Angelika Urbach
· 10.06.2014
Fahrradklau ist dreist und nervt: Diebe lauern auf überfüllten Plätzen und schlagen bisweilen sogar in privaten Kellern zu. So schrecken Sie Langfinger ab, bevor diese zur Tat schreiten.
1 Schloss an Board
Fahren Sie niemals ohne Schloss und passenden Schlüssel los! Das klingt simpel, wird aber in der Hektik des Aufbruchs schnell mal übersehen. Problem: Mehr als jedes andere Fortbewegungsmittel lädt das Fahrrad unterwegs zu spontanen Stopps ein; etwa an einer verführerisch duftenden Bäckerei oder beim Bahnhofskiosk, um rasch die neue Ausgabe unseres Lieblingsmagazins aus dem Regal zu angeln. Ohne Schloss sollte das Rad nicht einmal für wenige Minuten abgestellt werden: Gelegenheit macht leider Diebe und dazu genügt ein kurzer unbeobachteter Moment.
2 Sammelständer-Taktik
Ein schlecht oder gar nicht gesichertes Velo am Sammelständer ist der beste Schutz für dessen Nachbarn. Wer den Standort für sein teures Stück nach diesem Grundsatz auswählt, handelt nicht niederträchtig, sondern schlau: Jedes Rad, das schlechter gesichert ist als das eigene, lenkt Diebe davon ab.
3 Sichere Stellplätze
Die Frage nach sicheren Abstellplätzen beantworten Experten nach dem Ausschlussprinzip: 1. Meiden Sie uneinsehbare Winkel, in denen Diebe unbeobachtet ans Werk gehen können. 2. Riesige Fahrradabstellplätze erhöhen die Gefahr von Diebstählen, denn dort fällt es kaum auf, wenn sich jemand an einem fremden Velo zu schaffen macht. Was bleibt? Orte, an denen das Rad exponiert steht und sich der Täter beobachtet fühlt, zum Beispiel vor einem Café, Friseursalon etc.
4 Gefahr der Gewohnheit
Fahren Sie jeden Tag mit dem Rad ins Büro? Dann empfiehlt es sich, den Stellplatz regelmäßig zu wechseln. Profis spähen ihre Beute gerne aus bevor sie zuschlagen. Wer sein Rad immer am selben Ort zur selben Zeit stehen lässt, liefert potentiellen Tätern wertvolle Informationen.
5 Trick mit dem Zaunpfahl
Das beste Schloss bietet wenig Schutz, wenn es lediglich am Fahrrad befestigt wird, denn Bösewichte können das Velo mitsamt dem Schloss einfach wegtragen. Möglichkeiten zum Anschließen bieten verankerte Fahrradständer, Zäune oder Laternenmasten. Dafür lohnt es sich, ein paar zusätzliche Meter Fußweg in Kauf zu nehmen.
6 Sichtbarer Code
Ein codiertes Rad gibt seinen wahren Eigentümer preis. Damit ist es als Diebesgut für professionelle Langfinger uninteressant, weil praktisch unverkäuflich. Gelegenheitsdiebe, die ein fremdes Rad für ihren Nachhauseweg suchen, wird die Codierung leider nicht abschrecken. Doch zumindest erleichtert sie die Rückgabe an den Eigentümer, wenn das herrenlose Fahrrad nach dem Diebstahl abgestellt und von aufmerksamen Passanten oder Anwohnern der Poli
7 Rahmen ohne Namen
Ihr Rad trägt einen edlen Markennamen? Manche Radfahrer machen diesen unkenntlich, damit ihr hochwertiges Rad nicht auf den ersten Blick als solches erkennbar ist. Aufkleber oder eine neue Lackschicht sind eine Methode. Darüber hinaus bieten einzelne Hersteller eine elegantere Lösung: Ihre Rahmen sind mit Markenschriftzug zu bestellen – und auf Wunsch auch ohne.
8 Vorsicht Schnellspanner
Erfahrene Radfahrer verzichten auf Schnellspanner bzw. vermeiden das Anschließen des Vorderrads am Fahrradständer, falls dieses mit einem Schnellspanner aus der Gabel genommen werden kann. Eltern sollten ihre Kinder frühzeitig für das Schnellspanner-Problem sensibilisieren: Oft bevorzugt der Nachwuchs automatisch das Vorderrad zum Ansperren des Bikes an den Ständer.
9 Fröhliches Unikat
Zugegeben, quietschbunte Accessoires sind nicht jedermanns Sache. Dennoch gilt: Je einzigartiger die Optik eines Rades und je spezieller sein Aufbau, umso schwieriger finden Diebe dafür einen Käufer.
10 Trügerische Sicherheit
Kellerräume in Wohnanlagen bieten keinen Schutz vor Diebstahl! Immer wieder verschwinden Räder aus Kellern oder Garagen, die eigentlich nur Anwohnern zugänglich sein sollten. Wer sein Rad dort genauso sichert wie auf der Straße, beugt vor.
11 Das richtige Schloss
Ein geübter Täter knackt ein mittelmäßiges Schloss in wenigen Sekunden. Experten raten deshalb, fünf bis zehn Prozent der Kaufsumme des Rades in ein hochwertiges Schloss zu investieren.
12 Sattel los
Sattel in den Rucksack packen und ins Restaurant oder Kino mitnehmen. Zugegeben, das ist nicht unbedingt jedermanns Sache oder für jede Gelegenheit angemessen. Dennoch ein guter Trick, denn man darf annehmen, dass Langfinger lieber zum „Komplettangebot“ greifen und ein Rad ohne Sattel stehen lassen.
13 Doppelt hält besser
Ein Zweitschloss verdirbt manchem Dieb die Lust im Vorhinein. Wer zu zweit unterwegs ist, schließt am besten beide Räder mit beiden Schlössern zusammen.
14 Elektronischer Spion
Spy Bike heißt ein neues System, das den Standort des Rades per GPS-Tracking überwacht. Dabei wird der Sender in Sattelstütze, Steuerrohr oder getarnt als LED-Lampe ans Rad gebaut und sendet dem Besitzer eine Alarm-SMS, wenn das Rad von seinem Standort fortbewegt wird. Der Hersteller verspricht, dass der elektronische Spion seinen aktuellen Standort in Echtzeit ermittelt und die Daten an einen Trackingserver schickt. Auf diese Weise soll sich die Position eines gestohlenen Rades verfolgen und das Diebesgut leicht auffinden lassen, Infos:
www.spybike-gps.com
15 Zweitschloss lagern
Jedes sichere Schloss besitzt leider einen entscheidenden Nachteil: sein sattes Gewicht. Wer sich die schwere Zuladung auf regelmäßigen Fahrten ins Büro oder zum Sportplatz etc. sparen will, lässt das eine Schloss einfach zu Hause liegen und lagert am Zielort ein zweites.