KaufberatungSchaltgetriebe - drei Alternativen zur Kettenschaltung

Uli Frieß

 · 10.03.2023

Kaufberatung: Schaltgetriebe - drei Alternativen zur KettenschaltungFoto: Dorothea Pluta

Klar, Kettenschaltungen funktionieren an Pedelecs tadellos. Doch wer sich nicht groß um die Technik kümmern möchte, setzt besser auf ein Schaltgetriebe. MYBIKE stellt drei Systeme vor.

Standard-Nabe wie die Shimano Nexus

Nexus-Getriebenabe von ShimanoFoto: Hersteller
Nexus-Getriebenabe von Shimano

Shimanos Nexus-Getriebenaben gab es schon, bevor Pedelecs den Fahrradmarkt aufmischten. Sie sind mit drei, sieben, acht und elf Gängen erhältlich. Speziell für Pedelecs gibt es die Inter-5E-Fünfgang-Nabe. In Kombination mit Shimano-Motoren schaltet die Di2-Version auf Wunsch vollautomatisch. Abhängig von Kadenz und Geschwindigkeit legt sie selbstständig einen optimalen Gang ein.

Enviolo - Komfort-Getriebe

Enviolo-SchaltgetriebeFoto: Enviolo
Enviolo-Schaltgetriebe

Per Lenkerdrehgriff lässt sich die Übersetzung am Enviolo-Schaltgetriebe stufenlos einstellen. Ganz nebenbei wird der Kraftschluss zwischen Kurbel und Hinterrad auch beim Ändern der Übersetzung nicht unterbrochen. In der Automatik-Version des Getriebes kann der Fahrer elektronisch eine Trittfrequenz einstellen, die das Schaltgetriebe unabhängig von Kadenz und Geschwindigkeit konstant hält. Komfortabler geht‘s nicht.

Tretlager-Schaltung

Pinion-TretlagergetriebeFoto: Hersteller
Pinion-Tretlagergetriebe

Dort, wo sonst ein Mittelmotor sitzt, wechselt das Pinion-Tretlagergetriebe bis zu 18 Gänge. Die Schaltbox benötigt einen Rahmen mit Interface zur Aufnahme des Gehäuses. Sie lässt sich also nur mit einem Nabenmotor kombinieren. Dafür ist das Pinion-Schaltgetriebe annähernd wartungsfrei. Es benötigt lediglich alle 10.000 Kilometer einen Ölwechsel. Mit Gates-Riemen wird der Pinion-Antriebsstrang zum Sorglos-Paket.


Glossar

  • Pedelec steht für Pedal Electric Bicycle und bezeichnet ein Fahrrad, dessen Motor ausschließlich durch Treten der Pedale zugeschaltet wird. Pedelecs gelten rechtlich als Fahrräder. Die Nennleistung des Elektroantriebs darf 250 Watt nicht überschreiten, der Motor darf bis maximal 25 km/h unterstützen.
  • E-Bike ist ein Sammelbegriff für elektrisch angetriebene Räder. Darunter fallen Pedelecs, S-Pedelecs (max. 500 Watt, 45 km/h) und elektrisch angetriebene Räder ohne Pedale und ohne Begrenzung der Leistung und Geschwindigkeit. Auch elektrisch angetriebene Kleinkrafträder und Motorräder fallen darunter.
  • Gates-Carbonriemen: Bei Motorrädern gibt es ihn schon lange, an Fahrrädern erst seit etwas mehr als einer Dekade: Der carbonverstärkte Zahnriemen ersetzt bei vielen Pedelecs mit Nabengetriebe die Fahrradkette. Vorteile: Der Riemen ist extrem wartungsarm und laufruhig. Die Reibungsverluste sind ähnlich hoch wie bei Fahrradketten.