Reise mit dem FahrradWelcher Radreise-Typ sind Sie?

Alex Hüfner

, Armin Herb

 · 10.04.2023

Reise mit dem Fahrrad - Die klassischen Tourenradler
Foto: Alex Hüfner

Die einen fahren nur bekannte Flussradwege entlang, am liebsten mit vorgebuchten Hotels. Die anderen radeln ohne feste Planung oft wochenlang durch den Kontinent. MYBIKE hat unterschiedliche Radreise-Typen nach ihren Tipps und Intentionen befragt. Mit dabei: Nadine Pahling und Alex Hüfner, Alex Theiß, Sabine und Uwe Wüppermann und Wiebke Lühmann.

Eine Reise mit dem Fahrrad – das erweist sich seit Jahren als anhaltender Trend. Und das hat seine Gründe. „Radreisende tun etwas für ihre Gesundheit, sind klimafreundlich unterwegs und können durch die Vielfalt der Unterkünfte das Reisebudget im Blick behalten.“ Das erklärte kürzlich Christian Tänzler, Tourismus-Vorstand beim ADFC, im großen MYBIKE-Interview. „Das ‚Erlebnis draußen‘ steht im Ranking der Reiseinteressen ganz weit oben.

Durch die lang anhaltende Corona-Pandemie wurde das Fahrrad von vielen als neues Reiseverkehrsmittel entdeckt. Und viele ‚Neu-Radler‘ werden dem Fahrrad wohl treu bleiben. Vor allem der wachsende Anteil an E-Bike-Fahrern trägt zu dieser kontinuierlichen Entwicklung bei. Mehr und mehr Radurlauber werden Reisen und Touren direkt von der Haustür weg unternehmen, gerade auch für ein (langes) Wochenende oder einen Kurztrip“, ergänzte Tänzler dazu.

Welche Radreise-Typen gibt es?Foto: Alex Theiß
Welche Radreise-Typen gibt es?

Radreisende lassen sich nicht über einen Kamm scheren

Aber Radreisende können höchst unterschiedlich sein, was ihre Wünsche und Interessen sowie deren Umsetzung in die Reise-Praxis betrifft. Ohne die klassischen Rennradler und Mountainbiker zu berücksichtigen – selbst die Tourenradler lassen sich kaum über einen Kamm scheren.

Deshalb stellte sich die MYBIKE-Redaktion die Frage: Wer ist wie, wo und wie lange auf Radreise? Welche Radreise-Typen gibt es? Heraus kamen dabei vier spezielle Typen. Und es fanden sich auch für jeden Typus stellvertretend die passenden Radreisenden – mal alleine, mal als Paar unterwegs.


Die Radreise-Typen


Im Folgenden erzählen sie über ihre Faszination beim Verreisen mit dem Fahrrad, wie sie ihre mehr oder weniger langen Touren planen und vorbereiten. Sie verraten, was unbedingt in ihr Gepäck muss und wie sie unterwegs mit technischen Pannen umgehen. Außerdem nennen sie uns ihre persönliche Radreise-Empfehlung und welche Traumtour noch auf ihrer Wunschliste ganz oben steht.

Reise mit dem Fahrrad - Die klassischen Tourenradler

Nadine Pahling und Alex Hüfner

Begonnen hat alles auf einem alten gelben Stevens-Tandem. Nach intensiven Trainingseinheiten haben sie sich bei Jedermann-Rennen eins, zwei, drei in den Startblock A vorgekämpft. Schnell wurde dabei klar, nicht nur durch Städte zu rasen macht Spaß, sondern auch zum Erkunden von Land und Leuten eignen sich Fahrräder. Beide bezeichnen sich als klassische Tourenradler. Ihre Radreisen richten sie meist auf zehn bis vierzehn Tage aus. Die Etappen sind dabei klar definiert, und die Übernachtungen werden im Vorfeld organisiert. Mittlerweile schätzen sie es sehr, so zu planen. Es ermöglicht ihnen – am Tagesziel angekommen – Unternehmungen und Erkundungen vor Ort zu machen. Inspiriert vom Buch „Europa ohne Flieger“ sind beide gern auch per Zug und Faltrad in Europa unterwegs.

Ihre Reiseberichte und Reportagen kann man auf www.alexhuefner.de nachlesen.

>> Instagram: @alex_huefner

Wo wir sind, sind auch unsere Räder.

Was fasziniert euch am Radreisen?

Man nimmt alles ungefiltert und in Echtzeit auf. Sei es die Entfernung, das Wetter oder auch die Gerüche. Das Fahrrad ermöglicht zudem einen größeren Bewegungsradius. Keine Etappe ist gleich, es bleibt einfach immer spannend.

Wie bereitet ihr euch körperlich auf die Radreise vor (tägliches Radfahren, Ausdauertraining o. Ä.)?

Soweit möglich, benutzen wir in unserem Alltag für längere Wegstrecken ausschließlich Fahrräder. Bei gutem Wetter werden auch am Wochenende die Velos gesattelt, und es geht damit hinaus in die Natur.

Wo und wie informiert ihr euch? Wie plant ihr eure Reise?

Oftmals sehen wir spannende Berichte im TV oder lesen davon in einem Magazin. Dabei entwickelt sich das Interesse und nicht selten auch die Entscheidung für eine Zielregion. Wenn wir dann noch in Erfahrung bringen, dass es dort einen Radwanderweg gibt, ist der Entschluss schnell gefasst. Für die Suche nach Unterkünften nutzen wir meist Booking.com und AirBnB.

Nadine Pahling und Alex HüfnerFoto: Alex Hüfner
Nadine Pahling und Alex Hüfner

Welches Fahrrad nehmt ihr auf die Reisen mit?

Bei den meisten Touren kommen unsere Gravelbikes von „Bombtrack“ zum Einsatz, aber auch die Falträder von „Brompton“ schätzen wir aufgrund der Flexibilität bei der Mitnahme im Zug sehr.

Legt ihr Wert auf eine bestimmte technische Ausstattung am Rad?

Unsere Nabendynamos sind äußerst wichtig. Durch sie haben wir immer Licht und ausreichend Strom, um das Navigationsgerät und die Handys aufzuladen. Abnehmbare Lenkertaschen für Wertsachen und Fotoequipment empfinden wir ebenfalls als sehr praktisch.

Was gehört unbedingt in euer Gepäck, was habt ihr immer dabei?

Sonnenschutz und Sportbrillen dürfen einfach nie fehlen. Des Weiteren schätzen wir unseren Ventiladapter für Autoreifen. Er ermöglicht es uns, an jeder Tankstelle die Schläuche der Räder schnell und unkompliziert mit Luft zu versorgen.

Multitool, Ersatzschlauch und Flickzeug haben Nadine Pahling und Alex Hüfner immer dabeiFoto: Alex Hüfner
Multitool, Ersatzschlauch und Flickzeug haben Nadine Pahling und Alex Hüfner immer dabei

Was macht ihr bei einer Panne unterwegs? Könnt ihr selbst etwas reparieren?

Multitool, Ersatzschläuche und Flickzeug haben wir immer an Bord. Eine Tour ohne Reifenplatten gab es bei uns noch nie. In der Regel ist das aber schnell behoben.

Habt ihr eine Tour-Empfehlung?

Auf der alten Römerstraße, der Via Claudia Augusta, die Alpen zu überqueren ist eine tolle Erfahrung. Wer sich allerdings mal in einer Verkehrsmittel-Kombination ausprobieren möchte, dem empfehlen wir, per Faltrad und Interrail-Ticket auf Entdeckungsreise durch Europa zu gehen.

Welches ist euer Traumziel, eure Traumtour?

Auf jeden Fall sind wir bekennende Liebhaber der National- und Stateparks in den USA. Hier gibt es noch einiges für uns zu sehen. Das nächste spannende Projekt befindet sich aber auf unserem Kontinent. Wir möchten die schottischen Highlands befahren.

“Wo wir sind, sind auch unsere Räder”Foto: Alex Hüfner
“Wo wir sind, sind auch unsere Räder”

Reise mit dem Fahrrad - Der Individualist

Alex Theiß

2010 sagte sein Arzt zu ihm: „Du musst dich mehr bewegen!“. Das nahm er sich zu Herzen und fährt seitdem jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit. Um nicht schon morgens verschwitzt im Büro anzukommen, entschied er sich für ein E-Bike. Ein Mann, eine Tat. Das E-Bike baute er sich auf sein Tourenrad auf. Mittlerweile ist aus den Anfängen des täglichen Radfahrens eine weitere Leidenschaft entstanden: Reisen mit dem Rad. Für jede seiner Touren sucht er spezifisch nach der perfekten Fahrradlösung und probiert sich dabei gern im stetig wachsenden Dschungel der E-Bikes aus.

Auf seinem Portal www.velostrom.de berichtet Alex über seine Reiseerfahrungen und E-Bike-Technik.

>> Instagram: @velostrom

Das E-Bike gibt mir die Möglichkeit, auch wenn ich nicht zu hundert Prozent austrainiert bin, lange und anspruchsvolle Strecken zu absolvieren.
Alex Theiß bei den “Rosinenbomber” in FrankfurtFoto: Alex Theiß
Alex Theiß bei den “Rosinenbomber” in Frankfurt

Was fasziniert dich am Reisen mit dem Fahrrad?

In erster Linie ist es für mich das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Mein eigenes Tempo zu bestimmen und Pausen einzulegen, wann und wo ich es will. Aber natürlich auch das Naturerlebnis und die Begegnungen. Ständig lernt man neue Dinge kennen, aber nicht nur das. Man lernt auch viel über sich selbst und seine eigenen Grenzen.

Wie bereitest du dich körperlich auf die Radreise vor?

Ich fahre täglich mit dem Fahrrad ins Büro. Das sind insgesamt 32 Kilometer pro Tag. Sobald größere Reisepläne anstehen, bereite ich mich mit Touren über 80 Kilometer darauf vor. Im Winter nutze ich mein Ergometer, um mich fit zu halten.

Wo und wie informierst du dich? Wie planst du deine Reise?

Die Informationen hole ich mir über das Internet und aus Reisebüchern. Als bekennender „MYBIKE“-Leser lasse ich mich zudem auch sehr gern durch Reiseberichte inspirieren. Ein bestehender Radwanderweg ist für mich im ersten Schritt immer die Basis für meine Planungen. Unterwegs kann dann alles passieren. Oft passe ich meine Route individuell an die Gegebenheiten an. Hotels und Unterkünfte suche ich in der Regel spontan und vor Ort aus.

Welches Fahrrad nimmst du mit auf die Reise?

Aktuell bin ich mit dem Modell „Charger3 GT“ von der Firma Riese & Müller unterwegs.

Alex Theiß hat immer ein Smartphone mit an BoardFoto: Alex Theiß
Alex Theiß hat immer ein Smartphone mit an Board

Legst du Wert auf eine bestimmte technische Ausstattung am Rad?

Die wichtigsten Teile an meinem Rad sind der Gepäckträger und die Schutzbleche.

Was gehört unbedingt in dein Gepäck? Was hast du immer dabei?

Ganz klar, mein Smartphone. Ohne das geht gar nichts! Für mich ist es sinnbildlich das Schweizer Taschenmesser des modernen Menschen. Beim Reisen per E-Bike sollte man zudem immer das eigene Fahrrad-Akkuladegerät im Gepäck haben.

Was machst du bei einer Panne unterwegs? Kannst du selbst etwas reparieren?

Ich habe immer eine Auswahl an Werkzeug für Kleinreparaturen dabei. Mein Lieblingstool sind selbstklebende Flicken für Reifenpannen. Das erspart mir den Klebstoff, der sowieso immer eingetrocknet ist, wenn ich ihn brauche.

Hast du eine Tour-Empfehlung?

Rückblickend war eine meiner Lieblingstouren die Befahrung des Main-Radwegs, von der Quelle bis zur Mündung. Ich hatte viele spannende Begegnungen mit Radreisenden aus der ganzen Welt. Nicht für jeden Menschen geeignet, aber eine weitere Empfehlung ist der „Candy B Graveller“, eine Gravel-Route von Frankfurt nach Berlin. Die Tour verläuft hauptsächlich über nicht asphaltierte Wege. Wenn man denkt, man kennt das alles, dann wird man hier eines Besseren belehrt, denn der Blick­winkel ändert sich. Das ist auch das, was mich am Radreisen so fasziniert.

Welches ist dein Traumziel, deine Traumtour?

Ich hoffe, dass ich mir meinen Traum noch dieses Jahr erfüllen werde. Es warten 740 Kilometer auf mich, und diese führen an der Donau entlang durch Bulgarien bis zum Schwarzen Meer.

Reise mit dem Fahrrad - das vollgepackte Rad von Alex TheißFoto: Alex Theiß
Reise mit dem Fahrrad - das vollgepackte Rad von Alex Theiß

Reise mit dem Fahrrad - Die Langstreckenradler

Sabine und Uwe Wüppermann

Sabine und Uwe lernten sich vor 18 Jahren kennen. Schnell entdeckten sie zwei große Leidenschaften, die sie teilen: das Reisen und das Radfahren. Dass nicht nur sie als Duo zusammenpassen, sondern auch ihre Hobbys, war ihnen sofort klar. 2017 taten sie dann einen entscheidenden Schritt. Beide kündigten ihre Jobs, um sich Vollzeit den Themen Rad und Reisen zu widmen. Sie fuhren durch Europa, Teile von Südamerika, aber auch durch Aus­tralien und Neuseeland.

Der nächste Schritt folgte im Jahr 2019. Sie beschlossen, ihren Wohnsitz aufzugeben und auf Weltreise zu gehen. Doch es kam anders als gedacht. Der Start ihrer Tour war für den 17. März 2020 geplant, doch am 16. März wurden aufgrund der damalig weltweiten Situation um die Covid-19-Pandemie alle Grenzen geschlossen. Ihr Hab und Gut war zu diesem Zeitpunkt entweder eingelagert oder bereits verkauft. Gute zwei Jahre saßen sie in Deutschland fest. Zum Glück geht alles einmal zu Ende. Im April 2022 war es dann so weit. Sie starteten ihre Befahrung der Welt in New York City, um von dort aus durch die Vereinigten Staaten zu radeln. Aktuell sind sie in Mexiko unterwegs.

Auf ihrem Reiseblog www.glorypedalling.com kann man die Weltweit-Tour verfolgen.

>> Insta: @glorypedalling

Wir wollen die ganze Welt (er-)fahren!
Reise mit dem Fahrrad - Pure Freiheit!Foto: Wüppermann
Reise mit dem Fahrrad - Pure Freiheit!

Was fasziniert euch an Radreisen?

Es ist die angenehme Geschwindigkeit des Reisens. Sie bietet uns die Möglichkeit, viel mehr in alles einzutauchen, alles um uns herum mitzubekommen. Sei es die Natur, die Menschen, aber auch verschiedenste Situationen. Man ist am Geschehen dran. Einfach grandios!

Wie bereitet ihr euch körperlich auf die Radreise vor (tägliches Radfahren, Ausdauertraining o. Ä.)?

Wir sind eigentlich immer unterwegs, ob beim Rennradfahren, Laufen oder Wandern. Das Wetter spielt für uns dabei keine Rolle! Besondere Vorbereitungen für eine Reise machen wir nicht. Wir bringen eine Grundfitness mit, und der Rest entwickelt sich während der Tour.

Wo und wie informiert ihr euch? Wie plant ihr eure Reise?

Planungen im Vorfeld gibt es meist nicht viele, eher nur grobe Ideen. Das meiste ergibt sich vor Ort. Wir lieben es spontan und flexibel. Tipps von Einheimischen und anderen Reisenden werden immer dankend angenommen.

Welches Fahrrad nehmt ihr mit auf die Reise?

Aktuell sind wir mit unseren Tourenrädern unterwegs. Uwe fährt ein Falkenjagd Hoplit, und Sabine radelt mit dem Idworx AR. Beide Räder sind stabil und robust. Unser Fazit: Wir sind damit absolut zufrieden!

Klappstühle, Regenbekleidung und ein Navi sind immer mit dabeiFoto: Wüppermann
Klappstühle, Regenbekleidung und ein Navi sind immer mit dabei

Legt ihr Wert auf eine bestimmte technische Ausstattung am Rad?

Wir mögen Riemenantrieb mit Naben- bzw. Getriebeschaltung. Unsere jetzigen Riemen nutzen wir seit nunmehr 30.000 Kilometern. Bis dato gab es keinerlei Probleme.



Was gehört unbedingt in euer Gepäck, was habt ihr immer dabei?

Klappstühle, Regenkleidung und ein Garmin-Navi.

Was macht ihr bei einer Panne unterwegs? Könnt ihr selbst etwas reparieren?

Wir haben die wichtigsten Ersatzteile immer dabei. Selbst ist der Mann oder die Frau. Das klappt eigentlich immer ganz gut. Ansonsten glauben wir an das Motto „Der Weg hat immer eine Lösung“.

Habt ihr eine Tour-Empfehlung?

Wir haben drei absolute Tipps: die Highlands in Schottland, Neuseelands Südinsel und die „Carretera Austral“ in Chile.

Welches ist euer Traumziel, eure Traumtour?

Nur einen einzigen Flecken oder ein Gebiet gibt es eigentlich nicht. Dafür ist die Welt zu groß und zu schön! Wenn wir uns jetzt aber auf eine Aussage in der Antwort festlegen müssen, dann würden wir einmal um oder quer durch Australien radeln.

Sabine und Uwe teilen zwei große Leidenschaften, Reisen und RadfahrenFoto: Wüppermann
Sabine und Uwe teilen zwei große Leidenschaften, Reisen und Radfahren

Reise mit dem Fahrrad - Die Bikepackerin

Wiebke Lühmann

Es gab Zeiten, da ging es bei Wiebke ausschließlich um die Geschwindigkeit. Nur was auf der Uhr stand, zählte. Auf dem täglichen Programm standen ein, wenn nicht sogar zwei Trainings­einheiten. Diese Zeiten sind vorbei. Heute macht die ehemalige Triathletin in Sachen Fahrrad nur noch das, worauf sie Lust hat. Eine Tour durch Südamerika entfachte in ihr das Feuer fürs Radreisen.

Durchs Bikepacking hat sie dann obendrauf nochmals einen ganz anderen Zugang zum Radfahren erhalten. Bei ihr steht das Erlebnis an erster Stelle. Sie braucht dieses Gefühl von Freiheit auf ihren Touren. Einfach draußen, einfach unter freiem Himmel sein! Ihre Touren fährt sie ausschließlich mit kleinem Gepäck. Was nicht zu hundert Prozent benötigt wird, bleibt daheim. Die Reduzierung auf das Wesentliche ist dabei für sie eine bewusste Entscheidung. Es gehört zum Bikepacking einfach dazu.

Nützliche Tipps zum Bikepacking und Reiseberichte findet man auf ihrer Seite www.packandtri.de

>> Instagram: @wiebkelueh

Unnötige Sachen lasse ich zu Hause
Die ehemalige Triathletin macht heute mit dem Rad nur noch das, worauf sie Lust hatFoto: Fabienne Engel
Die ehemalige Triathletin macht heute mit dem Rad nur noch das, worauf sie Lust hat

Was fasziniert dich an Radreisen?

Ganz vornean stehen für mich Unabhängigkeit und Unbeschwertheit. Das ist das, was ich beim Radfahren spüren möchte. Die alltäglichen Verpflichtungen einfach mal ausblenden, abschalten können. Ich verbringe gerne Zeit im Sattel. Genieße dabei die wechselnden Landschaften, nehme jedes Dorf und jede Kaffeepause intensiv wahr. Den Rhythmus dabei bestimme ich selbst und fahre nur genauso weit, wie ich es mag.

Wie bereitest du dich körperlich auf die Radreise vor (tägliches Radfahren, Ausdauertraining o. Ä.)?

Ich fahre gerne und viel mit meinen Rädern, liebe dabei besonders mein Rennrad oder auch das Gravelbike. Am Wochenende wird’s oftmals ein „Overnighter“ (eine Übernachtung, ein Tag hin, am nächsten zurück. Anm. d. Red.). An solchen Touren habe ich Spaß, einen Trainingsplan brauche ich derzeit nicht.

Wo und wie informierst du dich? Wie planst du deine Reise?

Als Informationsquellen dienen mir in der Regel Radreise-Blogs. Oftmals fahre ich aber auch einfach los und schaue dann, was unterwegs so kommt. Sobald man sein festes Equipment einmal zusammenhat, benötigt es gar nicht mehr vieler Vorbereitungen.

Welches Fahrrad nimmst du mit auf die Reise?

Mein Jena-Gravelbike von Wilier Triestina. Das ist ein superbequemes, aber auch schnelles Rad. Es hat mich schon auf meiner Reise zum Nordkap begleitet.

Legst du Wert auf eine bestimmte technische Ausstattung am Rad?

Da bin ich nicht festgelegt. Für mich ist wichtig, dass das Rad insbesondere bei der Größe und dem Sattel gut zu meinem Körper passt.

Was gehört unbedingt in dein Gepäck, was hast du immer dabei?

Einen gemütlichen Schlafanzug und eine gute Regenjacke.

Was machst du bei einer Panne unterwegs? Kannst du selbst etwas reparieren?

Bei Kleinigkeiten weiß ich mir selbst zu helfen. Einen platten Reifen kann ich flicken, eine Kette bekomme ich in der Theorie auch wieder hin. Pannen sind genauso anzusehen wie alle anderen Probleme im Leben. Eine Lösung findet sich immer!

Hast du eine Tour-Empfehlung?

Die Welt ist einfach nur riesig, und es gibt überall etwas zu sehen. Für mich waren aber Bolivien und Norwegen absolute Highlights.

Welches ist dein Traumziel, deine Traumtour?

Vielleicht ist es meine nächste Reise. Sie befindet sich gerade in der Planung. Dazu kann und will ich aber leider noch nichts verraten.

Unnötige Sachen bleiben bei Wiebke Lühmann zu HauseFoto: Fabienne Engel
Unnötige Sachen bleiben bei Wiebke Lühmann zu Hause