Wer richtig sitzt, hat mehr vom Radeln

Thomas Rögner

 · 15.01.2006

Wer richtig sitzt, hat mehr vom RadelnFoto: Daniel Simon
Wer richtig sitzt, hat mehr vom Radeln

Radfahren könnte so angenehm sein. Ein steifer Nacken, verspannte Schultern und ein schmerzender Rücken vermiesen jedoch vielen die schönste Tour. Die richtige Sitzposition ist eine Frage der Anatomie, der Radgeometrie und der richtigen Anpassung.

Betrachtet man das Thema der richtigen Sitzposition auf dem Rad einmal ganz vereinfacht, reduziert sich die Problematik auf genau drei Kontaktpunkte, die sich mit dem Fahrrad ergeben: Pedale, Sattel, Lenker. Und aus den Koordinaten dieser drei Kontaktpunkte, sozusagen dem magischen Dreieck, ergibt sich die Sitzposition: Verschiebt man die Positionen der drei Ecken A-B-C, ändert sich die Position von gestreckt und lang zu kurz und aufrecht.

Ein Abstand ist dabei durch die Anatomie des menschlichen Körpers vorgegeben und die Grundlage der nötigen Sitzposition: Die Beine, unser Antriebsmotor beim Pedalieren, arbeiten nur in gewissen Winkeln optimal, bedingt durch die Konstruktionsmerkmale unseres Skeletts und der Muskulatur: Knöchel, Knie und Becken und die dazugehörige Muskulatur mit Quadrizeps und Wadenmuskeln haben sich in der Evolution zu Stabilisierungs- und Gehwerkzeugen entwickelt, und funktionieren nicht wie ein Kolbenmotor.

Um bei der Kraftentfaltung Schäden an den Gelenken und dem Sehnenapparat, vor allem der oft empfindlichen Kniescheibe mit Sehne (Tibialis) zu vermeiden, benötigt jeder Mensch entsprechend seiner Beinlänge eine bestimmte Sattelhöhe, also einen für ihn optimalen Abstand von Sattel zu Pedal.

Das magische Dreieck zwischen Satten, Lenker und PedalenFoto: Daniel Simon
Das magische Dreieck zwischen Satten, Lenker und Pedalen


Entscheidend ist Abstand 1: Die Sitzhöhe, bedingt durch die eigene Beinlänge, um die Beinkraft optimal umsetzen zu können. Daraus folgt eine bestimmte Rahmenhöhe (2). Durch die resultierende Rahmengeometrie ergibt sich die Sitzlänge (3), die sich durch Verschieben des Sattels und unterschiedliche Vorbauten variieren lässt. Die Sattelposition, Abstand Sattelnase zu Pedal (4), ergibt sich ebenfalls durch die körperlichen Maße, da das Lot von der Kniescheibe nicht vor der Pedalachse liegen sollte. Variabel durch Spacer oder steilere Vorbauten ist die Überhöhung (5), wie weit der Lenker über dem Sattel steht.

Den Artikel aus Ausgabe 1/2006 in voller Länge erhalten Sie als gratis PDF-Download.

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