Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen
· 24.04.2019
Dolce Vita am Elberadweg? Das liegt näher, als man denkt. Denn zwischen Elbflorenz und der „Sächsischen Riviera“ lockt das süße Leben an vielen Orten.
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Ein Preuße war es, der den Weg für "Elbflorenz" ebnete: Dresden sei, so vermerkte Johann Gottfried Herder 1802, "in Ansehung der Kunstschätze ein Deutsches Florenz geworden". Und wer sich die Stadt von Süden her erradelt, findet noch mehr Parallelen zur toskanischen Metropole: ein hügeliges Umland, der Flusslauf inmitten der Stadt und jede Menge Kultur. Wer mag, kann außerdem die steinerne Kuppel der Frauenkirche als Entsprechung zur florentinischen Kathedrale Santa Maria del Fiore deuten.
Doch all der Barock und die schönen Künste wären nur Kulisse, wenn es nicht dieses Lebensgefühl gäbe, das sich in Dresden an lauen Sommerabenden einstellt. Dann nämlich leeren sich die Straßen später als sonst und in den Gassen um den Neumarkt bleiben die Freiluftplätze bis in die späte Nacht besetzt. Ein leichter Weißwein auf der Brühlschen Terrasse oder ein Sekt im Gras der Elbwiesen sind dann die besten Botschafter jenes lebensleichten Italien-Gefühls in Sachsen. Und alle, die es noch etwas bunter, vielleicht auch lauter mögen, radeln am Goldenen Reiter vorbei in die Neustadt. Dort mischt sich das italienische Flair mit Klängen, Düften und Aromen aus vieler Herren Länder. Die Straßen werden zur Flaniermeile und in den Cafés oder Clubs wird die Nacht zum Tag.
Doch ein Ort allein macht noch keine Reise. Und so geht es weiter, aus Dresden hinaus. Ein letzter Stopp am "Canaletto-Blick", den Bernardo Bellotto 1748 ganz unvergleichlich in Öl verewigte: Die Augustusbrücke links im Bild und ausnahmsweise dominiert aus dieser Perspektive die Dresdner Hofkirche die Silhouette. Heute wie damals.
Flussabwärts führt der Elberadweg rasch aus dem Trubel der Stadt hinaus. Schon bald sind es Weinberge, die links und rechts den Elbhang prägen. Steile Lagen oft, denen die Winzer schon seit vielen Jahrhunderten den Rebensaft abtrotzen. Große Geschäfte waren damit nie zu machen, aber für ein gutes Leben reichen die Weine allemal. Davon zu kosten lohnt den Abstecher nach Altkötzschenbroda, einem Ortsteil von Radebeul. Im historischen Ortskern sind die schmucken Fachwerkhäuser mit Dutzenden Cafés und Gastwirtschaften zwar unverkennbar deutsch. Das Lebensgefühl freilich spricht eine andere Sprache: Wer hier am Nachmittag ein Weilchen im Schatten der Kastanienbäume verweilt, spürt schon bald das leichte Leben der Levante. Erstaunlich: Das funktioniert nicht nur beim Wein, sondern auch mit einer radlerfreundlichen Schorle.
Doch so schön die Auszeit auch sein mag – die Italientour muss weitergehen. Die Riviera wartet. Kurz hinter Meißen, der stolzen Burgstadt im Zeichen des Porzellans.
15 Kilometer sind es von Radebeul und auf der ganzen Strecke sind nun immer Weinreben im Blick. Riesling, Scheurebe oder Weißburgunder gedeihen im milden Klima des Flusstals. 1.600 Sonnenstunden pro Jahr zählen die Meteorologen in dieser Region und daher stammt wohl auch der Beiname "Sächsische Riviera". Nördlich von Meißen beginnt sie und umfasst die dortigen Elbweindörfer, in denen teils seit dem 13. Jahrhundert Wein angebaut wird.
Sie heißen Winkwitz, Diera, Zadel oder Diesbar-Seußlitz und mit einigen anderen Örtchen laden sie die Flussradler ein, ihre Drahtesel abzuschließen und sich eine ausgedehnte Pause zu gönnen. Zu sehen gibt es einiges: Schloss Hirschstein oder die St.-Andreas-Kirche in Zadel und in Seußlitz das Schloss mit der zauberhaften Barockkirche des Dresdner Frauenkirchen-Baumeisters George Bähr.
Die Weingüter und Besenwirtschaften sind meist nur einen kurzen Spaziergang voneinander entfernt – und damit auch der nächste Plausch mit dem Winzer. Denn anders als in den großen deutschen Weinregionen geht es im Elbland sehr persönlich zu. Viele Weinbauern widmen sich ihren Reben nur im Nebenberuf, dafür mit umso mehr Leidenschaft. Etliche Lagen sind nur für ein paar hundert Flaschen im Jahr gut und das macht manchen kühlen Schluck zu einem sehr exklusiven Vergnügen. Und da ist es wieder, das süße Leben auf italienische Art – La Dolce Vita.
Elberadweg in Sachsen
• Start- und Zielort: Elbsandsteingebirge und Torgau
• Streckencharakter: Der naturnahe Radweg punktet durch eine flache Topografie und ist daher sehr gut für Familien und Gelegenheitsfahrer geeignet
Unterkunftsempfehlung
Radfreundliche Unterkünfte am Elberadweg erfüllen alle vom ADFC vorgegebenen Kriterien. www.elberadweg.de
Sehenswert
• Nationalpark Sächsische Schweiz mit Bastei
• Altstadt Dresden mit Semperoper, Frauenkirche und Zwinger
• Radebeul-Altkötzschenbroda
• Meißen mit Dom, Albrechtsburg und Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen
• Torgau mit Schloss Hartenfels
Einkehr unterwegs
Am Elberadweg sind Gastbetriebe an der Plakette "Radfreundlich" zu erkennen. www.elberadweg.de
Aktiv & Vital
• Torgauer Museumspfad www.tic-torgau.de
• Elbe-Adventure (Fahrrad- und Bootsverleih) www.elbe-adventure.de
• Elbe-Freizeitland (Erlebniswelt für Kinder und Familien) www.elbefreizeitland-koenigstein.de
• Toskana Therme Bad Schandau www.toskana-therme.de
• Naturbad Goltzscha www.goltzscha.info/naturbad
Weitere Routenvorschläge
Sächsischer Weinwanderweg
Besonderer Tipp
Malerweg – Deutschlands beliebtester Wanderweg führt durch tiefe Schluchten, enge Felsspalten, über dicht bewaldete Tafelberge und Sandsteingipfel.
Ihre Experten für Fahrrad- und Wanderreisen
• AugustusTours www.augustustours.de
• CORSO... die reiseagentur www.corso-reisen.de
Weitere Informationen
Koordinierungsstelle Elberadweg Süd c/o Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V.
Bahnhofstraße 21, 01796 Pirna
Telefon +49 (0)3501 470141
sued@elberadweg.de
www.elberadweg.de