Radfahren und Dolce Vita

Tom Bierl

 · 28.01.2006

Radfahren und Dolce VitaFoto: Tom Bierl
Radfahren und Dolce Vita

Radfahrer in der Toskana brauchen Zeit, Muße und vor allem Kondition. Die auf den Fotos immer so lieblich wirkende Hügellandschaft offenbart sich als stetiges bergauf, bergab mit oft steilen Rampen.

Flach ist es nur in wenigen Flusstälern und dort tost nicht selten viel Verkehr. Zwar weisen im Arnotal die Italiener in letzter Zeit immer mehr Radwege aus, doch nicht selten enden diese Strecken immer wieder im Verkehrsgewühl. Die Suche nach kleinen Nebenstraßen erfordert eine gute Planung und Geduld.

Charakater:

Radfahrer in der Toskana brauchen Zeit, Muße und vor allem Kondition. Die auf den Fotos immer so lieblich wirkende Hügellandschaft offenbart sich als stetiges bergauf, bergab mit oft steilen Rampen. Flach ist es nur in wenigen Flusstälern und dort tost nicht selten viel Verkehr. Zwar weisen im Arnotal die Italiener in letzter Zeit immer mehr Radwege aus, doch nicht selten enden diese Strecken immer wieder im Verkehrsgewühl.

Die Suche nach kleinen Nebenstraßen erfordert eine gute Planung und Geduld. Allerdings kann man so auch vieles Unbekannte entdecken. Ideal lässt sich die Toskana in Kombination mit dem Auto erkunden. So kann man Tagestouren je nach seinen Bedürfnissen gestalten. Gute Ausgangspunkte: Lucca, San Gimignano, Castellina in Chanti oder Siena.

Welches Fahrrad?

Ein Fahrrad mit einer 7-Gang-Nabe hat in der Toskana nichts verloren. Gute Übersetzungen und möglichst geringes Gewicht erhöhen den Fahrspaß nicht nur deutlich, sondern machen die Erkundung des teilweise steilen Hügellandes überhaupt erst möglich. Empfehlenswert sind auch etwas breitere, robuste Reifen für die schönsten, autolosen Schotterstrecken.

Reisezeit:

Im Mai und Juni ist die Toskana ein Blütenmeer, die Temperaturen zum Radfahren ideal. Im Juli/August sind die Hotels überfüllt und die Sonne brennt heiß. Lohnenswert ist auch der goldene Herbst im September/Oktober zur Weinund Olivenernte.

Literatur/Karten:

Bikeline Radatlas „Toscana“ mit Detailkarten 1:100 000 und

Zusatz-Informationen zu Kultur und Einkehrmöglichkeiten. Vorschläge zu Mehrtagestouren und Rundtouren, Verlag Esterbauer, 122 Seiten, 14,50 Euro, mailto:bikeline@esterbauer.com , http://www.esterbauer.com ;

Reise Know-How „Toscana“, Reisehandbuch mit vielen Tipps auch zum Übernachten, Reise Know How Verlag Bielefeld, 696 Seiten, 19,90 Euro.

Italien-Karte Blatt 7 „Toscana“, Kümmerly+Frey, 1:200 000, 7,90 Euro.

Foto: Tom Bierl

Auskünfte:

Italienisches Fremdenverkehrsamt in Frankfurt, Tel. 069/237434, http://www.enit.it ; Verkehrsverein der Provinz Siena, APT Siena, Via di Citta 43, I-53100 Siena, hier nach der deutschsprachigen Broschüre „terredisiena in bici“ (im Sieneser Land mit dem Fahrrad) fragen.

Touren-Reviere:

Rund um Lucca:

Die Stadt und die Umgebung mit ihren zahllosen Villen eignet sich besonders für einen oder mehrere Tagesausflüge. Gut lässt sich von Lucca auch noch Pisa mit seinem schiefen Turm erreichen.

Rund um Siena:

Strada Bianca nennt der Italiener jene kleinen Schotterstraßen, auf denen sich im Süden von Siena das Hügelland erkunden lässt. Die Tagesetappen jedoch nicht zu großzügig planen. In der Postkartenlandschaft gibt es mehr zu entdecken als man vermutet.

Chianti-Rundtouren:

Das mittelalterliche Dorf Castellina in Chianti ist ein bereits hoch gelegener, idealer Ausgangspunkt. Von hier lassen sich bequem das Städtchen Radda in Chianti erreichen oder eine Rundtour durch die von Kennern so geschätzten Weinberge oberhalb von Poggibonsi starten. Achtung: Die kleinsten Straßen sind oft nicht geteert. Mit teilweise extremen Steigungen ist zu rechnen.

Pasta selbstgemacht:

Foto: Tom Bierl

Nudeln sind die ideale Nahrung für aktive Radfahrer. Was liegt näher als die Zubereitung von perfekter Pasta im Ursprungsland der Genüsse zu lernen. Kochkurse sind derzeit in der Toskana der letzte Schrei. Je nach Lernpensum und Geldbeutel können diese bis zu einer Woche dauern. Höhepunkt eines vergnügten Nachmittages in der „Coselli-Kochschule” bei Lucca waren beispielsweise selbstgemachte Ravioli gefüllt mit wildem Spargel und einer raffinierten Trüffel-Käse-Buttersauce. Auf diese Art gestärkt verliert jeder Anstieg seinen Schrecken. Infos im Internet: http://www.coselli.com

Den Artikel aus Ausgabe 2/2005 in voller Länge erhalten Sie als gratis PDF-Download.

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