Jochen Donner
· 14.04.2016
In wenigen Schritten bringen Sie eine Alfine-Nabe auf Vordermann: Alles eine Sache der Einstellung.
Zufall oder Schicksal? Shimanos Alfine 11 beweist seit ihrer Vorstellung im Jahr 2011, dass eine Nabenschaltung auch sportlich sein kann. Wenn man sie gelegentlich von Schmutz und Schmodder befreit und den Schaltzug regelmäßig nachjustiert, wird die "11er" wieder knackig wie am ersten Tag.
Der Aus- und Einbau des Hinterrads stellt viele Nabenfahrer vor Probleme. Er steht deshalb hier an erster Stelle. Dann wird das Ritzel demontiert, gereinigt und wieder eingebaut. Zum Schluss widmet man sich der Performance: Bei einer Probefahrt regeln Sie Zugspannung nach, bis die Schaltung exakt funktioniert.
1 Zugentspannung
Schalten Sie in den letzten Gang (Alfine 11: Gang 11, Alfine 8: Gang 8). Der Schaltzug ist nun ganz entspannt. Drücken Sie dann die Nase der Schaltmechanik gegen die innere Feder in Fahrtrichtung bis zum Anschlag nach vorn.
2 Zuganschlag
Ziehen Sie den Schaltzug aus seinem Widerlager kurz vor der Nabe. Der Blecharm gibt Schaltzug und Gummihülse beim Ziehen in Fahrtrichtung nach unten aus der Schlitzpassung frei.
3 Zuganker
Führen Sie den losen Schaltzug von oben bis zum Zuganker aus Nut und Haltenasen. Der Zuganker löst sich aus seinem Langloch, wenn Sie den Kloben beim Herausnehmen etwas gegen die Fahrtrichtung verdrehen.
4 Entriegeln
Öffnen Sie dann die Achsmuttern und bauen Sie das Laufrad aus. Nehmen Sie Muttern und Sicherungsscheiben von der Achse. Am Laufrad öffnen Sie den äußeren Verschlussring mit einer Vierteldrehung nach links und heben ihn dann ab. In offenem Zustand stehen die gelben Punkte von Verschluss und Mechanik genau nebeneinander.
5 Schaltmechanik
Die Schaltmechanik steckt nur lose in ihrer Vielzahn-Aufnahme. Heben Sie die zweiteilige Einheit ab. Beachten Sie auch hier die roten Markierungen: Beim Einbau müssen alle roten Punkte in einer Linie stehen.
6 Abdeckring
Ein schwarzer Plastikring verdeckt nun die darunterliegende Ritzelbefestigung. Hebeln Sie ihn mit Schraubendreher und Gefühl nach oben ab. Er ist nur straff auf den Nabenflansch geklickt.
7 Ringfeder
In einer waagerechten Nut im Nabenflansch sichert ein Ring aus Federstahl das Ritzel. Kleine Fräsnasen lassen Platz für einen Schraubendreher. So könnnen Sie die Ringfeder vorsichtig aus der Passung hebeln.
8 Ritzel
Jetzt lässt sich das gezahnte Ritzel mitsamt Ablaufscheiben vom Nabenflansch heben. Ältere Modelle verzichten auf die Ablaufscheiben. Legen Sie alle Teile in der richtigen Reihenfolge und Einbauposition beiseite. Reinigen Sie alle Oberflächen sorgfältig mit einem Lappen.
9 Fetten
Pinseln Sie dünn Lagerfett auf den Ritzelsitz und alle Metalloberflächen. Bauen Sie dann die Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammen.
10 Achssicherung
Achten Sie beim Zusammenbau auf die korrekte Ausrichtung der Teile. Alle roten Punkte liegen in einer Linie. Die gelben Punkte markieren die Einbauposition des offenen Verschlussrings. Die Achse ist beidseitig abgeflacht. Die Nasen ihrer Sicherungsmuttern greifen in den Schlitz des Ausfallendes und sichern so die Nabe gegen Verdrehen beim Antritt.
11 Referenzgang
Zum Einstellen der Gangsprünge schalten Sie am Hebel in den Referenzgang: Gang 6 bei Alfine 11, Gang 4 bei Alfine 8. Der Referenzgang ist als einziger zwischen erstem und letztem Gang in der Anzeige nummeriert.
12 Nabenmarkierungen
Im Referenzgang müssen beide gelben Markierungen an der Nabe genau parallel nebeneinander stehen. Ist dies nicht der Fall, drehen Sie die Stellschraube am Hebel so weit vor- oder rückwärts, bis die Striche übereinstimmen. Das ist jedoch nur die erste Grundeinstellung.
13 Feinjustage
Schalten Sie alle Gänge bei langsamer Fahrt auf ruhigem Gelände nacheinander durch. Stellen Sie dabei die Stellschraube am Schalthebel so lange in viertel oder halben Umdrehungen gegen den Uhrzeigersinn nach, bis Hebel-Klick und Gangsprung exakt synchron sind: Bei idealer Spannung überträgt der Schaltzug jeden Gangwechsel auf- und abwärts absolut prompt und knackig.
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