MYBIKE Online
· 01.09.2021
Unabhängig, neutral, kompetent, mit den besten Prüfmaschinen – und immer im Sinne der Leser. Hier finden Sie alles über die Prüfverfahren beim MYBIKE und wie Sie die Testbriefe lesen.
MYBIKE testet Fahrräder und Pedelecs in der Praxis und im hauseigenen Testlabor. Bei der Auswahl der Testräder richten wir uns nach der Marktpräsenz von Marken und Modellen. Dabei versuchen wir, möglichst ähnlich ausgerüstete Räder einander gegenüberzustellen. So lassen sich Unterschiede in Fahrverhalten, Ausstattung und Verarbeitung am besten herausarbeiten.
Wir vermessen und wiegen jedes Rad, identifizieren und protokollieren alle Teile. Bei Pedelecs erfassen wir zusätzlich die Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterrad, da diese Aufschluss über die Fahreigenschaften des Rades gibt. Danach werden die Räder teilweise zerlegt und für die Prüfstandtests vorbereitet. Die Laborwerte werden auf Mess- und Prüfsystemen des Zedler-Instituts für Fahrradtechnik und -Sicherheit ermittelt.
Danach werden alle Räder auf einer zum Einsatzzweck des Radtyps passenden Testrunde gefahren, um Antrieb, Komfort und Fahrverhalten zu testen. Für jede Radgattung gibt es einen spezifischen Beurteilungskatalog. Die Ergebnisse aus Labor- und Fahrtests fließen in ein Protokoll ein, aus dem sich die Einzelnoten der nachfolgenden Kategorien sowie die Gesamtnote ergeben.
KOMFORT Entscheidend für den Fahrkomfort sind Lenker, Armaturen, Federelemente, Reifen und Sattel. Wir bewerten die Qualität der Bauteile und den subjektiven Fahreindruck.
SICHERHEIT Ob ihr Fahrverhalten sicher und unproblematisch ist, müssen die Testkandidaten im intensiven Fahrtest beweisen. Speziell bei Rädern, die auf Gepäcktransport ausgelegt sind, testen wir die Stabilität jeweils ohne und mit definierter Prüflast auf dem Gepäckträger. Rahmen und Gabel von E-Bikes werden an ein speziell entwickeltes Prüfsystem des Zedler-Instituts für Fahrradtechnik und -Sicherheit montiert. Bei Fahrrädern ohne E-Antrieb setzen wir den Prüfstandtest für Stichproben ein, falls Räder im Fahrtest auffallen. Zudem prüfen und beurteilen wir die Qualität von Bremsanlagen und Beleuchtung.
ANTRIEB Qualität und Bedienbarkeit, aber auch Daten und Erkenntnisse zu Entfaltung, Wartungsbedarf und Vielseitigkeit fließen bei allen Testrädern in die Beurteilung ein. Darunter fallen Kettenblätter, Ritzel, Schaltwerke, Schalthebel, Kette oder Riemen und Getriebe aller Art.
Antriebs- und Reichweitentests der Pedelecs werden auf einem Traktal-Rollenprüfstand simuliert. Gemessen werden Leistung, Trittfrequenz, Geschwindigkeit etc. Aus den Daten lässt sich errechnen, wie der Antrieb in den verschiedenen Unterstützungsstufen und Fahrsituationen arbeitet, wie er sich bei unterschiedlichen Trittfrequenzen verhält, und vieles mehr. Der Testzyklus wird so lange wiederholt, bis der Akku vollständig leer ist. Anschließend laden wir den Akku und messen, wie hoch der Verbrauch bei der simulierten Testrunde war. So lässt sich unter anderem ermitteln, welche Motoren viel Energie brauchen und welche sparsam fahren. Während der Fahrtests ermitteln wir, wie intuitiv der Antrieb arbeitet und wie sensibel er auf den Pedaldruck des Fahrers reagiert.
Weil auf dem Prüfstand alle Pedelecs unter den exakt gleichen Bedingungen getestet werden, können wir die Antriebssysteme genau und fair miteinander vergleichen. Das Prüfsystem liefert aber nicht nur Reichweiten, wir können damit auch den Einfluss der Trittfrequenz oder der Unterstützungsstufe auf die Antriebsleistung und andere Parameter genau ermitteln. Damit eröffnen sich ganz neue Testmöglichkeiten, etwa die Ermittlung des Einflusses verschiedener Schaltungssysteme auf den Energieverbrauch oder auch die Messung des maximalen Motordrehmoments und damit der Leistung.
PRAXIS Jedes Rad wird auf einer zum Radtyp passenden Testrunde gefahren. Dabei arbeiten die Fahrer ein Testprotokoll ab, um Handling, Ausstattung und Fahrfunktionen zu beurteilen. Wir testen, ob sich das Rad sicher auf der Parkstütze abstellen lässt und ob die Hersteller geeignete Vorrichtungen zum Schutz gegen Diebstahl verbaut haben. Wie schwer ein Rad ist und wie kompliziert sich der Ein- und Ausbau der Laufräder gestaltet, prüfen wir ebenfalls.
SERVICE Bewertet werden die Qualität der Bedienungsanleitung und die Garantie, die der Hersteller über die gesetzliche Gewährleistungsfrist hinaus gibt. Note eins vergeben wir nur an Räder, für deren Rahmen der Hersteller mindestens zehn Jahre Garantie gibt.
GESAMTWERTUNG Die Gesamtnote wird aus unterschiedlich gewichteten Teilnoten berechnet. Durch die Teilnoten entsteht für jedes Rad ein differenziertes Bild. So können Sie beurteilen, wie die Räder in den Kategorien abschneiden, die Ihnen persönlich wichtig sind. Denn: Ein Testsieger mit der besten Gesamtnote muss nicht das beste Fahrrad für Ihre Ansprüche sein. Aber: Bei der Sicherheit sollten Sie nie Abstriche machen. Vor allem, wenn Sie selbst kein Leichtgewicht oder oft mit Lasten unterwegs sind, sollten Sie sich für Räder entscheiden, deren Sicherheit mindestens „gut“ ist. Räder mit geringer Steifigkeit und/oder Fahrstabilität neigen unter anderem zum Lenkerflattern – das kann gefährlich werden.
Das steht im MYBIKE-Steckbrief
Der Steckbrief des Rades: Hier finden Sie die verfügbaren Rahmenformen und -größen, die Größe des Testrades ist hervorgehoben. Das zulässige Gesamtgewicht ist eine Herstellerangabe. Darunter die Modellbezeichnungen der Ausstattungsteile. Die Skala zeigt an, wie Sie auf dem Rad sitzen.
Das MYBIKE-Qualitätssiegel: MYBIKE testet unabhängig von Herstellern, im hauseigenen Labor und auf eigenen Prüfständen. Das garantiert Unabhängigkeit und Transparenz.
Notenwert und Worturteil zeigen auf einen Blick, wie das Rad im Test abschneidet. Die 1,0 ist theoretisch erreichbar, wenn ein Rad in allen Teildisziplinen Bestnoten erhalten würde.