Kai Hilbertz
· 18.12.2014
Egal, ob Sie mit einer Akkubeleuchtung oder mit einem Rad mit Nabendynamo unterwegs sind: Leuchtdioden zeigen, wo’s langgeht. LED-Technik revolutioniert das Licht am Rad.
In der Evolution des Menschen wurde die Steinzeit von der Bronze- und dann der Eisenzeit abgelöst. Heute spricht man gerne vom digitalen Zeitalter. Auch die Fahrradbeleuchtung machte in den letzten zehn Jahren solche markanten Evolutionssprünge. Die Ära der Glühbirnen und auch die der Halogenleuchten sind vorbei. Wir befinden uns im Zeitalter der Licht-emittierenden Dioden, kurz LED genannt.
Seit 2006 müssen alle zugelassenen Scheinwerfer eine Beleuchtungsstärke von 10 Lux erreichen. Die Lichtleistung wurde damals als Fortschritt gefeiert. Doch schon ein Jahr später kam der erste Scheinwerfer mit indirekter, über einen Spiegel gelenkter LED-Beleuchtung auf den Markt. Er schaffte auf Anhieb das Vierfache der geforderten Leistung, 40 Lux. Heute, nur sieben Jahre später lächeln Lichtfans über diese "Funzeln". Topmodelle generieren heute 70, 80 und sogar 90 Lux (bei 15km/h).
Top-Modelle können 80 bis 180 Euro kosten. Dafür bieten sie neben einer tollen Lichtleistung oft nützliche Zusatzfeatures wie eine Standlichtfunktion, Sensor-gesteuertes Licht, ein Tagfahrlicht oder sogar einen USB-Port, um Geräte aufzuladen. Die Steckdose am Fahrradlenker ist damit Wirklichkeit.
Gerade das Tagfahrlicht, zum ersten Mal vor vier Jahren vorgestellt, findet immer mehr Anhänger. Da man sowohl von Autofahrern als auch von Fußgängern besser wahrgenommen wird, fährt man sicherer. Als Alternative mit ähnlicher Wirkung kommen seit kurzem neue "always on"-Scheinwerfer auf den Markt. Diese leuchten immer. Da sie keinen An- und Aus-Schalter und auch keinen Lichtsensor enthalten, können sie besonders kompakt ausgelegt werden. Das freut manche Ästheten.
Die Kombination mit einem leistungsfähigen Nabendynamo macht bei diesen Scheinwerfern natürlich besonders Sinn. Hier gibt es bei der Langzeithaltbarkeit enorme Unterschiede. Deshalb lohnt sich gerade für Viel- und Alltagsfahrer auch hier die teuerere Investition.Neben der rasanten technischen Entwicklung, hat zudem die Neufassung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung im August 2013 einiges verändert. Seitdem sind Akkuleuchten an allen Rädern erlaubt. Jeder kann so mehrere Räder mit nur einer modernen Lichtanlage nutzen. Strahler und Rücklicht sind dank cleverer Schnellfassungen schnell umgesteckt.
Auch nach der Änderung der StVZO gilt: Wer viel und bei jedem Wetter fährt, hat gute Gründe beim Nabendynamo zu bleiben. Der Markt bietet eine größere Vielfalt als je zuvor.
Wer sich bei Scheinwerfern ein bisschen umsieht, braucht nicht zwischen gut und schlecht auzuwählen, sondern hat die Wahl zwischen gut und noch besser.