Armin Herb
· 22.03.2022
Radler wünschen sich vor allem Sicherheit, Komfort und Funktionalität – auf Tour und im Alltag. MYBIKE hat neues Zubehör ausprobiert.
Endura aus Schottland kennen Radler in erster Linie als Hersteller von robusten Radhosen und bestens funktionierender Wetterschutzkleidung. Nun wagen sich die Schotten auch an das Thema Fahrradschuhe.
Im Test hatten wir den Hummvee Flat Pedal Shoe. Nicht nur wegen der Farbauswahl richtet sich das Modell an sportliche Stadtradler sowie an Mountainbiker. Äußerlich schafft der Schuh den Spagat zwischen schickem Urban Design und stabilem Schuhwerk.
Der Gehkomfort ist gut und komfortabel genug, um damit auch ein, zwei Stunden durch die Stadt zu spazieren. Auch auf dem Pedal kann der Endura Hummvee überzeugen: Der Halt der so genannten StickyFoot-Gummisohle auf dem Flat Pedal ist ohne Beanstandung. Der Tretkomfort hält auch an, wenn man mal ein paar Kilometer über die Stadtgrenzen hinausradelt. Die Atmungsaktivität des robusten Kunstleders (PU) geht in Ordnung, dürfte aber im heißen Hochsommer an ihre Grenzen stoßen. Kleiner Minuspunkt: Das Haltegummi für die Schuhbändel müsste zwecks besserer Wirkung etwas mehr in der Mitte der Schnürung angebracht sein. Nichtsdestotrotz darf man Enduras Einstieg ins Radschuh-Segment als gelungen bezeichnen.
Preis: 100 Euro >> z.B. bei Wiggle erhältlich*.
Das Modell B17 von Brooks* ist der Ledersattel-Klassiker schlechthin und wird in immer wieder leicht angepasster Form so seit mehr als hundert Jahren in England gefertigt. Der Sattel im Retro-Design besteht aus echtem, edlem Leder, das über ein solides Stahlgestell gespannt und mit großen Kupfer-Titan-Nieten befestigt ist. Eine Polsterung gibt es nicht, braucht es auch nicht unbedingt. Das Leder zeigt sich bei den ersten Fahrten zwar noch ziemlich straff und hart, aber der Komfort nimmt praktisch von Kilometer zu Kilometer zu. Die Satteloberfläche passt sich dann mehr und mehr der Gesäßform an. Mit einem mitgelieferten Schlüssel kann das Leder auch nachgespannt werden.
Unserem Tester war die Lederoberfläche etwas zu glatt, zumal man darauf mit Funktionskleidung aus Kunstfaser leicht hin- und herrutscht. Aber z.B. mit klassischer Jeans ist dieser Effekt kaum zu spüren. Mit seinen nicht gerade leichten 520 Gramm Gewicht richtet sich der Sattel in erster Linie an Komfort liebende Pendler und Tourenradler.
Die Verarbeitung des B17 ist, wie von Brooks gewohnt, exzellent. Den Sattel gibt es in unterschiedlichen Größen. Das Leder sollte, wie bei Schuhen, regelmäßig eingefettet werden, damit die Oberfläche geschmeidig bleibt und geschützt gegen Witterungseinflüsse.
Preis: 139,95 Euro >> z.B. bei Rosebikes erhältlich*.
Smartphones können ganz schön teuer sein. Kein Wunder, dass viele Radfahrer Hemmungen haben, dass wertvolle Teil einer Halterung am Lenker anzuvertrauen. Zugegeben, viele dieser Halterungen, die am Markt angeboten werden, wirken schon beim ersten Blick nicht gerade sonderlich stabil – weder das Smartphone-Case noch die Halterung an sich. Schon gar nicht, wenn sie mit Gummibändern am Lenker befestigt wird.
Die Marke Peak Design geht das Thema von vorneherein etwas solider an. Peak Design produziert hauptsächlich Zubehör für Fotografen und Filmer und weiß, wie man teure Hightech-Geräte schützen muss. Und da Smartphones ja mittlerweile die meist verwendeten Kameras sind, gibt es dafür nun auch entsprechende Halterungen.
Die Smartphone-Hülle (Wir haben an einem iPhone 13pro getestet.) umschließt das Handy sicher und rüttelfest. Die Hülle wiederum wird mit Hilfe eines starken Magneten in die Metallhalterung eingeklickt. Der Magnet als vermeintliche Schwachstelle hält mit einer zusätzlichen Klick-Klemme das Smartphone ebenso sicher in der Halterung – auch auf längeren Touren auf Schotterwegen mit dem Gravelbike oder Mountainbike. Befestigt wird die Aluminiumhalterung mittels einer robusten Schelle am Lenker oder am Vorbau. Mittels unterschiedlicher Adapter lässt sich die Schelle problemlos an diverse Lenkerdurchmesser anpassen.
Das Smartphone kann im Hochformat und im Querformat angebracht werden. Zugegeben, der Preis für die Peak Design Mobile Bike Mount ist happig. Aber eine solide Sicherung für ein hunderte Euro teures Smartphone dürfte es wert sein.
Preis: 69,99 Euro (Halterung)* / 33,05 Euro (Schutzhülle)*
Sportlich orientierte Tourenradler und Gravelbiker bevorzugen für ihre Ausfahrten gerne möglichst kompakte Kleidung. Dicke Jacken oder viele Schichten stören für sie die freie Bewegung. In der kühlen, feuchten Jahreszeit ist eine passable Lösung gar nicht so einfach. Für diese Belange, d.h. für den Temperaturbereich -5° bis +10°C hat die spanische Firma Gobik das Thermal Armour Vanta Jacket designt.
Wie bei sportlichen Trikots üblich, ist das Vanta Jacket hauteng geschneidert – also lieber eine Nummer größer wählen. Aber falls es dann immer noch etwas zu figurbetont sein sollte, bietet die Jacke eine clevere Lösung: einen zweiten, parallel verlaufenden Reißverschluss, der bei Verwendung mehr Weite und Belüftung bewirkt.
Die Polartec Neo-Membran sorgt für Wind- und Regenschutz, Polartec Alpha-Fleece auf der Innenseite für kuschelige Wärme. Ein doppelter Kragen schützt die empfindliche Hals-Nacken-Partie. Gut anliegende Armbündchen helfen, dass man die Handschuhe problemlos drüber ziehen kann. Ein wirklich gelungener Zwitter aus Langarmtrikot und Wetterschutzjacke! Aber warum nur wird solch praktische Funktionskleidung bevorzugt in Schwarz mit kleinen Reflexelementen gestaltet? Wo bleibt da der Sicherheitsgedanke?
Preis: 210 Euro >> z.B. bei Gobik erhältlich.
Kein Wanderlook, keine Membran, kein Mikroplastik, aber trotzdem jede Menge Funktion: Die deutsche Bekleidungsmarke Amity schneidert alltagsfeine Jacken für Golfer, Reiter und Radler. Im Fall des von uns über mehrere Wochen getesteten Trenchcoats namens "Franz" verwendet Amity ein spezielles Baumwollgewebe aus der Schweiz. "EtaProof" ist extrem eng gewebt und PFC-frei imprägniert. Auf den täglichen Pendel-Kilometern konnte kein Schauer durchdringen. Anders als die meisten Membranjacken ist der Kurzmantel extrem geräuscharm, haptisch angenehm und gefühlt sehr dampfdurchlässig. Seine Fahrraddetails bleiben im Alltag fast unsichtbar: Dehnungsfalten im Rückenbereich erlauben eine ungehinderte, gemäßigte Sitzposition auf dem Bike.
Stellt man den Kragen hoch und klappt die Ärmelmanschetten herunter, strahlt großflächig helles Reflexmaterial. Wird es nicht benötigt, bleibt es unsichtbar. Schnitt und Verarbeitung der komplett in Europa gefertigten Jacke sind tadellos. Erhältlich in Dunkelblau und Sand. Fazit: Ein hochwertiges, zeitloses Stück Funktionskleidung aus überzeugendem Material. Absolut stadtfein und prima für Rad-Kurzstrecken. Preis: 399 Euro >> z.B. bei Amity Jackets erhältlich.
Gibt es Radler, die noch kein Multifunktionstuch besitzen? Wohl kaum! Einfach praktisch sind diese leichten, schnell trocknenden Schlauchtücher. Die einen benutzen es als Halstuch, andere als Stirnband oder Mund- und Nasenschutz oder gar als Mütze oder Piratentuch. Angeblich besteht der größte Teil (95 Prozent) aller Multifunktionstücher aus Microfasern. Und die belasten bekanntlich unsere Meere.
Deshalb ging H.A.D./Profeet, einer der Schlauchtuchpioniere, einen nächsten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Ab sofort wird die gesamte Lifetime-Guarantee-Kollektion aus recycelter, scheuerfester Powerstretch-Faser in Deutschland hergestellt. Wir haben die „neuen“ Tücher getestet: Äußerlich ist kein Unterschied zu erkennen. Sie fühlen sich höchstens eine Idee weicher an als die bisherigen Tücher. Bei der Dehnfähigkeit und beim Rücksprungverhalten konnten wir keinen Unterschied feststellen – auch nach mehrmaligem Waschen nicht. Und der Preis ist auch gleich geblieben. Neu ist jedoch die Zehn-Jahres-Garantie. Die Verbesserung scheint gelungen! Preis: 17,95 Euro >> z.B. bei Bergfreunde erhältlich*.
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