Daniel Simon
· 26.04.2012
Wo die erste Hochkultur Europas entstand, möchte jeder Reisende einmal gewesen sein. Unser Autor Daniel Simon hat eine 10-tägige Radreise auf Kreta ausgearbeitet.
Radfahrer, die neben schöner Landschaft, gutem Essen und sportlichen Herausforderungen auch kulturelle Ziele suchen, finden auf Griechenlands größter Insel Kreta ihr kleines Paradies. Eine Inseldurchquerung in neun Etappen.
Kreta ist mit 260 km Länge und bis zu 60 km Breite die größte Insel Griechenlands. Drei Gebirgszüge (Lefká Óri, Ída- und Díkti-Gebirge) mit fast 2500 Meter hohen Gipfeln fordern Kondition, verleihen aber der Insel eine gewaltige landschaftliche Vielfalt. Außer der großen Hauptroute E75 im Norden sind fast alle Straßen gut mit dem Rad zu befahren. Im Süden der Insel herrscht kaum Autoverkehr.
West-Kreta in 8 Radetappen und 1 Schiffspassage: 395 Kilometer, 8360 Höhenmeter
1) Chaniá – Elafonísi; 79 km / 1200 Höhenmeter; lang und mittelschwer bis schwer
2) Elafonísi – Paleochora; 28 km / 800 Höhenmeter; kurz aber anspruchsvoll
3) Paleochóra – Agia Rouméli – Loutró – Chóra Sfakíon; Schifffahrt; ca. 4–5 Stunden
4) Chóra Sfakíon – Frangokástello – Plakiás; 37 km / 780 Höhenmeter; mittelschwer
5) Plakiás – Préveli – Ágios Pávlos; 45 km / 1270 Höhenmeter; lang und anspruchsvoll
6) Ágios Pávlos – Mélambes – Agía Galíni; 30 km / 790 Höhenmeter; mittelschwer
7) Agía Galíni – Agía Triáda – Festós – Mátala; 31 km / 660 Höhenmeter; leicht
8) Mátala – Ágii Déka – Górtis – Zarós; 50 km / 860 Höhenmeter; mittelschwer
9) Zarós – Gérgeri – Nída-Hochebene – Anógia – Heráklion: 95 km / 2000 Höhenmeter; sehr lang und anspruchsvoll
April bis Mitte Juni und Mitte September/Oktober.
Direktflüge von mehreren deutschen Flughäfen gibt es zwischen April und Oktober. Die meisten Flüge landen in Heráklion, aber auch Chaniá wird angeflogen. Außerhalb der Saison kann man per Linienflug via Athen fliegen. Von der Landeshauptstadt geht’s per Inlandsflug in 50 Minuten oder wesentlich günstiger in 6–9 Stunden mit der Fähre nach Kreta. Fahrräder können bei allen Fluggesellschaften als Sondergepäck aufgegeben werden (70 bis 100 Euro hin und zurück).
Die sommerliche Hauptsaison ist viel zu heiß zum Radfahren. In der Nebensaison bekommt man ohne Vorbuchung in jedem Ort problemlos Zimmer. Üblicherweise kann man sich die Zimmer ansehen, bevor man sich entscheidet. Meist sind sie einfach möbliert, aber sauber, die sanitären Einrichtungen gut. Die Preise liegen zwischen 30 Euro (ohne Frühstück) und 45 Euro (mit Frühstück).
Unser Tipp: Nicht entgehen lassen sollte man sich die Pension „Keramos“ in Zarós. Die Zimmer sind liebevoll eingerichtet, und die Wirtin Katerina zaubert ein Frühstück aus 16 frisch zubereiteten Köstlichkeiten von der mit Schafskäse und Honig gefüllten Pita bis zu Teigtaschen mit Orangencreme.
Anavasi Edition Topo 100-Karten, Maßstab 1 : 100.000; „Nr. 92 Lasithi“, „Nr. 93 Iraklio Rethimno“, „Nr. 94 Chania“; wasserfeste und reißfeste Karten mit gutem Kartenbild und Höhenlinien, alle Ortsnamen in griechischer und lateinischer Schrift; je 10,90 Euro (vor Ort und in Deutschland erhältlich). http://www.anavasi.gr
Kreta Reisehandbuch, Michael Müller Verlag, 24,90 Euro; sehr ausführlicher, aktueller Reiseführer. Zu fast jedem Ort findet man praktische Informationen. DuMont Kunst Reiseführer Kreta, 25,90 Euro; unentbehrlich für Interessierte an minoischer und byzantinischer Kunst und Kultur.
Griechische Zentrale für Fremdenverkehr, Neue Mainzer Str. 22, 60311 Frankfurt, Tel. 069/2578270, http://www.visitgreece.gr