Alex Hüfner
· 08.11.2016
Nadine Pahling und Alex Hüfner sind leidenschaftliche Radfahrer und immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen in Sachen Fortbewegung auf zwei Rädern. Hier ihre konkreten Reisetipps für den Westen der USA:
Infos zu Stateparks in Californien findet man unter: www.parks.ca.gov/
Infos zu Nationalparks findet man unter https://www.nps.gov/
Die Plattform Adventure Cycling hat die wichtigsten Radrouten durch die USA kartographiert. Jede Karte deckt ca. 700 km Strecke ab und beinhaltet Höhenprofile, Teiletappen (Angaben in km und Miles), Tipps für Unterkünfte, Verpflegung und Fahrradläden. www.adventurecycling.org (Verschicken die Karten innerhalb weniger Tage nach Deutschland. Entgegen der Aussage auf der eigenen Webseite).
Pacific: Highway 1
Wer den Highway von Norden nach Süden fährt, hat mehr Spaß! Denn der Wind kommt fast immer aus Norden.
Es ist ratsam vor den Osterferien zu fahren, danach wird der Verkehr sehr stark und es sind viele Wohnmobile unterwegs. Die Küste ist aufgrund ihrer Beliebtheit relativ teuer.
Wüste: Joshua Tree, Moyave, Death Valley
Es gibt sehr wenig oder gar kein Wasser auf bestimmten Teilstrecken. Ein zusätzlicher Wassersack mit 4-10 Liter als Vorratsbehälter ist ein Muss.
Der Wind ist ein ständiger Begleiter und die Windrichtung nicht vorhersehbar.
Bei Sonnenaufgang starten, macht die ersten Stunden erträglich.
In der Wüste fallen die Temperaturen nachts auch mal auf 0 Grad. Im Frühling geht das Thermometer tagsüber hoch bis auf 40 Grad. Die Strecke durch die Wüsten sollte man aufgrund der Temperaturen vor Mai einplanen.
Bei Problemen sind Autofahrer sehr hilfsbereit und helfen gerne mit Wasser aus.
Berge: Zion / Grand Canyon
Vor April sind noch viele Pässe gesperrt und es kann auch im April noch schneien. Viele Campingplätze öffnen erst im April. Die großen Nationalparks sind sehr beliebt und die Campingplätze Monate im Voraus ausgebucht. Zum Glück gibt es auf vielen Campingplätzen Bereiche für spontan Anreisende, die nicht reserviert werden können. Hier kommt man in der Regel immer unter.
Großstädte / Highway:
Es gibt nur wenige Fahrradwege in den Großstädten der USA. Das Radfahren ist aufgrund des Verkehrs sehr anstrengend. Links abbiegen auf einer vierspurigen Straße wird hier schnell zu einer echten Herausforderung.
Das Fahren auf dem Seitenstreifen der Highways ist erlaubt und unvermeidbar. Teilweise ist der Seitenstreifen sogar als Fahrradweg markiert. Freeways dagegen sollte man unbedingt meiden! Hier sind Radfahrer aus gutem Grund unerwünscht.
Es gibt immer wieder ausgeschilderte Radwege, die gerne mal abrupt enden.
Wer auch immer sich die Beschilderung ausgedacht hat, war kein Radfahrer.
Die Truckfahrer nehmen unerwartet sehr viel Rücksicht auf Radfahrer. Gefährlich sind die Wohnmobilfahrer, besonders Fahrern von gemieteten Wohnmobilen fehlt oft Distanzgefühl.
Camping
Camping in Stateparks & Nationalparks ist unbedingt empfehlenswert. Hier campt man inmitten unvergesslicher Natur.
Leider haben einige staatliche Campingplätze keine Duschen. Dafür gibt es immer Wasser, Tisch, Bank, Feuerstelle und einen Grill !
In den Kalifornischen Stateparks gibt es „Bike & Hike“-Stellplätze. Hier teilen sich Biker und Wanderer einen Platz, dadurch sind diese sehr günstig (5-15$) und auch frei, wenn alles andere schon belegt ist.
Kommerzielle Campingplätze sind sehr gut ausgestattet aber sehr teuer 25-50$ und voll mit riesigen Wohnmobilen.
Motel & Air bnb
Billige Motels gibt es überall und können einfach über booking.com gebucht werden.
Übrigens: Es ist für die Amerikaner selbstverständlich, dass man das Fahrrad mit ins Hotelzimmer nimmt. Da bekommt man auch schnell mal ein Upgrade, damit alles ins Zimmer passt.
Über Air bnb findet man überall verrückte und billige Unterkünfte; mittlerweile aber oft von kommerziellen Anbietern. www.airbnb.de
Radtransport
Fahrräder nehmen alle Airlines mit, leider wird es immer teurer (Tandem 200$ one way). Die Abfertigung ist in der Regel problemlos. Eine Fahrradkiste aus Pappe gibt es kostenlos in jedem deutschen Fahrradladen.
Outdoor Equipment in den USA
REI – ist das Equivalent zum deutschen Globetrotter, ist 7 Tage geöffnet und hat alles!
Top 10 Equipment
1. Lightweight Daunenjacke von North Face – bietet Wärme und Windschutz in jeder Situation; sehr kleines Packmaß; funktioniert auch nachts als Kopfkissen.
2. Merino Radunterwäsche von Rapha – auch nach langem Tragen absolut geruchslos. Aufgrund des Designs auch sehr gut als T-Shirt tragbar.
3. Extra wheel Hänger – sehr leicht und stabil mit hervorragenden Rolleigenschaften. Wichtig: passt mit in die Fahrradkiste!
4. Zelt Pioneer von der Berliner Firma Wechsel – leicht, robust, schnell aufzubauen; kleines Packmaß, trotzdem komfortabel. Regentage sind hier sehr gut auszuhalten.
5. Solarzelle Nomad 7 von Goal Zero – liefert genügend Strom für alle Kleingeräte; sehr robust verarbeitet.
6. Gefrierbeutel – perfekt um alles zu verpacken; leicht und stabil
7. Packbeutel Meru/Tatonka –sorgen für Ordnung in den Packtaschen; erleichtern das Leben erheblich.
8. Hochleistungskocher von Jetboil – sehr effizient, sehr kleines Packmaß Achtung: kleine Gaskartuschen sind nicht überall zu bekommen!
9. Radkarten von Adventurecycling.org – sehr gute Ergänzung zum GPS; helfen, den Überblick zu behalten.
10. Telefon- & Datenkarte von AT&T – sehr hilfreich bei der Motelsuche und für den Wetterbericht. Beim Einrichten hilft das nette Personal im Laden. Achtung: es gibt nicht überall Netzabdeckung!
Der Artikel stand in Trekkingbike-Ausgabe 5/2016. Sie können die Ausgabe in der Trekkingbike-App (iTunes und Google Play) laden oder im DK-Shop bestellen.