Uli Frieß
· 09.04.2023
Vom blinkenden LED-Panel bis zum High-End-Navigationsinstrument: Das Display- und Radcomputer-Angebot für Pedelecs ist riesig. Ein Überblick.
Drittanbieter von Fahrradcomputern wie Garmin bieten eine Fülle von Instrumenten mit großem Informationsgehalt. Bei manchen Antrieben (beispielsweise Yamaha und Fazua) lassen sie sich sogar per Bluetooth mit dem Antrieb koppeln und übertragen Daten. Beherrscht die Motorsteuerung den offenen Funkstandard Ant+ LEV (wie bei Specialized und Giant), können kompatible Radcomputer wie der Garmin Edge 1030 Plus sogar antriebsspezifische Daten wie Akku-Ladestand, Restreichweite, Leistung oder die Trittfrequenz anzeigen.
Per Smartphone können Nutzer von Boschs Smart System, Shimanos E-Tube Project und einigen anderen Motorherstellern in Grenzen auf die Kennlinien der Motorsteuerung zugreifen. Verändern lassen sich beispielsweise die Einstellungen für die Unterstützung, die Dynamik, die Höchstgeschwindigkeit und das Drehmoment. Gleichzeitig können die Apps Fahrdaten anzeigen, navigieren, Routen anzeigen und auswerten. Eine Alarmfunktion informiert den Besitzer bei Diebstahl und startet eine Tracking-Funktion, mit der das Rad lokalisiert werden kann.
Moderne Farb-Displays liefern neben Fahrdaten wie Unterstützungsstufe, Akku-Ladestand, Geschwindigkeit und Kilometerzähler weitere nützliche Informationen. Sie können Tour- und Fitnessdaten wie Trittfrequenz, Leistung und Kalorienverbrauch aufzeichnen. Die Daten lassen sich zum Teil mit Komoot oder Strava synchronisieren. Routenanweisungen lassen sich vom Smartphone auf den Radcomputer übertragen und dort anzeigen. Updates werden ebenfalls per Smartphone-Verbindung auf das Antriebssystem übertragen.
Wer nur über die wichtigsten Fahr- und Motordaten informiert werden will, findet bei fast allen Herstellern von Antriebssystemen ein einfaches Instrument mit digitaler Anzeige. Die Geräte sind simpel und intuitiv zu bedienen, übersichtlich gestaltet und gut ablesbar. Die Displays beschränken sich auf die wichtigsten Daten wie Akku-Ladestand, Unterstützungsstufe beziehungsweise Fahrmodus, Geschwindigkeit, zurückgelegte Fahrstrecke und Gesamtkilometerzähler. Viele lassen sich vom Lenker trennen und bieten so zusätzlichen Diebstahlschutz.
An Design- und Stylebikes passen weder Radcomputer noch Motor-Displays. Sie würden den gestalterischen Ansatz brechen, und das Rad wäre auf den ersten Blick als Pedelec erkennbar. Speziell für diese Radklasse bieten Anbieter von Low-Assist-Antrieben minimalistische und unscheinbare Kombiinstrumente an. Über den Akku-Ladestand informiert die Anzahl aktivierter LEDs, je nach Fahrmodus leuchten sie in unterschiedlichen Farben. Ein oder mehrere integrierte Taster steuern rudimentäre Motorfunktionen wie die Unterstützungsstufe.
Für Liebhaber filigraner Pendler-, City- und Stylebikes, die nicht auf ein digitales Instrument verzichten wollen: Rahmenintegrierte Digital-Displays lassen sich ähnlich unscheinbar am Oberrohr einpassen wie kleine LED-Instrumente. Sie sind übersichtlich, leicht abzulesen und bieten einen etwas tiefer gehenden Informationsgehalt. So können Radfahrer auf einen zusätzlichen Fahrradcomputer zur Anzeige von Geschwindigkeit und gefahrener Distanz verzichten. Nachteil: Die Instrumente liegen während der Fahrt außerhalb des Blickfelds.