5 Heckträger für den sicheren E-Bike-Transport

5 Heckträger für den sicheren E-Bike-TransportFoto: Markus Greber
Huckepack: 5 Heckträger für den sicheren E-Bike-Transport

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Als Außen-Transporter für schwere E-Bikes sind Kupplungsträger die beste Wahl. Welche Rolle Ihre körperliche Fitness oder die Größe Ihres Kellers bei der Kaufentscheidung spielen, und was es sonst noch zu beachten gilt, lesen Sie hier.

Sie kennen das sicher: Man möchte mit dem Fahrrad verreisen oder einfach mal eine Tour fahren, die nicht direkt an der Haustüre beginnt. Aber wie transportiert man die Bikes sicher und komfortabel? Manche Fragen stellen sich bei klassischen Fahrrädern ebenso wie bei E-Bikes, doch bei letzteren ist noch einiges mehr zu ­beachten. Die Frage nach dem besten System der Fahrradträger ist ­dabei am schnellsten beantwortet: Wir empfehlen zum Transport der schweren Pedelecs ausschließlich Kupplungsträger.

Vorteil Heckträger

Hier sind die Investitionskosten für den Träger plus Anhängerkupplung zwar insgesamt höher als bei den Alternativen fürs Dach oder die Heckklappe, doch die Vorteile bezüglich Handling und maximaler Zuladung überwiegen. Es macht nämlich einen gewaltigen Unterschied, ob man ein 25 Kilo schweres Bike für die Montage am Dachträger bis auf Kinnhöhe wuchten muss, um es dann auch noch in den Träger zu bugsieren, oder ob man es – wie beim Kupplungsträger – lediglich auf Kniehöhe in die Reifenaufnahme gleiten lässt. Gegen Heckklappen-Träger spricht, dass diese lediglich eine Traglast von etwa 20 Kilo zulassen. Für E-Bikes sind sie also keine Option. Zu beachten ist jedoch auch die zulässige Stützlast der ­Anhängerkupplung; sie kann je nach Fahrzeugtyp und montierter Kupplung stark schwanken. Während ein Kleinwagen wie etwa Opel Corsa nur 45 Kilo huckepack ­tragen darf, stemmt ein VW-Bus mit erlaubten 100 Kilo mehr als das Doppelte. Rechnet man pauschal 20 Kilo pro E-Bike (ohne Akku) plus 20 Kilo Eigen­gewicht des Kupplungsträgers, taugt ein Corsa nur für die Solo-Fahrt, während der Bulli theoretisch auch einen Vierer-Transport schafft.

Die 60-Kilo-Klasse

Bei der Zuladung unterscheiden sich die meisten Träger, egal von welcher Marke, übrigens kaum. Egal, ob es sich um Modelle für zwei, drei oder vier Räder handelt: ihre maximale Zuladung beträgt selten mehr als 60 Kilo und reicht damit für maximal drei leichte Pedelecs – ohne Akkus. In dieser Gewichtsklasse tummeln sich auch die von uns ­ausgewählten Kupplungsträger der Marken Atera, Eufab, Thule, Uebler und Westfalia. Jeder kann zwei oder drei E-Bikes transportieren, ist mit abschließbarer Kupplungsverriegelung und Haltearmen ausgestattet und hat eine Abklappvorrichtung, dank derer man unterwegs auch mal die Heckklappe öffnen kann, ohne dafür alle Räder herunter hieven zu müssen.

Der Strada EVO 3 von Atera eignet sich beispiels­weise aufgrund seines weit nach hinten ausfahrbaren Rollen­auszugs gut für Vans, SUV oder Kleinbusse, deren große Heckklappen beim Öffnen viel Raum benötigen und bei Trägern mit Standard-Klappvorrichtung gegen den Halte­rahmen stoßen würden. Im Praxistest mit unserem Redaktionsbus T6 von VW mit werksseitig montierter fester Kupplung funktionierte das Öffnen der Klappe zwar knapp, aber problemlos. Bei einem anderen Bulli T6, jedoch mit ­abnehmbarer Nachrüstkupplung, ließ sich die Heckklappe trotz Herstellerzusage nicht mehr öffnen. Der Grund: Der Abstand zwischen Kupplungskugel und hinterer Fahrzeugkante ist um wenige Millimeter geringer. Probieren Sie den Träger Ihrer Wahl vor dem Kauf nach Möglichkeit aus.

Auf die Details kommt es an

Der zweite Spezialist ist der Bike Lift von Eufab. Dieser Träger mit integriertem, elektrischem Lift eignet sich für ­E-Biker, die schweres Heben vermeiden möchten oder ­sollten. Aufgrund seiner beschränkten Hubhöhe schafft es der Lift bei hohen Fahrzeugen zwar nicht immer ganz bis zum Boden, dennoch funktionierte das Beladen vergleichsweise komfortabel. Vor dem Kauf sollte man sich nur vergewissern, ob die Auto-Steckdose über Dauerplus (PIN 9) verfügt, da der Lift-Motor darüber seine Spannung bezieht.

Der dritte Exot in unserer Auswahl ist der Bike­Lander von Westfalia Automotive. Seine Besonderheit: eine optional erhältliche Transportbox, die per Hebelverschluss ohne weitere Umbauten im Nu auf dem Träger montiert werden kann und im Gegensatz zu Dachboxen zusätzlichen Stauraum bietet, ohne die Fahrzeughöhe zu verändern.

Die beiden letzten Kandidaten unserer Auswahl sind der EasyFold XT3 von Thule und der X21 S von Uebler. ­Beide Träger zeichnen sich aus durch ihr einfaches Handling beim Klemmen und Ausrichten auf dem Kugelkopf, beim Falten und mit ihrem kompakten Staumaß in der ­Klasse der Dreier- beziehungsweise Zweier-Träger. Für ­diese beiden Träger findet sich bei Nichtgebrauch auch in der kleinsten Kellernische ein Plätzchen.

Tipps zur Sicherheit

• Zwar sind sowohl Träger wie ­Haltearme abschließbar, ­sicheren Diebstahlschutz bieten die ­einfach zu knackenden Schlösser jedoch nicht. Es empfiehlt sich daher, die ­Räder zusätzlich mit einem robusten Fahrradschloss am Träger zu sichern.

• Für eine einwandfreie Klemmverbindung muss der Kugelkopf am Auto fettfrei und sauber sein. Kontrollieren Sie zudem die vom Hersteller vorgeschriebene Klemmkraft am Kupplungshebel und justieren Sie ­die Klemmung gemäß den Vorgaben in der Bedienungsanleitung.

• Durch Setzbewegung während der Fahrt kann sich die Fahrrad-Fracht auf dem Träger lockern. Kontrollieren Sie deshalb bei jedem Stopp ­Riemen und Halterarme auf festen Sitz.

• Anders als beim Wohnwagen- oder Anhänger-Betrieb gibt es in Deutschland kein Tempolimit für Auto plus Fahrradträger. Ratsam ist es jedoch, seine Fahrweise dem leicht veränderten Fahrverhalten anzupassen und eine moderate Geschwindigkeit von 120 bis 130 km/h zu wählen. So empfehlen es die Hersteller auch in den Bedienungsanleitungen.

• Im europäischen Ausland gelten teils sehr unterschiedliche Bestimmungen zum Thema Kennzeichen- und Kennzeichnungspflicht des Radträgers. In Italien etwa muss die Fuhre mit einer Warntafel nach hinten ­ge­sichert sein. In Deutschland ist es ­erlaubt, ein drittes, nicht gestempeltes Nummernschild am Träger zu montieren, in Kroatien oder Slowenien offiziell nicht. Informieren Sie sich vor Reiseantritt über die geltenden ­Gesetze in Transit- und Reiseländern.

  Kennzeichnung – In Italien Pflicht: die Sicherung des Radträgers mit einer WarntafelFoto: Matthias Borchers
Kennzeichnung – In Italien Pflicht: die Sicherung des Radträgers mit einer Warntafel

Das sollten Sie beachten

• Stützlast: Auch wenn die Anbieter mit ­ausreichend Nutzlast werben, der limitierende Faktor ist immer die ­zulässige Kupplungs-Stützlast, die beispielsweise 75 Kilo betragen kann. Entsprechend dürfte ein 20 Kilo schwerer Träger nicht mit zwei 30 Kilo schweren E-Bikes beladen werden. Reserven verschafft man sich, indem man Akkus, Pack­taschen oder dergleichen demontiert und im Auto verstaut.

• Auffahrrampe: Insbesondere an einem hohen SUV kann das Beladen des Trägers ohne helfende Hände zum Kraftakt werden. Optional erhältliche Auffahrrampen, die einfach am Träger angedockt werden, erleichtern diese Aufgabe.

  Rampe – Eine Auffahrrinne ermöglicht die rückenschonende Montage.Foto: Matthias Borchers
Rampe – Eine Auffahrrinne ermöglicht die rückenschonende Montage.

• Enge: Der Abstand zwischen den einzelnen Rädern beträgt bauart­bedingt kaum mehr als 20 Zenti­meter, weshalb Pedalarme oder ­Gepäckträger gegenseitig leicht kollidieren können. Etwas reibungsloser funktioniert es, wenn man die Pedal­arme zuvor in eine kollisionsfreie Stellung zueinander bringt und die Räder mal mit dem Vorderrad rechts, mal entgegengesetzt und leicht versetzt in den Reifenschuhen verzurrt. Zudem sollte man potenzielle Scheuerstellen immer mit ­etwas Polstermaterial schützen.

• Das Dickicht vieler hintereinander stehender Rahmenrohre erschwert oft die kollisionsfreie Montage der ­Halte­arme. Hat man die Wahl, sollte fahrzeugseitig immer das Rad mit tiefem Durchstieg stehen. So ­werden die Haltearme fürs zweite oder dritte Rad nicht unnötig von einem störenden Oberrohr blockiert.

  Enge  – Stehen die Bikes sehr eng, montiert man sie am besten versetzt.Foto: Matthias Borchers
Enge  – Stehen die Bikes sehr eng, montiert man sie am besten versetzt.

Die Heckträger im Test

Der Roller

Hersteller Atera
Modell Strada EVO3
Info www.atera.de
Preis 598 Euro >> z.B bei Amazon* erhältlich
Staumaß/Gewicht 108 x 28 x 74 cm/20 Kilo
Zuladung je Schiene/Gesamt 30/66 Kilo
Ausstattung Gesicherter Rollenauszug mit Fußbedienung, Träger und Haltearme abschließbar, Greifarme gepolstert, Rastbänder mit Überlastschutz, Radschalen verschiebbar, um einen Transportplatz erweiterbar
Besonderheit Dank langer Auszugsschiene auch für Vans und Busse geeignet.

  Atera Strada Evo3Foto: Matthias Borchers
Atera Strada Evo3
  Atera Strada Evo3Foto: Matthias Borchers
Atera Strada Evo3

Der Diener

Hersteller Eufab
Modell Bike Lift
Info www.eal-vertrieb.com
Preis 700 Euro >> z.B. bei Amazon* erhältlich
Staumaß/Gewicht 30 x 74 x 74 cm/25 Kilo
Zuladung je Schiene/Gesamt 30/60 Kilo
Ausstattung Abklappvorrichtung mit Fußbedienung, faltbar, Träger und Haltearme abschließbar, elektrischer Lift, Transport­rollen, Schutzhülle
Besonderheit Mit dem elektrischen Lift lassen sich schwere E-Bikes einfacher beladen.

  Eufab Bike LiftFoto: Matthias Borchers
Eufab Bike Lift
  Eufab Bike LiftFoto: Matthias Borchers
Eufab Bike Lift

Der Robuste

Hersteller Thule
Modell EasyFoldXT3
Info www.thule.com
Preis 800 Euro >> z.B. bei Amazon* erhältlich
Staumaß/Gewicht 31 x 83 x 86 cm/23 Kilo
Zuladung je Schiene/Gesamt 30/60 Kilo
Ausstattung Klappmechanismus mit Fußpedal, faltbar, Träger und Halte­arme abschließbar, Rahmenhalter mit Drehmomentbegrenzer, Transport­rollen
Besonderheit Für seine Größe mit einer Kapazität von drei Rädern sehr leicht. Geringes Staumaß.

  Thule EasyFoldXT3Foto: Matthias Borchers
Thule EasyFoldXT3
  Thule EasyFoldXT3Foto: Matthias Borchers
Thule EasyFoldXT3

Der Kompakte

Hersteller Uebler
Modell X21 S
Info www.uebler.com
Preis 562 Euro >> z.B. bei Rosebikes* erhältlich
Staumaß/Gewicht 63 x 24 x 64 cm/13,5 Kilo
Zuladung je Schiene/Gesamt 30/60 Kilo
Ausstattung Klappmechanismus mit Fußbedienung, faltbar Träger und Haltearme abschließbar
Besonderheit Einer der leichtesten und kompakten Träger überhaupt.

  Uebler X21 SFoto: Matthias Borchers
Uebler X21 S
  Uebler X21 SFoto: Matthias Borchers
Uebler X21 S

Der Variable

Hersteller Westfalia
Modell Bikelander
Info www.westfalia-automotive.com
Preis 519 Euro >> z.B. bei Amazon* erhältlich
Staumaß/Gewicht 58 x 22 x 69 cm/ 17,2 Kilo
Zuladung je Schiene/Gesamt 30/60 Kilo
Ausstattung Klappmechanismus, faltbar, Träger und Haltearme abschließbar
Besonderheit Spannend ist die Transportbox, die sich auf den Träger montieren lässt; so entsteht ein zusätzlicher, geschützter Stauraum, den man beispielsweise für Camping-Utensilien nutzen kann.

  Westfalia BikelanderFoto: Matthias Borchers
Westfalia Bikelander
  Westfalia BikelanderFoto: Matthias Borchers
Westfalia Bikelander

Der komplette Artikel stand in E-BIKE Ausgabe 3/2017. Sie können die Ausgabe in der MYBIKE-App (iTunes und Google Play) laden oder im DK-Shop bestellen.