Armin Herb
· 05.12.2021
Von wegen nur Zechen, Halden und Stadtlandschaft – das Ruhrgebiet überrascht den Radler mit herrlichen Routen durch viel Natur und Industriekultur. Sieben MYBIKE-Tipps
Viel Grün, historische Altstädte, schöne Gärten – das Ruhrgebiet hat auch für Naturliebhaber einiges zu bieten, wie etwa auf der knapp 50 Kilometer langen RevierRoute Gartenstadt. Da man quasi ausschließlich auf Radwegen, ehemaligen Bahntrassen und Treidelpfaden unterwegs ist, empfiehlt sich die Route auch für Familien. Los geht’s am Hauptbahnhof in Mülheim an der Ruhr oder alternativ in einem anderen Ort der Runde.
Auf dieser Tour durchs südliche Ruhrgebiet spielen die beiden Flüsse Ruhr und Emscher und einige Stauseen die Hauptrolle. Diese Revier-Route begleitet die Flussläufe und führt auf 62 Kilometern zu den wichtigen Standorten der Wasserwirtschaft der Region. Los geht’s am Hauptbahnhof in Dortmund. Im Stadtzentrum werfen Kulturbegeisterte sicher einen Blick ins Deutsche Fußballmuseum und ins Dortmunder U, das Kunst- und Kreativzentrum im ehemaligen Hochhaus der Union-Brauerei. Vom Knotenpunkt 49 an verläuft die Tour auf dem Emscher Weg.
Wir starten unsere lange Runde am Hauptbahnhof in Essen. Wer sich intensiv mit der Kultur am Wegesrand beschäftigen möchte, sollte zwei Tage für die Tour einplanen. Die ersten Meter in der Essener Innenstadt sind der unattraktivste Teil der Strecke. Danach wird’s ruhiger und zugleich interessanter, vor allem auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein. Eine geführte Tour auf dem Denkmalpfad und im Ruhrmuseum bietet sich an. Über eine ehemalige Bahntrasse passiert man ein weiteres Zechenareal, das „Phänomania Erfahrungsfeld“ mit einer interaktiven Ausstellung mit spielerischen Stationen zur Entdeckung physikalischer Phänomene.
Lebende Elefanten wird man auf der Elefanten-Runde wohl kaum zu sehen bekommen. Namensgeber ist der Elefant aus Stahl und Glas im Maximilianpark Hamm. Eine der längsten Revier-Routen verläuft über weite Strecken durch Wiesen und Felder. Ausgangspunkt ist der Hauptbahnhof in Hamm. Von dort geht es zwischen der Lippe und dem Datteln-Hamm-Kanal in Richtung Westen. Kurz vor dem Yachthafen Marina Rünthe in Bergkamen biegt die Tour ab nach Süden in Richtung Unna. Auf der ehemaligen Trasse der Westfälischen Eisenbahn fährt man dann wieder nach Osten. Die Schönheit des ländlichen Westfalens erfährt man schließlich auf der Fahrt zurück nach Hamm. Kultur-Highlight der Elefanten-Runde ist der Maximilianpark in Hamm, ein buntes Freizeit- und Landschaftsareal, entstanden aus der Zeche Maximilian.
Wer auf möglichst wenigen Kilometern viele Revier-Highlights entdecken möchte, wählt diese Route mit Start in Essen. Hier ist alles enthalten, was das Ruhr-Revier ausmacht, von historischen Industriedenkmälern und Arbeitersiedlungen über beeindruckende Halden, schöne Bahntrassen, ruhige Kanaluferwege, ruhrgebietstypische Büdchen (Kioske) bis hin zu einem UNESCO-Welterbe. Und genau da geht’s los, an der Zeche Zollverein, der einstmals größten Steinkohlenzeche der Welt. Von dort führt die Revierroute über den Zollvereinsweg und die Trasse der Krayer-Wanner-Bahn zum Kunstwerk Himmelsleiter auf der Halde Rheinelbe. Ein Stopp zur Erfrischung an der kultigen Erzbahnbude muss sein. Weiter geht die Runde über die Erzbahntrasse zum Rhein-Herne-Kanal mit der Bogenbrücke Grimberger Sichel.
Auf dieser Tour geht es hauptsächlich über Feld- und Waldwege, deshalb auch die Empfehlung für Gravelbiker. Allerdings lässt sich die Runde auch gut mit einem robusten Trekkingbike bewältigen. Als Startpunkt empfiehlt sich der Bahnhof Dorsten-Hervest. Kurz darauf radelt man durch das Creativ-Quartier Fürst Leopold. Auf dem Gelände der stillgelegten Zeche finden sich heute, neben viel Kunst und Kultur, diverse Bars und Bistros. Vorbei an der ehemaligen Halde der Zeche, die zu einem begehbaren Landschaftsbauwerk umgestaltet wurde, geht es weiter zum Hervester Bruch. Hier im „Storchenland“ kann man im Frühjahr und Sommer von Aussichtsplattformen Störche beobachten. Hagen“ und das Naturschutzgebiet „Bachsystem des Wienbaches“ geht es schließlich zurück nach Dorsten.
Das Ruhrgebiet zählte schon früh zu den größten Ballungsräumen Deutschlands. Vor den Zeiten des weltweiten Handels wurde die Versorgung der Bevölkerung meist über die angrenzende Landwirtschaft gewährleistet. Auch heute gibt es am Revierrand noch große landwirtschaftlich geprägte Areale. Wir starten unsere „Landpartie“ am Bahnhof Dorsten Richtung Bottrop. Die Kirchheller Heide zählt mit weiten Feldern, kleinen Dörfern sowie vielen Bauern- und Reiterhöfen zu den schönsten Landschaften des Ruhrgebiets und lässt sich mit dem Rad prima durchfahren. Mitten in der Kirchheller Heide findet sich eine kleine Seenlandschaft, die heute ein richtiges Naturidyll ist.
Den kompletten Urlaubsplaner Ruhrgebiet mit allen Infos finden Sie als kostenpflichtigen PDF-Download unter dem Artikel.
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