Helle Freu(n)deSechs hochwertige Nabendynamo-Scheinwerfer im Test

Jochen Donner

 · 07.01.2021

Helle Freu(n)de: sechs hochwertige Nabendynamo-Scheinwerfer im TestFoto: Daniel Simon

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Besser hell: unsere Nabendynamo-Scheinwerfer im Test

In der dunkleren Jahreshälfte sind gutes Sehen und Gesehen-Werden überlebenswichtig für Radfahrer. Vorbei sind zum Glück die Zeiten trüber Fahrradbeleuchtung. Wir haben sechs hochwertige Nabendynamo-Scheinwerfer zum Nachrüsten getestet.

Sobald es dunkel wird, herrscht helle Freude auf Deutschlands Radwegen: Moderne LED-Scheinwerfer am Fahrrad bieten Helligkeit, Ausleuchtung und Betriebssicherheit wie nie zuvor. Kaum ein Biker erinnert sich gern an die trüben Zeiten vor kaum zehn Jahren: Halogen-Birnchen galten als Maximum bei der Fahrradlampe, dürre, einpolige Käbelchen mit wenigen Kupferlitzen transportierten magere sechs Volt Spannung von durchrutschenden Seitenläufer-Dynamos entlang des Rahmens zu Front- und Rücklicht. Der Negativ-Pol war auf den Rahmen gelegt – ein Wunder, wenn die Fahrradbeleuchtung überhaupt funktionierte.

Große Unterschiede in Leistung und Qualität bei Fahrradbeleuchtung

Technischer Fortschritt in der Fahrradtechnik war selten so augenfällig wie bei der Lichttechnik: Heute liefern leichtlaufende Nabendynamos zuverlässig ihren Strom über, meist geschützt in Rahmen und Gabel verlegte, Dipol-Kabel an Front- und Rückleuchten, die aus LED-Technik und elektronischer Stabilisierung ein Maximum an Leuchtkraft auf die Fahrbahn bringen.

Doch auch, wenn heute keine Fahrradbeleuchtung mehr ohne LED-Leuchtmittel auskommt, gibt es teils große Unterschiede in Leistung und Qualität der verschiedenen Leuchten. Daher haben wir uns von sechs Beleuchtungsherstellern ihren jeweiligen Top-Scheinwerfer in die Redaktion bestellt und einem intensiven Labor- und Praxistest unterzogen. Bei den Spezialisten von Supernova in Gundelfingen konnten wir die tatsächliche Lichtleistung und Helligkeitsverteilung der Scheinwerfer unter Laborbedingungen messen und direkt vergleichen.

Den kompletten Vergleichstest der Nabendynamo-Scheinwerfer können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Test kostet 1,99 Euro.

Warum nicht kostenlos? Weil Qualitätsjournalismus einen Preis hat. Dafür garantieren wir Unabhängigkeit und Objektivität. Das betrifft ganz besonders die Tests in MYBIKE. Die lassen wir uns nicht bezahlen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Wir lassen sie uns etwas kosten, und zwar Tausende Euro jedes Jahr.

Die sechs Scheinwerfer im Test

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Foto: Daniel Simon

So testet MYBIKE Fahrradbeleuchtung

Foto: Max Fuchs

Eine Ulbrichtkugel nimmt den Test-Scheinwerfer in sich auf. Ein kalibrierter Sensor misst den für das menschliche Auge sichtbaren Lichtstrom. Dies entspricht der Gesamtleistung, quasi dem Hubraum einer Leuchte. Angabe in Lumen (lm).

Foto: Max Fuchs

Das Goniofotometer analysiert die Helligkeit einer Fahrradbeleuchtung planparallel aus zehn Meter Entfernung. Ein Sensor scannt das Leuchtfeld in ganzen (Außenbereich) und halben Winkelgrad-Schritten (Zentrum) auf Helligkeit (in Lux). Die Auswertungs-Grafik verzerrt deshalb die Abbildung im Vergleich zum realen Augenschein.

Foto: Daniel Simon

Nur die mobile „Dynamomaschine“ liefert eine realistische Betriebsspannung für Nabendynamo-Scheinwerfer. Da Nabendynamos mit höherer Fahrgeschwindigkeit auch mehr Leistung abgeben, haben wir alle Scheinwerfer einheitlich an einem Son-28-Dynamo gemessen, der mit 30 km/h rotiert. Ein regelbares Netzgerät speist den Elektromotor, der über einen Zahnriemen den Nabendynamo dreht. Ein Fahrradtacho misst die Fahrgeschwindigkeit. Die Nachtfotos und sämtliche Labormessungen beziehen sich auf dieses Set-up. Alle Labormessungen wurden bei Supernova Design in Gundelfingen durchgeführt.

Interview: Marcus Wallmeyer, Inhaber von Supernova Designs

  Interview mit Marcus Wallmeyer, Inhaber von Supernova DesignsFoto: Max Fuchs
Interview mit Marcus Wallmeyer, Inhaber von Supernova Designs

Was macht den Dynamoscheinwerfer so aufwendig?
Dynamoscheinwerfer müssen bei allen Geschwindigkeiten an verschiedensten Dynamos funktionieren – das ist viel anspruchsvoller als bei Akku-Betrieb. Die Spannung kann zwischen 4 V und über 60 V liegen, die Wechselstromfrequenz ändert sich stetig. Auch die Umsetzung eines guten Standlichts mit langlebiger Speichertechnik ist aufwendig.

Was unterscheidet gute von schlechten Scheinwerfern?
Hohe Lebensdauer und Robustheit sind hier wichtig. Man muss sich darauf verlassen können, ob beim Weg zur Arbeit oder auf Weltreise. Um vorzeitige Alterung der LEDs zu vermeiden, ist gute Kühlung wichtig. Das ideale Lichtbild variiert je nach Bedarf, homogene Lichtverteilung aber ist unverzichtbar.

Wo gibt es noch klare ­Verbesserungsansätze?
Es steckt noch viel Potenzial im Dynamolicht. Mit raffinierter Technik kann man mehr Leistung aus einem Nabendynamo holen, zum Beispiel für Fernlicht! Wir werden auf der Eurobike eine Weltneuheit vorstellen. Es wird höchste Zeit, Fahrradfahrer mit E-Bikern in Sachen Lichttechnik gleichzustellen.

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