 70 Lux; USB-Akku 1.700 mAh; Ladungsanzeige 4-stufig; Leucht­dauer 6 h*; 95 Gramm;Foto: Daniel Simon
Lynx F70; Frontleuchte mit 15, 35, 70 Lux; USB-Akku 1.700 mAh; Ladungsanzeige 4-stufig; Leucht­dauer 6 h*; 95 Gramm;

Mit grellweißem Licht und gut ausgesteuertem Leuchtfeld fällt die Reichweite der Freiflächen-LED-Leuchte sehr gut aus. Von drei nur wenig unterscheidbaren Leuchtstufen reicht die stärkste für Fahrten in tiefer Dunkelheit komfortabel aus. Ähnlich wie beim Sigma Aura ist auch hier die Feldbreite relativ eng. So kann in völliger Dunkelheit leicht ein Tunnel-Effekt entstehen, da die Augen kaum Informationen von der Seite bekommen. 500 Akku-Ladezyklen laut Hersteller versprechen leider nur wenig Lebensdauer. Die vierstufige Ladungsanzeige und gute seitliche Sichtbarkeit sind praktische Plus-Punkte. Preis: 44,95 Euro >> hier erhältlich*.

Lunivo Lynx R Brake: Rücklicht mit Bremsanzeige

  Lynx R Brake; Rücklicht mit Bremsanzeige; USB-Akku; Leuchtdauer 2:30 h*; 37 Gramm;Foto: Daniel Simon
Lynx R Brake; Rücklicht mit Bremsanzeige; USB-Akku; Leuchtdauer 2:30 h*; 37 Gramm;

In Fahrt strahlt eine einzelne, relativ kleine LED nach hinten. Die Lichtquelle ist zwar hell, aber vergleichsweise dezent und mit kleinem Durchmesser. Greift man in die Bremsen, aktiviert ein Abbrems-Sensor vier umliegend angeordnete weitere LEDs, die mächtig hellen Rotlicht-Krawall machen. Leider bleibt auch hier die zusätzliche, durch Abbremsen verursachte Illumination länger bestehen als der Bremsvorgang selbst. Das kann den Nachfolge-Verkehr auch irritieren, da die Aussage dieser zusätzlichen Helligkeit nicht klar zuzuordnen ist. Die Lebensdauer des fest verbauten Akkus gibt der Hersteller ebenfalls mit mageren 500 Ladezyklen an. Preis: 22,95 Euro >> hier erhältlich*.


* MYBIKE-Messwert: Leuchtdauer in höchster Helligkeitsstufe


Die getestete Fahrradbeleuchtung